- Schuldendruck als Antriebsmotor der Wirtschaft - ist das wirklich so? - Baldur der Ketzer, 27.02.2001, 22:03
- Re: Nachtrag - das ist wie Zuckerbrot (nichtmateriell) und Peitsche (Debitismus) - Baldur der Ketzer, 27.02.2001, 22:12
- Re: Schuldendruck als Antriebsmotor der Wirtschaft - ist das wirklich so? - JüKü, 27.02.2001, 22:35
- Re: Schuldendruck als Antriebsmotor der Wirtschaft - ist das wirklich so? - Baldur der Ketzer, 27.02.2001, 22:53
- Re: Schuldendruck als Antriebsmotor der Wirtschaft - ist das wirklich so? - nereus, 27.02.2001, 22:43
Re: Schuldendruck als Antriebsmotor der Wirtschaft - ist das wirklich so?
Hallo Baldur!
Der Hinweis auf die bei allen Menschen vorhandene Urschuld, oder nenne es meinetwegen"das Bedürfnis am Leben zu bleiben", und die Kontraktschuld sollte nicht alle anderen Argumente radikal vom Tisch fegen.
Es ging eigentlich nur darum: Warum wird eigentlich gewirtschaftet?
Was ist der urursächlichste Grund (fürchterliches Wortgebilde) dafür?
Und da ist mir nur das eingefallen.
Was ist denn sonst noch wichtiger als das?
Wenn ich mal eine Prioritätenpyramide aufbauen würde, wäre die Basis die Urschuld. Alles andere sind Bausteine die darauf gesetzt werden.
Du schreibst: man sollte den Begriff von Ehre, Ansehen und Schaffensfreude nicht immer so niedermachen - ich behaupte, gäbe es diese nicht, gäbe es in Deutschland gar keine Wirtschaft mehr, sondern ein paar Arbeitslose (Ex-Unternehmer) mehr, weil sich der Einsatz sehr oft nicht"auszahlt", sondern durch emotionalen"Mehrwert" wie Ansehen, Selbstbestätigung ausgeglichen werden muß
Das will niemand niedermachen. Du hast vollkommen recht.
Aber es ist eben einer der Bausteine die auf das Fundament gesetzt werden und nicht das Fundament selbst.
die Meinung von dottore, ohne den Schulden- und Zinsdruck würde man Unsinn anbieten, möchte ich so nicht stehen lassen.
Da stimme ich Dir zu.
Warum soll man arbeiten, wenn die Urschuld auch umanasunst getragen wird und der notwendige Mehrwert über den Bedarfsdeckungsgrundsatz hereinkommt?
Hier nicht. Du hast ja oben beschrieben wie es auch noch anders gehen kann.
Der eine kann eben nur den Hof fegen und der andere einen Weltkonzern führen.
Das ändert aber das grundlegende Prinzip nicht.
Ich möchte dies ausschließlich dahingehend verstanden wissen, daß ein fehlender Schulden-Zins-Druck nicht notwendigerweise zu unbrauchbaren Erzeugnissen führen muß, SOLANGE es eine unternehmerisch geprägte Wirtschaft gibt.
Keine Frage. Daher sah es in der DDR-Wohnung oder der berühmten Datscha auch anders als im Betrieb aus. Luxus war es nicht aber immerhin.
In einer Dienstleistungsumgebung, in der ein Computer und ein Telefon genügen können, irgendetwas wertschöpfendes zu tun, fallen vergleichbare Schulden gar nicht an. Ich nehme als Beispiel Makler oder Autoren, die Anfangsinvestitionen sind minimal.
Super-Beispiel Baldur! Genau da will ich ja hin, in die Dienstleistung.
Aber leider muß ich auch etwas vorfinanzieren.
Selbst wenn ich von Anfang meine Leistung verkaufen kann, ist es möglich das sich einige Kunden bis zur 3.Mahnung Zeit lassen. Und wovon lebe ich dann?
Deswegen sollen 3 Monatsgehälter mit einem Darlehen abgesichert werden.
Weiterbohren, Leute, ganz durch ist das Thema, denke ich, noch nicht.
Oder wie erklärt man JüKü´s Idealismus mit dem Debitismus?
Dann lies mal Jüküs Antwort auf meinen"Selbständigmachenbeitrag" von gestern oder vorgestern (ich weiß schon nicht mehr wann das war - sollte mich besser im Alzersheim anmelden).
Wenn er das Forum hauptberuflich macht, wird die Abo-Gebühr Pflicht.
Da kannst Du einen drauf las...
Oder er reitet mit seinen Wellen den Deal des Lebens.
Er wird sich sicher dazu äußern.
mfG
nereus
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