- Warengeld-Kreditgeld - R.Deutsch, 04.03.2001, 10:28
- Re: Warengeld-Kreditgeld - Rudow, 04.03.2001, 14:18
- Re: Warengeld-Kreditgeld - nereus, 04.03.2001, 18:08
- Re: Warengeld-Kreditgeld - Rudow, 04.03.2001, 14:18
Re: Warengeld-Kreditgeld
Hallo Reinhard, Hallo Rudow!
Das Beispiel mit der Angel und dem Fisch ist köstlich.
Man hätte auch sagen können Ebbe und Flut oder oben und unten, Krankheit und Gesundheit oder Buchstaben und Buch.
Es hängt alles miteinander zusammen, aber wenn ich von hell und dunkel spreche, habe ich ja noch nicht geklärt warum es arme und reiche Leute gibt?
Der Vergleich, lieber Reinhard, sei Dir unbenommen, aber bewiesen wird damit noch nichts. Geld wäre für mich generell etwas ideelles. Anspruch auf Zahlung oder Leistung. Ob mit Gold oder Papier ist erst mal sekundär.
Du schreibst in Deinem Vortrag: Warengeld ist immer ein konkreter, anfassbarer, materieller Gegenstand. Salz, Muscheln, Perlen, Steine, Kleider, Kühe, Zigaretten und vieles andere hat auf diese Weise mal als Geld gedient und in einem langen Suchprozess haben sich Gold und Silber als das mit Abstand beste Warengeld herausgestellt. Kreditgeld dagegen ist ein abstraktes geistiges Konzept, ein abstrakter Schuldvertrag zwischen Menschen, der in irgendeiner Weise, meist auf einem Zettel, notiert wird. Es gibt also, wenn sie so wollen, ein Geld aus Materie und ein Geld aus Geist.
Anfaßbar ist ein Geldschein ja auch. Ich könnte mir zumindest den Hintern damit abwischen (ich würde dann aber 2 oder 3 nehmen) oder ihn als Fidibus benutzen.
Einige Deiner obengenannten Dinge haben zweifellos Gebrauchswert wie Salz oder Zigaretten. Bei den Steinen sieht es schon anders aus und eine Kuh ist vielleicht einem 1000 DM-Schein gleichzusetzen. Wenn ich der Kuh ein Ohr abschneide (was ich nie über's Herz bringen würde) habe ich ja nicht automatisch einen Zwanzigmarkschein in der Hand. Das ist jetzt Bärenfang aber erläutern kann man alles irgendwie.
Das ich Gold und Silber als bestes"Medium" herausgestellt haben sehe ich absolut ein.
Warum, muß jetzt nicht gebetsmühlenartig wiederholt werden.
H&S schreiben über das Gold folgendes:
Gold an sich für gesetzmäßiges Geld, Banknoten jedoch für davon abgeleitetes gesetzliches Zahlungsmittel zu halten, war nun einer bis hin zu Keynes fortgeschleppten Illusion geschuldet. Sie beruht auf dem bis heute gerne geteilten Irrtum, daß Münzen Geld sind, weil man sie aus wertvollem Edelmetall schlagen kann, einlösbare Banknoten dagegen kein Geld sind, weil sie das Edelmetall nur repräsentieren. Die Münze aus Edelmetall war aber - wie gezeigt - niemals etwas anderes als eine auf Edelmetall statt auf Papier gedruckte Banknote. Erst der mit dem Papiergeld mögliche Mißbrauch - seine Abkoppelung von dem Wert belasteten Eigentums - hat jedoch etliche seiner Varianten so sehr in Mißkredit gebracht, daß dem Publikum als nicht wertloses und damit gesetzmäßiges Geld nur solches erschien, das in sich selbst Wert transportierte statt lediglich den Wert von Eigentum zu repräsentieren.
Du machst die beiden immer nieder, aber dazu hast Du eigentlich keinen Grund. Sie zeigen ganz klar die Stärken des Edelmetalles auf. Im Falle des Falles ist man mit Gold und Silber gut beraten.
Aber bei einer grundsätzlichen Betrachtung des Geldes sollte man erst mal die Dinge neutral sehen und den eventuellen Mißbrauch hinterher ansprechen.
Ich habe Dein Warengeld noch immer nicht aus den Augen verloren, aber es fehlt mir immer noch die Initialzündung dafür.
Was nicht ist kann aber noch werden.
Übrigens hast Du Deinen Motor noch nicht angesprochen. Was treibt die Wirtschaft denn nun an, wenn es die Urschuld oder die Kontraktschuld nicht tun?
mfG
nereus
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