- @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen - boso, 11.02.2001, 10:30
- Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen - SchlauFuchs, 12.02.2001, 06:42
- Ja, interessante Zusammenfassung! ( JüKü, bitte aufheben ). Suche auch - ufi, 12.02.2001, 09:41
- Sorry, man soll halt erst alles lesen ( Link auf orig. Beitrag ). (owT) - ufi, 12.02.2001, 09:43
- Alle Antiquariate: HIER - boso, 12.02.2001, 22:12
- Ja, interessante Zusammenfassung! ( JüKü, bitte aufheben ). Suche auch - ufi, 12.02.2001, 09:41
- Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen - Cujo, 12.08.2004, 15:20
- Re: @Cujo ** Trari-trara, die Post ist da! - Herbi, dem Bremser, 12.08.2004, 16:22
- Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen - SchlauFuchs, 12.02.2001, 06:42
Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen
>Geschrieben von EUKLID am 22. Oktober 2000 18:31:36:
> Ich habe mir am Wochenende das Buch mit o.g. Titel von Volkmar Muthesius durchgelesen (2.
> Auflage, Oktober 1973). Besorgt habe ich mir dies aus dem Antiquariat. Folgende Angaben
> versetzten mich in Staunen:
> 1. Der Postbote kam 1912 täglich vier mal. Was für ein Service! Heute freuen wir uns, wenn es
> überhaupt noch eine Postfiliale in unserer Gemeinde gibt.
> 2. Man legte sich zehn Zentner Kartoffeln in den Keller. Das ist überhaupt nicht dumm, denn
> zumindest hat man damit ein halbes Jahr was zu beißen. Aber in unserer Minimalgesellschaft wird
> ja jetzt oft der Keller eingespart. Braucht man angeblich nicht mehr im Zeitalter des Atomstroms,
> der Zentralheizungen und der Erdgasversorgung. Frieren und nichts zu Beißen ist vermutlich eine
> Todeskombination.
> 3. Spätsommer 1922: Mit einem Dollar je Person konnte man eine Woche im Spessart unterwegs
> mit Mann und Frau sämtliche Kosten abdecken. Das äquivalent betrug 575 DM = 1 Dollar.
> Schlechtes Geld ist das größte Unglück das ein Volk treffen kann. Dieser Spruch wird scheinbar
> momentan beim Euro gerade in die Tat umgesetzt.
> 4. Das Wort Staatsbankrott wollte ein Notenbankfachmann überhaupt nicht hören. Er sagte immer
>"ei was! Der Staat macht nicht bankrott, er läßt seine Gläubiger bankrott gehen!"
> 5. Zum Thema Konvertibilität: Im Jahre 1911 beschlossen fünf Abiturienten des
> Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar nach der Abgangsfeier nicht nach Hause zu gehen sondern
> stande pede direkt zum Bahnhof und nach Paris zu reisen. Sie sandten vor der Abfahrt einen
> Boten zu ihren Eltern und ließen ihnen ausrichten, sie möchten sich bitte gedulden, nach drei
> Tagen würden sie wieder heimkehren. Dies wurde nicht geglaubt. Man bekam zu hören Pässe,
> Visa, Reisedevisen. Antwort: Einen Pass brauchte man vor dem ersten Weltkrieg nur zur Reise
> nach Rußland. Die gesamte übrige Welt stand jedem offen. Devisen gab es nicht. Man zahlte in
> Paris mit deutschen Goldstücken wie andernorts auch oder man wechselte das Goldstück in
> Francs ein in jeder Wechselstube, auf jeder Bank ohne Formalitäten. Hier gab es noch
> Freizügigkeit des Menschen und des Geldes.
> 6. Inflation
> a) Inflation muß nicht unbedingt am Preis festgemacht werden und ist auch gegeben wenn die
> Qualität sinkt da dies kaum quantifizierbar ist.
> b) Wenn die Maße und Gewichte mißhandelt werden. Bei manchen Bäckern müßte heute
> tatsächlich wieder die Bäckertaufe eingeführt werden.
> c) Bei gleichbleibenden Preisen die Packungen nicht mehr soviel enthalten. Beispiele: In den
> fünfziger Jahren gab es noch massenweise 0,7-Liter Gläser (großes Bier). Danach gab es nur
> noch 0,5-Liter Gläser (kleines Bier). Inzwischen ist das große Cola oder sogar Bier schon im
> 0,4-Liter Glas. Weiteres Beispiel für ständige Verteuerung: Zigaretten (weniger Inhalt oder bevor
> nichts mehr in der Schachtel ist Verteuerung der Schachtel und dann wieder von vorne)
> d) Der Service läßt nach. Haben wir überhaupt noch einen?
> e) Die Arbeitsmoral sinkt
> f) Ohne das an den Preisen manipuliert wird sind oben genannte Fakten der Beginn und sicheres
> Symptom für den Geldwertverfall.
> g) Preisstop durch den Gesetzgeber deuten auf alle Fälle massiveren Beginn an. Dies blüht
> vielleicht partiell bald bei den Mieten. Dann sorgt die sozialistische Regierung dafür, daß
> garantiert keine Wohnungen mehr gebaut werden.
> h) Für den Baldur den Ketzer: Ketzer sind Leute, die solange verfolgt werden, bis man ihnen folgt
> (H. de Montherlan)
> Euklid (ehemals RL)
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/19620.htm
>
>Vielen Dank für den TIP,habe mir das Buch auch besorgt und lese es gerade und kann nur sagen: es ist erschreckend wie zutreffend die beschriebene Dynamik auf gerade heut gilt.
>
>MfG
>
>boso
Hallo,
Bei amazon.de gibts das Buch nicht. Weißt du einen Händler, der es hat und verschickt?
ciao!
SchlauFuchs
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: