- Die spirituelle Dimension der Edelmetalle - Ananda, 19.02.2001, 23:40
- Toller Artikel, so was wollte ich auch schon mal schreiben!!! Echt super! - Amanito, 19.02.2001, 23:43
- Re: Die spirituelle Dimension der Edelmetalle / MEILENSTEIN!!! - JĂŒKĂŒ, 19.02.2001, 23:55
- Re: Die spirituelle Dimension der Edelmetalle - und was lehrt die Alchemie? - André, 20.02.2001, 15:49
- Re: Was lehrt die Alchemie? Welche"Alchemie"? - dottore, 20.02.2001, 19:32
- Re: Was lehrt die Alchemie? Welche"Alchemie"? - Jochen, 20.02.2001, 20:10
- Re: Was lehrt die Alchemie? Welche"Alchemie"? Re d. - André, 21.02.2001, 23:08
- Re: Was lehrt die Alchemie? Welche"Alchemie"? Re an d. - André, 21.02.2001, 23:19
- Re: Was lehrt die Alchemie? Welche"Alchemie"? - dottore, 20.02.2001, 19:32
Die spirituelle Dimension der Edelmetalle
Vorspann 1
Mit der materiellen Seite der Edelmetalle kennen sich die meisten Boardteilnehmer bestens aus. Eine Bemerkung unseres geschĂ€tzten dottore regte mich an, die spirituelle Seite nĂ€her zu beleuchten. Er schrieb sgm. âMystik kommt vom griechischen âdie Augen schlieĂenâ, wir wollen sie lieber offenhaltenâ. Klaro, doch zeitweise schlieĂen mĂŒssen wir die (hier gemeinten Ă€uĂeren) Augen, um mit dem inneren (einen, da nicht der DualitĂ€t unterworfenen) Auge das Verborgene, âEsoterischeâ sehen zu können.
Zur Klarstellung: Ich sehe Esoterik als Gegenpol zur Exoterik (der Ă€uĂeren, fĂŒhl-, meĂbaren, materiellen Welt. Wir brauchen beides, wie eine Medaille zwei Seiten braucht. Reine Esoteriker, die kein Bein auf die Erde kriegen und erst die Tarotkarten befragen, ob sie jetzt aufs Klo gehen sollen, sind genauso einseitig wie reine Materialisten, die die wesentlichen Fragen (Wer bin ich wirklich, jenseits der âPersonaâ; Wer hat mich geschaffen; Was ist der Sinn meines Lebens?) verdrĂ€ngen oder nur im Rahmen der materiellen Welt beantworten.
1. GOLD
Sinnbild der Seele, des Ewigen, UnvergĂ€nglichen, Edlen und Reinen. In der östlichen Mythologie ist der Mensch ein amorphes, von Gestein verunreinigtes StĂŒck Gold; Gott zermahlt, reinigt, schmilzt, hĂ€mmert und formt es im Verlauf vieler Leben, bis wir ein edler Ring an Seinem Finger sind. Im Prinzip entspricht das der (ursprĂŒnglichen, nicht degenerierten) Alchemie, wo Gold fĂŒr die Unsterblichkeit steht und das Blei (Saturn, trĂ€ge Materie, irdische Begrenztheit) transformiert wird.
Gold steht fĂŒr das SEIN ( wir lesen leider oft HABEN... ). Gold ist daher als Sakralgegenstand eine ideale Erinnerung an unsere unsterbliche Seele. Auch als U n t e r legung von WĂ€hrungen trĂ€gt sozusagen das Ewige das vergĂ€ngliche Geld. (MiĂbrauch von Gold als Spekulationsobjekt und âcommodityâ = Verkauf der Seele).
Unsere Seele beinhaltet die uralte Sehnsucht nach Gold, nach dem Sinnbild der Seele. Gold hĂ€lt die (unbewuĂte oder bewuĂte) Erinnerung an unser ursprĂŒngliches Sein, an das göttliche, reine, nicht wertende Kind wach, am unmittelbarsten dann, wenn es als Schmuck am Körper getragen wird ( siehe Indien mit seiner auch heute noch schier unglaublichen SpiritualitĂ€t).
Gold Ă€ndert sich nicht, 3000 Jahre altes Gold glĂ€nzt wie frisch gewonnenes, es ist chemisch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) nicht angreifbar. Die Kehrseite: Gold âverbindetâ sich nicht mit anderen, dem entspricht Hochmut, Stolz, Habgier, Isolation.
Gold entspricht der Sonne: Sie scheint auf Gerechte und Ungerechte ohne Unterschied. Alles Leben auf der Erde geht von der Sonne aus. Wenn anstelle des sich unendlich fĂŒr die Schöpfung öffnenden, ewigen Kindes die Gier regiert, âverbrenntâ uns das Gold. (Meister Eckehart: DaĂ euch das Feuer brennen kann, liegt daran, daĂ ihr nicht heiĂer als das Feuer seid).
