- Zurück aus dem Urlaub und heute meinen ersten 1 kg- Kookaburra abgeholt - Taktiker, 05.02.2001, 14:30
- Re: Zurück aus dem Urlaub und heute meinen ersten 1 kg- Kookaburra abgeholt - Tobias, 05.02.2001, 15:09
- Hm, irgendwie mach ich anscheinend was falsch!.... - ufi, 05.02.2001, 15:15
- Re: Gedanken zur Lage - Baldur der Ketzer, 05.02.2001, 18:22
- NEIN!! Bitte nicht: - ufi, 05.02.2001, 18:46
- Re: Gedanken zur Lage - Tobias, 05.02.2001, 20:34
- Re: Gedanken zur Lage - Baldur der Ketzer, 05.02.2001, 21:21
Re: Gedanken zur Lage
Hallo, Taktiker,
vielen Dank für Deinen tollen Beitrag.
ich frag mich auch immer, ob wir denn so bescheuert sind, weil die Vorzeige-Yuppies doch derart fette Kohle einstreichen, und wir uns ganz schön nach der Decke strecken müssen.
Diese Beispiele sind m.E. haarsträubend und gegen an der Wirklichkeit total vorbei.
120.000 Jahresrente, daß ich nicht lache. Doch, halt. Einen solchen Fall kenne ich, er und sie waren höhere Beamte und scheinen in diese Region zu kommen, wenn es stimmt, was man hört. Einen Kontoauszug hab ich aber noch nicht gesehen.
Mein Vater hat zeitlebens immer die höchstmöglichen Rentenbeiträge gezahlt, weil ihm der Rentenfuzzy eingeschwafelt hat, man könne ja nie wissen, und überhaupt, und sowieso, und nichts gewisses weiß man nicht.
Meine Mutter kriegt jetzt davon soviel raus, daß nach Abzug der Krankenversicherung nicht mal mehr 800 Mark bleiben.
Ich krieg nen Lachkrampf, nein, eher einen Weinkrampf aus Wut und Zorn.
Ob über das gutgläubig-blinde Vertrauen der/ des Zahlenden, oder über den Beschiss nach Nobbi-Art, sei dahingestellt.
Es ist doch Hohn und Spott.
Dann noch Versicherungen, was zum Anziehen, Heizung, was zu essen.
Nicht eingerechnet Urlaub, Auto, Miete, Rücklagen für Reparaturen.
Und dabei kriegt meine Mutter wahrscheinlich noch etwas mehr raus als andere Witwen.
Na ja, ich hab heute Gunter Sachs laufen sehen, der ist auch nicht mehr so frisch, wie er mal war, und Prof.Heinrich Harrer sah auch schon mal agiler aus, als er heute erschien.
Was zeigt, auch Geld ist irgendwie relativ.
Das kann man aber nur sagen, wenn es einigermaßen langt.
Zurück zu den Wischiwaschi-Schmierern.
Ich lese derzeit ein Buch von Günter Ogger, des heiß"absahnen und abhauen", ist aus 1998, und beruht auf dem Kenntnisstand von 1997, also mit dem Dicken und dem Augenbrauen-Theo dran.
Es ist erstaunlich, aus heutiger Sicht die damalige Stimmung nachzuempfinden.
Unzufriedenheit aller Orten, Angst vor Kriminalität, Problemchen, Reformstau bis zur Fäulnis, Staatsverschuldung, Steuererhöhung die Fünfzehnte, und so weiter.
Was ist heute die Stimmung?
Big Brother Zladko, Babs und Borrrris, äh, Samenraub und der Molliwurf vom Fischer-Joschua, ein leicht angepaßtes altes Foto mit dem Tritt-Ihn-Meister in der Bild, ja, Jenny Elvers und ihr Nachwuchs, dann natürlich BSE und die unmögliche Massenabschlachtung und -vernichtung auf des Bürgers Kosten, ist doch alles wunderbar, die Aktie Gelb und die Gottschalk-Brüder, wat is dat toll.
Vergessen sind die schlummernden Zeitbomben der Beamtenpensionen,
die Bahn-Infrastruktur,
die Staatsverschuldung,
der affige Euro,
der 630-Mark-Geistesblitz und die
Scheinselbständigkeit, vergessen sind
Benzinpreisexplosion und die
Argumentationslücke (Lüge?) für den Kosovoangriff.
Nichts mehr zu hören ist von Pfahls und Holzer, die
Leuna-Schmiergeldaffaire ist schön unterm Teppich verschwunden, die dubiosen Spender interssieren niemanden mehr, der
Vorschlag, Häuser von Rentnern gegen Rentenzahlung an Banken abzutreten, erzeugt nur noch ein müdes Achselzucken, und von schillernden Gestalten wie
Hürland-Büning oder
Cornelia Yzer (damals 35, 5 Amtsjahre als parl. Staatssekretärin im BMBWFT, dann raus als neue Hauptgeschäftsführerin beim Verband forschender Arzneimittelhersteller, ohne das BT-Mandat aufzugeben, mit Pensionsansprüchen, für die Otto Normalno 120 Jahre lang malochen müßte)
ist nichts mehr zu hören.
Der deutsche Michel zahlt brav und dumm, man kann ja eh nix dran ändern, und aufregen sorgt nur für zu viel Magensäure, gell.
Bravo, gut gelungen, alle heißen Eisen sind raus aus dem öffentlichen Blickfeld.
Demnach sind sie verschwunden.......ausgesessen..........
What shalls, was mich verwundert, ist nur die Zeitspanne, die verstreicht, ohne daß sich offen sichtbare Sünden und Kardinalsfehler irgendwie rächen würden.
In der täglichen Praxis würde einem selbst das Job und Freiheit kosten.
Vielleicht bin ich auch zu dumm dafür, sehe die Zusammenhänge nicht.
Aber das wird schon noch werden, schließlich haben wir endlich am Board auch ein paar Optimisten, und dann hört vielleicht sogar mal der Baldur auf, ein notorischer Ketzer zu sein.........
Ich grüße Euch
>Am besten dann noch eine ganze Seite (DIE WELT vom letzten Freitag) mit Thema Alterssicherung: Vorgestellt werden 4 Modellfälle.
>1. Singlefrau, 30 Jahre, nach 4 Berufsjahren verfügbares Jahresnettoeinkommen 55000 DM (klasse oder!!!), dazu"30.000 DM-Aktiendepot vom Onkel geerbt", Deren Renteneinzahlungen haben sie mit Schmackes in Aktienfonds und Renten reingepfeffert.
>2. Familie (Mann 40, Frau 36) mit 150.000 verfügbarem Haushaltseinkommen und Mann Alleinverdiener (hossa!!!, unsere Welt besteht aus RolandBerger-Consultants). Dazu schuldenfreie Eigentumswohnung (na klar, in diesem Alter!) und dazu noch ein 100.000 DM -Depot.
>3. Ein Fortgeschrittener, 50 Jahre, 200.000 DM Bruttojahreseinkommen etc... (Jetzt wissen wir, wer DIE WELT liest). Diesem Exemplar haben sie eine risikofreudige Anlagestrategie zugeschrieben und sein bestehendes Wertpapierfepot auch fett 6-stellig unterstellt (dabei hätte der Kollege mit dem ausgeprägten Spieltrieb im vergangenen Jahr am Neuen Markt/Nasdaq wohl sogar seinen verpfändeten 500SEC verloren)
>4. Ein Rentnerehepaar, fette 120.000 DM Rente pro Jahr und ein pralles 800.000-DM - Depot. Sogar denen geben sie noch Empfehlungen, wie sie die laaange angesparte Kohle noch verpfeffern können.
>Unglaublich! Man hat den Eindruck, die Redakteure dieser Artikel leben auf dem Mond!
>Was kümmerts mich?! Ich lese dieses Forum und bin unendlich dankbar, es gefunden zu haben. Ihr seid Spitze! Ã-ffnet den Leuten die Augen, denn"da draußen" gibt es kein Jota halbwegs angemessener Berichterstattung über die aktuelle wirtschaftliche Lage.
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