- Interner Brief von Ron Sommer an alle Telekom-Mitarbeiter - hier ist er - Robert T. Off, 21.02.2001, 17:27
- Re: Interner Brief von Ron Sommer an alle Telekom-Mitarbeiter - hier ist er - JüKü, 21.02.2001, 17:49
- Ist das ein armer Willy (o.T.) - netto, 21.02.2001, 18:01
- Re: Wie schön, dass er auch die Medien bedacht hat... - dottore, 21.02.2001, 18:52
- d. wie man es macht macht man es falsch.. owT - black elk, 21.02.2001, 18:54
- Mal ne dumme Frage: Wie wird man eigentlich in Deutschland zu einem Big Boss???? - Harald, 21.02.2001, 20:48
- DAS frage ich mich auch schon seit einiger Zeit, aber... - Diogenes, 21.02.2001, 20:57
- Re: Interner Brief von Ron Sommer an alle Telekom-Mitarbeiter - hier ist er - Diogenes, 21.02.2001, 20:57
- Re: Interner Brief von Ron Sommer an alle Telekom-Mitarbeiter - hier ist er - JüKü, 21.02.2001, 17:49
Interner Brief von Ron Sommer an alle Telekom-Mitarbeiter - hier ist er
Gesendet am: Mittwoch, 21. Februar 2001 13:00
> Betreff: Mail direkt von Dr. Ron Sommer: Wir werden unsere Stärken
> offensiv kommunizieren
> - Deutsche Version -
>
>
> Information für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen
> Telekom
>
>
> Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
>
> dass unser Unternehmen immer stark im öffentlichen Scheinwerferlicht
> steht, haben wir in der Vergangenheit sowohl im Positiven als auch in den
> letzten Monaten in negativer Weise erfahren. Der wesentliche Grund für das
> hohe zusätzliche Interesse von Seiten der Medien war und ist die sehr
> unerfreuliche Kursentwicklung der T-Aktie und der T-Online-Aktie.
>
> Wir alle wissen, dass es zwischen veröffentlichter Meinung und
> Kursentwicklung Zusammenhänge gibt. Und nachdem die eher negative
> Schlagzeile mehr Aufmerksamkeit und Interesse verspricht, hat ein
> Unternehmen wie unseres, das verstärkt im öffentlichen Rampenlicht steht,
> zusätzlich zu den Herausforderungen, die unsere ganze Branche weltweit
> durch die Entwicklung an den Finanzmärkten gegenwärtig zu meistern hat,
> noch Probleme in der öffentlichen Berichterstattung.
>
> Dass wir in der Vergangenheit im positiven Sinne Objekt des öffentlichen
> Interesses waren, ist kein Trost. Auch nicht, dass andere Unternehmen
> unserer Branche mehr oder weniger unser Schicksal teilen. Ich bedaure
> diesen Kursverlust, den unsere Aktionäre und damit ja auch die Mehrzahl
> unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinnehmen mussten, sehr.
>
> Die negative Kursentwicklung der T-Aktie der letzten Tage ist durch
> unternehmensbezogene Fakten nicht zu begründen.
> Die Bewertung der T-Aktie befindet sich gegenwärtig auf einem Niveau, das
> überhaupt nichts mehr mit dem Wert des Unternehmens, den
> Entwicklungschancen und seiner aktuellen Position im Wettbewerb zu tun
> hat. Gerade die Kursentwicklung der letzten Tage ist durch
> unternehmensbezogene Fakten nicht zu begründen. Die positiven Stimmen, von
> denen es in Wirklichkeit eine Menge gibt, gehen in dem diffusen
> vielschichtigen Meinungsumfeld fast vollkommen unter.
>
> Wir werden unsere Stärken offensiv kommunizieren.
> Wir werden deshalb auch noch einmal stärker als bisher im Dialog mit der
> Ã-ffentlichkeit und der Financial Community unsere Strategie und unsere
> Stärken kommunizieren und dabei mit einem professionellen Aktienmarketing
> zu Werke gehen. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der
> Intranet-Startseite http://intranet.telekom.de.
>
> Lassen Sie mich an dieser Stelle nun in kurzer Form zu den negativen
> Schlagzeilen, die in den Medien wiederholt an unsere Adresse gerichtet
> werden, Stellung nehmen. Hier geht es um die angeblich fehlerhafte
> Unternehmensstrategie, um den enormen Stand der Verbindlichkeiten - z.B.
