- Worum es geht - R.Deutsch, 11.03.2001, 11:49
- Re: Worum es geht - Oldy, 11.03.2001, 18:06
- Re: Denn sie wußten nicht was sie tun. Wirklich? - Dionysos, 11.03.2001, 20:14
- Re: Worum es geht - wasil, 11.03.2001, 19:04
- Re: Worum es geht? - Jochen, 11.03.2001, 20:03
- Wo ist das Peng-O-Meter? - Warum Heinsohn´s Geld uns hungrig lässt! - boso, 12.03.2001, 01:06
- Re: Warum Heinsohn´s Geld uns hungrig lässt! Danke, boso, eine Meinung! mfG oT - Baldur der Ketzer, 12.03.2001, 08:48
- Re: Am Ziel vorbei - Jochen, 12.03.2001, 09:17
- Wo ist das Peng-O-Meter? - Warum Heinsohn´s Geld uns hungrig lässt! - boso, 12.03.2001, 01:06
- Re: Worum es geht - Oldy, 11.03.2001, 18:06
Re: Worum es geht
>Bei all unseren Diskussionen sollten wir nicht vergessen, worum es eigentlich geht, nämlich zu erkennen, dass es sich bei unserem Geld um legales Falschgeld handelt (das wir betrogen werden). Ich möchte hier nochmals die tolle Geschichte reinstellen, die Baldur erzählt hat und die schlagartig beleuchtet, worum es wirklich geht.
>The Lone Ranger and Tonto are camping in the desert, set up their tent and are asleep.
> Some hours later, The Lone Ranger wakes his faithful friend.
>"Tonto, look up at the sky and tell me what you see."
> Tonto replies,"Me see millions of stars."
>"What does that tell you?" asks The Lone Ranger.
> Tonto ponders for a minute.
>"Astronomically speaking, it tells me that there are millions of galaxies and potentially billions of planets.
> Astrologically, it tells me that Saturn is in Leo.
> Time wise, it appears to be approximately a quarter past three.
> Theologically, it's evident the Lord is all-powerful and we are small and insignificant.
> Meteorologically, it seems we will have a beautiful day tomorrow.
> What it tell you, Kemo Sabi?"
> The Lone Ranger is silent for a moment, then speaks:
>"Tonto, you dumb-ass, someone has stolen our tent."
>Dieses legale Falschgeld ist über lange Zeit von vielen klugen Leuten entwickelt worden und viele Geldtheorien dienen der Rechtfertigung dieses Falschgeldes. H&S sind für mich ein klares Beispiel dafür (in meinem Vortrag, der bei Jükü nachzulesen ist, zeige ich, wie H&S fiat money intellektuell zu rechtfertigen suchen). Oldy und die Gesellfritzen wollen ausschließlich legales Falschgeld einführen. Ob Dimi fiat money verteidigen will, kann ich noch nicht beurteilen.
>Prinzipiell ist Falschgeld Geld, für das der Gelderzeuger selbst keine Leistung erbringt. Die Differenz zwischen dottore und mir ist dabei sehr gering. Er will nur mit zukünftiger Leistung (Kreditgeld) bezahlen, wobei in der Vergangenheit erbrachte Leistung (Eigentum) nur als Pfand dienen soll. Ich denke, man kann auch mit in der Vergangenheit bereits erbrachter Leistung bezahlen (Eigentum - Gold übergeben) also Eigentum direkt tauschen, statt es nur zu verpfänden und die Übergabe für die Zukunft zu versprechen. Aber das ist eigentlich nur eine Marginalie. Prinzipiell gilt, wenn derjenige, der das Geld erzeugt nicht selbst die Leistung erbringt, ist es Falschgeld. Und noch prinzipieller gilt, der Markt soll entscheiden, welches Geld er haben will. Immer wenn Geld mit Annahmezwang ausgestattet wird (gesetzliches Zahlungsmittel), kann man davon ausgehen, dass es legales Falschgeld ist. Wenn sich die Gesellfritzen dem Markt stellen - fein. Aber das werden sie nicht tun - sie werden immer Gold und Silber als"Hortgeld" verdammen und Buchgeld sowieso. Gesellgeld muss Zwangsgeld sein. Gesell selbst hat daran keinen Zweifel gelassen.
>Bei all unseren theoretischen Überlegungen gilt es also immer, daran zu denken, dass die uns das Zelt geklaut haben (bzw.klauen wollen)!
>Gruß
>R.Deutsch
Warum denn schon wieder. Gesellgeld muss Zwangsgeld sein.
Beim einzigen gut belegten Experiment mit umlaufgesichertem
Geld mußte der Staat auf Anforderung der Nationalbank, die
das staatliche Zwangsmonopol der Geldausgabe inne hat,
dieses Geld verbieten.
Es ist anzunehmen, daß das wieder passieren würde, wenn
bei einen neuen Goldstandard, der durch die STAATLICHE
Fixierung des Goldpreises gemacht wird, durch Verschwinden
dieses, ach so guten, goldgedeckten Geldes vom Markt eine
Deflationskrise ausgelöst würde.
Dann kann 70 Jahre später jemand, wenn er den dazwischen
stattfindenden Krieg überlebt, wieder von den guten alten
Zeiten der Goldwährung träumen.
In der Zeit von Wörgl gab es einen Goldstandard, also
genau das, was du jetzt wieder haben möchtest. Das
bescheidene lokale Geld war diesen Monopolisten ein
derartiger Dorn im Auge, daß sie es verbieten ließen, um
ihre Deflationspolitik nicht zu gefährden. Da riskierten sie
lieber einen Weltkrieg, der durch die weltweite
Deflation unausbleiblich wurde.
Ja, das bescheidene Wörgler Geld hätte, wenn es nicht
verboten worden wäre, zwar wahrscheinlich eine Inflation
gebracht, weil der Bürgermeister dagegen noch keine Vorsorge
getroffen hatte, aber es hätte die Deflation überwunden
und damit den Krieg verhindert.
Ich glaube nicht, daß es mit Absicht geschah, was die
Herren des Goldes da taten. Sie wußten nicht, was die
Folgen waren. Genau so ist es aber heute auch noch. Sie
wissen nicht, was sie tun. Genau so wie unser Reinhard nicht
weiß, was seine Goldwährung wieder anrichten würde.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: