- Baldur, Elk: - BF, 05.02.2001, 23:10
- Re: BF - Baldur der Ketzer, 06.02.2001, 00:37
Re: BF
>Die Provokation ĂŒbt Ihr doch auch, oder? Ich denke, da sind wir nicht so weit auseinander. Ich möchte das Forum aber nicht weiter belasten. Lediglich ein Literaturhinweis sei mir noch gestattet: Hans WollschlĂ€ger,"Das Potential Mengele". VordergrĂŒndig geht es hier um den Tierschutz. TatsĂ€chlich ist der Text eine scharfe Analyse, wie wir, als (deutsche) 'Kultur', mit der Mitkreatur Tier umgehen... Der Text ist in den frĂŒhen Achtzigern entstanden. 'BSE' ist nur eine logische Folge unseres Umganges mit dem Tier.
>Falaffel statt Döner, M.
Hallo, BF,
natĂŒrlich ist ein so emotionales Thema sehr heikel.
Gegen Massentierhaltung zu sein, aber fĂŒr Frischeier nur 20 Pfennig zahlen zu wollen, geht schlecht. Ich zahle freiwillig 1 Mark, wenn ich gute Freilandeier kriege, leider nur sehr selten.
Ein Broiler fĂŒr 4 Mark nochwas.... ich habe frĂŒher fĂŒr ein Brathuhn, ordentlich gehalten, mal 20 Mark bezahlt, aber seit einiger Zeit esse ich gar kein Fleisch mehr.
Wer jetzt die Massenschlachtung anprangert, aber Tierversuche billigt, nun ja, da beiĂt sich was, finde ich.
Trotzdem ist der offizielle Umgang mit Tieren in Deutschland, nein, in der EU einfach skandalös, finde ich. Die Fragestellungen sind vielschichtig, aber der Grundtenor ist eindeutig, leider.
Abgesehen von Haustieren konnte ich in der Natur vielerlei Erfahrungen machen, wonach jedes Tier ein spezifisch handelndes Individuum ist, Artmerkmale werden von der individuellen Eigenart ĂŒberlagert, ja, fast verdrĂ€ngt.
Ratten, die Singvögeln auflauern, andere, die Fleisch verschmĂ€hen, und GemĂŒse fressen.
Ăhnliche Eigenheiten bei KrĂ€hen, sinngemÀà bei FĂŒchsen, was die bevorzugte Beute betrifft, total verschiedene CharaktĂ€re in einem Wurf bei Hunden, scheue, aggressive, hinterhĂ€ltige, zutrauliche, und Katzen, die nur bestimmte Sachen mögen, andere verschmĂ€hen.
Wie bei Menschen auch, finden sich ganz höchst-individuelle Merkmale, die mit der Tierart nur bedingt zu tun haben.
Tiere haben eine Seele, und man kann versuchen, so ethisch korrekt wie möglich damit umzugehen, oder man kann alles ignorieren und sie zusammenknĂŒppeln, lebendig zu verbrauchen, wie es so schön heiĂt, und es als im Namen des Volkes gesetzeskonform interpretieren.
Ich komme nochmals auf die meiner Meinung nach verbrecherische EU zurĂŒck, die hunderttausende von Versuchstieren zu Tode quĂ€len will, nur um fĂŒr bisher ungetestete Chemikalien den LetalitĂ€tsfaktor zu eruieren.
Wenn man Tiere zur spĂ€teren Schlachtung hĂ€lt, aber dies den UmstĂ€nden entsprechend unter vertretbaren Bedingungen, wie in der Ă-kolandwirtschaft, nun ja, so ist das Leben nun mal.
Nur hört bei mir jedes VerstÀndnis auf bei profitorientierter QuÀlerei, bei religiös verbrÀmter Grausamkeit oder bei respektloser Abgehobenheit.
Ich denke, diese Position hat nichts damit zu tun, mich zu fragen, wie sich der Yen entwickelt, weil damit mein Lebensunterhalt zusammenhÀngt.
Ich denke, das ist jetzt geklĂ€rt, und danke fĂŒr den Buchtip!
GruĂ zum Abend vom Baldur
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