> auch in Folge des Kaufs von UMTS-Lizenzen - oder den angeblich zu hohen
> Preis für den geplanten Erwerb des US-Mobilfunkunternehmens VoiceStream.
>
> Fachleute bestätigen: Die Entscheidung für VoiceStream war richtig.
> Ich beginne mit dem letzten Punkt. Alle wirklich ernstzunehmenden
> Beobachter unserer Branche sind - wie wir - der Meinung, dass die
> Entscheidung für VoiceStream strategisch richtig war und ist. Die Chancen
> in dem bislang vergleichsweise schwach entwickelten US-Mobilfunkmarkt sind
> riesengroß. Und unser Konzept, auf GSM-Basis den ersten transatlantischen
> und weltweit größten Anbieter zu schaffen, wird inzwischen praktisch von
> keinem Marktteilnehmer mehr ernsthaft in Frage gestellt.
>
> Selbstverständlich bleibt in den USA noch viel zu tun, wenn wir die
> Genehmigung für den VoiceStream-Erwerb erhalten. Aber der Umsatzzuwachs
> bei VoiceStream von 304 % und die Steigerung der Kundenzahl von 359 % im
> zurück liegenden Geschäftsjahr sprechen eine deutliche Sprache. Ebenso wie
> die Absicht von Wettbewerbern, in den USA nun auch - aber eben mit großer
> Verspätung - GSM-Netze aufzubauen.
>
> Unsere Zukunftsinvestitionen stehen auf einer stabilen finanziellen
> Grundlage.
> Zum Stand der Verbindlichkeiten. Fakt ist auch hier, dass wir im Gegensatz
> zu manchem unserer großen internationalen Wettbewerber erheblich besser
> finanziert sind. Dazu werden wir wie geplant die Erlöse nutzen, die uns
> insbesondere durch den Verkauf von Aktivitäten zufließen werden, die nicht
> mehr zu unserem Kerngeschäft gehören. Bereits im vergangenen Jahr haben
> wir aus solchen Verkäufen erhebliche Summen erlöst. Zudem haben wir früher
> und deshalb zu günstigeren Konditionen als unsere Wettbewerber unsere
> Finanzbasis mit einer globalen Anleihe erweitert und abgesichert, sodass
> wir hier keinesfalls den Druck verspüren, dem andere Unternehmen unserer
> Branche ausgesetzt sind.
>
> Mit kurzen Worten: unsere Zukunftsinvestitionen haben eine Menge Geld
> gekostet - insgesamt rund 100 Milliarden Euro haben wir in den letzten
> beiden Jahren inklusive des geplanten Erwerbs von VoiceStream investiert
> bzw. projektiert. Aber wir haben diese Investitionen sehr gezielt, nicht
> überhastet und immer mit Blick auf unsere finanziellen Möglichkeiten sowie
> im Rahmen unserer Strategie zur langfristigen Steigerung des
> Unternehmenswertes getätigt. Unsere Zukunftsplanung steht auf sicheren
> Beinen und steht in keiner Weise und auch nicht in Teilbereichen zur
> Disposition.
>
> Kaum einer ist so gut positioniert wie wir, aus UMTS sehr schnell Umsätze
> und Gewinne zu erzielen.
> Das Thema UMTS. Selbstverständlich sind die Lizenzen sehr teuer gewesen.
> Aber wir haben auch in diesem Fall wie bei allen anderen Investitionen die
> Wirtschaftlichkeit sorgfältig geprüft und sind zu einem positiven Ergebnis
> gekommen. Entscheidend ist, welche Chancen man hat, aus UMTS Umsätze und
> Gewinne zu erzielen - und zwar schneller und in größerem Maße als seine
> Wettbewerber. Und hier sind wir so gut vorbereitet wie kaum ein anderer.
