- Frage an Jene, die sich den Zahlen verschrieben haben... - Kirsch, 03.02.2001, 11:59
- kleine Anmerkung hierzu: - non olet, 03.02.2001, 13:18
- Re: kleine Anmerkung hierzu: - Kirsch, 03.02.2001, 15:26
- Die Liquiditätsmärchen.... - buckfish, 03.02.2001, 22:16
- kleine Anmerkung hierzu: - non olet, 03.02.2001, 13:18
Frage an Jene, die sich den Zahlen verschrieben haben...
Hallo!
Ich habe eine Frage zur Wahrnehmung der letzten 2-3 Monate.
Hier ist wahrscheinlich der falsche Ort, um die Frage zu diskutieren, ob Nachrichten über Wachstum(!), Stabilität(!) und baldigen (in 6 Monaten, wenn die Zinssenkungen und die Steuersenkungen wirken, hechel, hechel!) Aufschwung an den Aktienmärkten auf Grundlagen oder eher blanke Unvernunft/ Bösartigkeit zurückzuführen ist. Dafür mag es dann andere Foren geben. Ich will aber eine bestimmte Argumentation rauspicken, weil ich mich frage, ob anhand dieser nicht der Zeitpunkt einer gewaltigen Korrektur zumindest sehr grob abzuschätzen ist.
Ich meine das Gerede von der g e w a l t i g e n L I Q U I D I T Ä T der geheiligten und unfehlbaren Aktienfonds, die von edlen, altruistischen, ebenso kühnen wie weisen, mit scharfem Blick für die Zukunftsmärkte dieser Welt ausgestatteten Fondsmanagern mit ruhiger Hand geführt werden. Dies zum Besten und zum hohen Wohl der (neuen) Privatanleger, auf dass diese, selber gleichsam über Nacht vom Stimmvieh zum homo oeconomicus mutiert (positive BSE-Folge?), mit geringstem Einsatz innerhalb kurzer Zeit zum anscheinend doch eigentlichen Endziel der Existenz gelangen: Millionär sein. Wer wüsste es denn heute nicht? Wer auf seine Kippen verzichtet und dat Jeld in Fongs packt, ist in vier Jahren Millionär. Spätestens.
Zurück zu dieser gemunkelten Liquidität: „das Geld strömt in die Fonds“. Es handelt sich also um die Fondssparpläne der Privatanleger, mit denen argumentiert wird, dass die Indizes ja nur steigen können. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass da gar keine Gelder „zurückgehalten“ werden, weil „man“ immer noch erst eine „Bodenbildung“ abwarten will, sondern:
„man“ nutzt die ganze Zeit die Sparraten zum beständigen Ankauf, wobei aber wegen beständigen Verkaufs zunehmend skeptischer Direktanleger keine Indexsteigerung (alle gucken ja nur darauf) mehr zustanden kommt, wohl aber eine langsame Erosion.
Wenn es so wäre, halte ich für denkbar:
Der Fondssparer glaubt ja eh alles, was ihm gesagt wird. (Der mit der Krawatte hat immer Recht) Daher schaut er selber nicht auf seinen Depotwert, zumal er ja weiß: Aktien gehen immer nur nach oben, und wenn mal nicht: zukaufen, tirallalla. Sollte der ständige Zufluss reichen, geht es nicht mit Kawumm zur Sache, sondern eher mit einem stetigen, leisen Pfeifen und quälend langsam.
Ist das abwegig? WĂĽrde der Zufluss ausreichen? Wer kennt die Zahlen und kann sie dahingehend interpretieren? Ich kanns nicht.
GruĂź!
Kirsch
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