- An die Kapitalismus-Experten - DowJames, 19.02.2001, 23:29
- Re: An die Kapitalismus-Experten - Baldur der Ketzer, 19.02.2001, 23:38
- Re: An die Kapitalismus-Experten und WS-News! Wer hat 50% rauf/runter?! - dottore, 20.02.2001, 11:08
- Re: An die Kapitalismus-Experten und WS-News! Wer hat 50% rauf/runter?! - DowJames, 20.02.2001, 17:44
Re: An die Kapitalismus-Experten und WS-News! Wer hat 50% rauf/runter?!
>>Vor ca. 10 Jahren habe ich durch die hervorragende Lektüre von
>>Paul C. Martin erfahren, daß wir mit dem Finanz- und Währungssystem
>>wohl in einer Sackgasse stecken. Seitdem wartete ich auf den Crash.
>>Dann widerrief Martin seine These und meinte, es geht aufwärts ohne Ende -
>>bis zum Ende. Diese These schein sich bisher zu bewahrheiten,
>
>Gott sei Dank, selbst die NZZ hat aufgeatmet, als sie das Buch besprochen hat.
>>zumal ich an
>>einer anderen Stelle las:
>>"Die staatlichen Institutionen stellen heute unmissverständlich klar, dass Sie keinen großen Kredit mehr platzen lassen werden. Dies gilt weltweit, und nicht nur für den Staat, sondern ebenso für alle Notenbanken. Damit wird allen Marktteilnehmern signalisiert, dass der einzige wirkliche Grund für eine heftige Krise nicht mehr eintreten wird. Denn alle Krisen in der Vergangenheit sind ausschließlich durch den Zusammenbruch großer Schuldner verursacht worden."
>Das ist richtig. Und das Geheimnis dieser Zusammenbrüche ist a) sie finden todsicher statt und b) keiner weiß wo und wer. Dies seit es Wigeschichte gibt.
>>Demnach geht es wohl tatsächlich"Aufwärts ohne Ende" - bis das ganze System
>>durchschaut wird. Die Frage ist nur von wem? Die breite Masse wird sich
>>wohl weiter von der"veröffentlichten Meinung" via TV und Magazinen manipulieren
>>lassen. Dazu kommt, daß die Leute immer dümmer werden. Selbst in den
>>Industrienationen können die Schulabsoventen heute teilweise nicht richtig
>>lesen und schreiben. Die Gesellschaft verblödet also.
>Das ist ein wichtiger Punkt und läuft darauf hinaus, dass Dir jemand sagt: Du, Deinen Kredit kann ich nicht zurückzahlen. Und Du sagst: Das macht nichts. Und gehts fröhlich pfeifend zum Squash-Spielen.
>>Am Ende ist jeder reich und blöd und merkt dann, daß er Geld nicht essen kann.
>Dazu: Das Ende ist entweder erreicht, wenn sich die Nettoneuverschuldung nicht mehr fortsetzen lässt (Beleihungsgrenzen; Nullbock der"Reichen", noch was zu riskieren, also mit Eigentum als Sicherheit aufzutreten, Bonitätsprobleme: Banken veliehen Regenschirme nur bei Schönwetter; Verfall der zur Besicherung von Beleihungsvorgängen existenten Aktiva, z.B. Immobiliendefla, Aktien-Defla mit und ohne Crash, usw. usw.).
>Oder, wenn die Einkünfte aus den Zinsen (die ja in die BSP-Rechnung eingehen) so hoch sind wie das BSP selbst (sog."Paradiestag"). Den werden wir nicht schauen, aber auf dem Weg dahin sind wir mit Volldampf.
>>Viele hier scheinen trotzdem auf Gold zu spekulieren.
>Dies macht Sin, wenn die"Monetarisierung" der vorhandenen Schulden (siehe neue Greenspan-Politik, jetzt auch Hypotheken in die Fed-Aktiva zu nehmen - ausführlich unten gepostet!) sich - ohne Aktien-Crash bzw. Großer-Schuldner-Crash - sozusagen an den jetzigen Zustand anschließt. Dann kriegen die Leute, die Hypotheken finanziert haben ihr Geld nicht erst nach Ablauf wieder, sondern können sofort darüber verfügen - sprich es ausgeben (bei Sparquote logo sub Null).
>Dann startet eine richtige, allerdings zunächst mittlere Infla, aber ob die nicht dann, wenn sie - auch von Dummen - bemerkt wird, nicht zu einem Run der Gläubiger führt (Banken, Achtung!) ist sehr die Frage. Ziehen die US-Preise - noch dazu bei fallendem Dollar - an, kann es ganz fix gehen und die Große-Schuldner-Pleite kommt aus Illiquiditätsgründen daher (Geld mit Hinweis"wird täglich eniger" wird abgezogen und verknallt).
>Dann gibt's nur eins: Massiv alles monetarisieren, was rumschwirrt, und dann ist der Startschuss zur offenen Infla gefallen.
>>Vielleicht dauert es noch 10 Jahre, bis Gold mal anzieht.
>Ich sehe das in viel kürzerer Frist, wenn ich auch noch mit einem Gold-Taucher rechne. Aber DANN! Hängt von obigen Abläufen ab.
>>Vielleicht sollte man trotzdem in Aktien investieren und das Spiel noch
>>solange mitspielen, wie es irgendwie geht?
>Dazu dieses:
>Die großen Werte wie CSCO und INTEL haben sich in diesem Jahr kaum bewegt. Dafür sieht's bei anderen Nasdaq-Werten ganz anders aus. Von 4000 haben 700 in diesem Jahr ein PLUS von 50 %, und 200 ein Minus von 50 % Quelle: Birinyi Ass.).
>Du kannst also auf dem großen Klavier spielen, bis Dir die Finger schmerzen.
>>Welche Strategie ist am sinnvollsten?
>Strategie: Cash bzw. Kurzfrist-Anlagen. Nicht im Dollar. Ab obigen Infla-Szenario GOLD. Dann auch Aktien massiv shorten, alles. Ansonsten, wer mag, nach EWA- und TORO-Analysen versuchen, die Wellen und Psychologien abzureiten. Ist aber derzeit nicht so einfach, es fehlen die richtigen"Sahnestücke" (große 3er).
>Taktik: Werte mit immer noch hohem KGV short, die zertrümmerten Aktien (die berümten 90 % runter schon hinter sich) long zocken. Aber die Aktien selbst, keine Options, schon gar keine OS (meine alte traditionelle Meinung).
>So long & Gruß
>d.
Hallo dottore, vielen Dank für Deine Einschätzung der Situation.
Ich werde mal die Beiträge hier weiter studieren.
Gruß
DowJames
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