>
> Nicht zuletzt, weil wir bei den Geschäftskunden, die bei innovativen
> Technologien erfahrungsgemäß als erste einsteigen, die klare Nummer 1
> sind. Erst vor kurzem hat laut WirtschaftsWoche eine Umfrage ergeben, dass
> 59 Prozent der bis Mitte des Jahres von den Unternehmen in Deutschland
> geplanten Mobilfunk-Investitionen auf das Konto von T-D1 gehen. Im übrigen
> verfügen wir dort, wo wir UMTS-Lizenzen gekauft haben, über einen sehr
> starken Kundenstamm - im Gegensatz zu manch anderem Wettbewerber, der sich
> im harten Wettbewerb mit relativ gesättigten Märkten überhaupt erst einmal
> Kunden erobern muss und praktisch bei Null anfängt.
>
> Unsere Strategie: im Gegensatz zu anderen haben wir bereits die
> notwendigen Weichenstellungen getroffen.
> Schließlich das Thema Unternehmensstrategie. Mit unserer
> 4-Säulen-Wachstumsstrategie sind wir für die Herausforderung in den rasant
> sich verändernden Märkten besser aufgestellt als jeder unserer
> Wettbewerber. Insbesondere auf die dominierende Technologieentwicklung des
> 21. Jahrhunderts, nämlich das Verschmelzen von Telekommunikation und
> Informationstechnologie zur Telematik, sind wir viel besser vorbereitet
> als alle anderen. Die notwendigen Weichenstellungen, über die andere zum
> Teil noch diskutieren, haben wir längst vorgenommen und arbeiten bereits
> mit Hochdruck daran, die Strategie weiter voran zu treiben.
>
> Beispielsweise mit T-Systems. Durch die Zusammenarbeit mit dem debis
> Systemhaus sind wir auf einen Schlag zu Europas Nummer 2 im weltweit
> boomenden Systemlösungsgeschäft aufgestiegen und gehen gerade mit einer
> aggressiven Kommunikationskampagne in den Markt. Mit T-Systems haben wir
> bereits unsere nächste Wachstumslokomotive auf die Schiene gesetzt: Im
> Telematik-Markt, für den bis 2004 allein in Europa ein jährliches Wachstum
> von 65 Prozent auf 100 Milliarden Euro vorausgesagt wird, geht T-Systems
> mit klaren Vorteilen an den Start.
>
> Fazit: Wir sind finanziell und strategisch in einer ausgezeichneten
> Ausgangsposition.
> Dies alles zeigt: Es ist eindeutig Fakt, dass wir sowohl finanziell als
> auch strategisch in einer hervorragenden Position sind, um die uns
> weltweit Telekommunikationsunternehmen beneiden. Und Fakt ist deshalb
> auch, dass die T-Aktie viel mehr wert ist, als das Kursniveau, auf dem sie
> zur Zeit gehandelt wird.
>
> Rücktritts-Spekulationen sind völlig haltlos.
> Selbstverständlich trage ich die Verantwortung für die Strategie des
> Unternehmens. Der daran geübten Kritik habe ich mich auch als erster zu
> stellen.
>
> Daher sage ich ganz deutlich: Die Spekulationen um meine Person in den
> letzten Tagen entbehren jedweder Grundlage. Und nochmals: Alle ernst zu
> nehmenden Fachleute aus dem Bereich der Telekommunikation bestätigen uns,
> dass unsere Strategie richtig ist. Und vor allen Dingen: dass der Weg, den
> wir beschreiten, nicht nur der richtige, sondern der notwendige ist. Und
> dass wir im Kreis der internationalen TK-Unternehmen vergleichsweise beste
> Voraussetzungen haben.
>
> Ich stehe weiterhin zu meiner Verantwortung - ohne Wenn und Aber. Und bin
> es nicht zuletzt Ihnen allen schuldig, die in unterschiedlichen Funktionen
> die Fahrt des Unternehmens steuern und mit vollem Herzen und ganzer Kraft
> daran arbeiten, die Strategie zum Erfolg zu führen.
>
> Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam bereits sehr viel erreicht -
> viel mehr, als so mancher uns noch vor wenigen Jahren zugetraut hat.
> Lassen Sie uns alle daher wie bisher mit Engagement, Kraft und
> Einsatzbereitschaft dafür arbeiten, unser Unternehmen im Wettbewerb weiter
> voran zu bringen. Unsere Ausgangsposition dafür ist ganz ausgezeichnet,
> und dies werden auch die Kapitalmärkte bald honorieren.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Dr. Ron Sommer
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