Gold entspricht dem Wurzelchakra und der âGlutâ. (Liebesglut, vitales Leben, Eros).
2. SILBER
Silber entspricht dem Geist, dem Reflektierenden. Wie der Mond von sich aus nicht leuchtet, aber das Sonnenlicht zurĂŒckwirft, so reflektieren wir die Geschehnisse des Lebens im Spiegel des Geistes, symbolisiert durch das Silber.
Der reine Geist (reines Silber) ist unbeteiligt, âkaltâ, daher ist auch eine zuverlĂ€ssige Spiegelung möglich.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich durch Einbeziehung von Quecksilber (Hg) und Platin (Pt).
a) Quecksilber: der âschnelleâ Merkur. Das rationale, duale, kausale Denken: der unruhige Geist, âMonkey-Mindâ. Zuviel davon ist Gift wie das Hg auch; in homöopathischer Dosierung heilt es. Kehlkopfchakra.
b) Silber: das reine Denken, das hinter die OberflĂ€che schaut und das âEine, das kein Zweites kenntâ sucht. So wie Silber durch Schwefel (Gift der Erde; Gedanken, die zu sehr materiell geprĂ€gt sind; die MiĂachtung der Erde) schwarz anlĂ€uft, so kann unser Denken/unser Geist sich verdĂŒstern. Drittes Auge, vorĂŒbergehende Einsicht in kosmische ZusammenhĂ€nge.
c) Platin (wörtl. âdas kleine Silberâ): Eigentlich das groĂe Silber. Reines BewuĂtsein, das nicht mehr befleckt werden kann. Zeit- und raumloses Gewahrsein, Erleuchtung, Nichtverstricktheit. Der verborgene Glanz (Platin macht optisch nicht allzu viel Eindruck).Nirvana. Scheitelchakra.
Silber entspricht, als Gegenpol zur âGlutâ, dem âGlanzâ, der (visionĂ€ren) Schau.
Agape.
Kehrseite: âKalteâ Erkenntnis, die wir nicht mit anderen teilen / zum Wohle aller einsetzen / in den Dienst der Seele stellen, macht uns innerlich einsam. Intelligenz ohne Herz.
3. Sonne/Gold/untere Chakren und Mond/Silber/ obere Chakren vereinen sich im Herzen zur Ehe von Materie und Geist, Glut und Glanz zum all-liebenden, göttlichen, androgynen Kind, das wieder an seinen Ursprung zurĂŒckgekehrt ist.
GOLD * SILBER
Sonne * Mond
Seele * Geist
Glut * Glanz
Vitalkraft * Geistige Kraft
Aktiv * Passiv
Materielle Verwirklichung * Schöpferischer Geist
(GroĂes) ewiges Ich * Spiegel des Ich
Regisseur, Handlung und Schauspieler in einem * Leinwand
Ich bin, * der ich bin (der ich mich in mir selbst. spiegele)
Sinn * Be-Deutung
Intrinsisch * Extrinsisch
Reinheit der Seele * Reinheit des Geistes
Unendliche, zeitlose Liebe * Unendliches, zeitloses BewuĂtsein
Innere Schönheit * Ăsthetik/Wahrgenommene Schönheit
Meditation * Kontemplation
Formbare Seele * Formender Geist
Reines Geben, ohne auf eine Reaktion des Beschenkten zu spekulieren * In reiner Gesinnung empfangen(eigentl. Bedeutung der âunbefleckten EmpfĂ€ngnis")
NĂ€hrt alles * Erkennt alles
Wert * WertschÀtzung
FĂŒlle des Lebens * FĂŒlle des Geistes
âWĂ€râ nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könntâ es nicht erkennenâ (Goethe) gilt analog auch fĂŒr die Edelmetalle: ohne unseren inneren Adel, das Edle, hĂ€tten wir keinen tiefen Bezug zu âEdelâmetallen.
Nachspann: NatĂŒrlich hat jeder seine eigenen Assoziationen und seine Wahrheit in bezug auf die spirituelle Dimension der Edelmetalle. Hier können und sollen nur einige Anregungen gegeben werden, im Strudel der Ă€uĂeren Ereignisse und der verstĂ€ndlichen Suche nach Ă€uĂerem Gewinn mit Gold/Silber das Wesentliche und den unzerstörbaren inneren Gewinn nicht aus den Ă€uĂeren wie inneren Augen zu verlieren.
PS: Lieben Dank an Reinhard D. fĂŒr das Reinstellen seines hervorragenden Referates!
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