- Rinderwahn - Grünen Politiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf befallen - psychorycoo, 04.02.2001, 00:14
- Re: Rinderwahn - Grünen Politiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf befallen - Ananda, 04.02.2001, 01:56
- Re: Kühe sind Pflanzenfresser, das Problem ist somit hausgemacht - Georg, 04.02.2001, 02:19
- nicht persönlich gemeint.. (owT) - Georg, 04.02.2001, 02:23
- Re: Kühe sind Pflanzenfresser, das Problem ist somit hausgemacht - Georg, 04.02.2001, 02:19
- EU-Kommissar Franz Fischler, dieser unfähige selbstherrliche Lump sollte endlich - EURO-Rebell, 04.02.2001, 08:59
- Re: Rinderwahn: Von MENSCHEN redet KEINER. Warum nicht? - Josef, 04.02.2001, 16:38
- Andere Ursachen waren mal in der Diskussion - Kirsch, 04.02.2001, 16:59
- Re: Rinderwahn - Grünen Politiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf befallen - Ananda, 04.02.2001, 01:56
Re: Rinderwahn - Grünen Politiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf befallen
>OFFTOPIC, aber gehört auch zur Thematik"Wirtschaft", denk ich mal
>
Aus der"Welt":
"Wir stehen vor dem Ende der Rinderkultur"
Interview mit dem Kulturkritiker Jeremy Rifkin
Die Welt: Warum gibt es kein BSE in den USA?
J.Rifkin: 1990 habe ich eine Krise wie BSE vorausgesagt und zwar für die USA. Anwälte der von mir initiierten Beyond Beef Coalition haben sieben Jahre lang Eingaben an das US-Landwirtaschaftsministerium gerichtet mit der Aufforderung, nicht weiter Rinder als Rinderfutter zu verwenden. Aber noch 1996/97, als das Verfüttern von Tiermehl in GB bereits verboten war, geschah das hierzulande immer noch. Es gibt in den USA deshalb keine registrierten BSE-Fälle, weil niemand danach sucht. Aber mAn hat in Schafen und Rehen ähnliche Formen gefunden, und für mich wäre es geradezu unglaublich, wenn amer. Rindfleoisch BSE-frei wäre.
Die Welt: Für Sie ist BSE nicht nur ein Betriebsunfall?
J.Rifkin: Richtig, es handelt sich um eine kulturelle, wenn man will auch philosophische Frage. Die Geschichte der Zivilisation ist eine Geschichte unseres Verhältnisses zum Vieh, mit dem wir eine engere Bezhiehung haben als mit irgeneinem anderen Tier, außer vielleicht dem Hund.
Das Rind ist aber auch Symbol der Kolonisation und der Zerstörung der Umwelt. Der Regenwald wird abgeholzt, Arten werdenb vernichtet, um Rinderweiden zu schaffen. In Amerika und Afrika wird aus Weideland Wüste. Es gibt 1,3 Mrd. Sück Rindvieh in der Welt, sie beanspruchen 25 % der Landmasse, tragen zur Erwärmung der Atmosphäre und zur Verschmutzung des Grundwassers durch Methan bei und konsumieren ein Drittel des in den USA produzierten Getreides. Das hat es in der Geschichte nie gegeben - daß man Getreide anbaut und damit nicht Menschen, sondern Vieh ernährt.
Philosophisch läuft es ausf die Regel hinaus: Wie wir unsere Mitgeschöpfe behandeln, so behandelt uns die Natur. Wir haben Tiere in Maschinen verwandelt, aus Pflanzenfressern Fleischfresser gemacht. wir haben gegen die Natur gehan delt, und die Natur hat zurückgebissen.
Die Welt: Ihre Sympathie gilt den deutschen Grünen. Sie haben gelegentlich mit der Bundestagsfraktion über Verbraucherschutz diskutiert. Welchen Rat geben sie der neuen Verbraucherschutzministerin R. Künast?
J. Rifkin: Es ist an der Zeit, Bauern, Konsumenten, Umweltschützer und Wissenschaftler auf höchster Ebene an einen Tisch zu holen und die Frage der Tierhaltung in Europa und den USA grundsätzlich zu überdenken. Denn es wird nicht bei BSE bleiben. Es wird mit allen Tieren früher oder später Probleme geben.
Wir stehen vor einer historischen Zäsur, dem Ende der Rinderkultur. Wir müssen in der Nahrungskette einige Glieder zurückgehen. Das nützt den Tieren, nützt der Umwelt, nützt unseren Mitmenschen in den armen Ländern und nützt uns selbst, weil eine fleischarme Diät gesünder ist. BSE wird nicht verschwinden. Aber es handelt sich um einen Segen, der nur als Fluch verkleidet ist.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: