- Alan Greenspan: Hier ne nette Geschichte zu eurem"Lieblingsfeind"....... - wheely, 11.03.2001, 23:19
- Zurück in die Badewanne! - Amanito, 11.03.2001, 23:41
Alan Greenspan: Hier ne nette Geschichte zu eurem"Lieblingsfeind".......
Folgenden Text hab ich aus einem Newsletter, ist schon ein paar Tage alt, ich stells mal ohne Kommentar hier rein, vielleicht ist´s ja auch schon bekannt:
Der Königsmacher
Erst aus der gestrigen Frage- und Antwort-Stunde vor dem Financial Committee des House of Representatives wurde alles klar, warum die Leitzinsen so lange so hoch gehalten wurden und noch bis zum 15. April so hoch bleiben dürften. Der sehr scharfsinnige Congressman John LaFalce von den Niagara Falls aus dem Staate New York hat es Alan Greenspan herausgelockt. Mit einer geschickten Vorgeschichte hat dieser den FED-Chairman in eine enge Working Relationship mit jedem Präsidenten gebracht. In der Tat hat Vater Bush öfter mal verlauten lassen, daß er die Präsidentschafts-wahlen 1992 gewonnen hätte,"had Alan Greenspan been more cooperative to him". Im gleichen Atemzug fügte LaFalce hinzu:"Al Gore, perhaps, could make the same claim". Diese Verwicklung bedeute ein Problem für Präsident und FED-Chairman mit Konsequenzen für beide, die beide nicht mögen."Each of the questions does have something in mind, for which I will be using your response, obviouisly, as presidents use your response".
Nach dieser trickreichen Einleitung kommt der Congressman zur Sache. LaFalce glaubt, daß die Pferde vor den Karren gehören, genauso wie das Jahresbudget erst verabschiedet werden sollte, und zwar vor dem 15. April wie es in der Verfassung der USA vorgeschrieben ist, bevor das neue vorgeschlagene Steuersenkungsgesetz beschlossen wird. Im gleichen Atemzug fragt der Congressman Greenspan, was zuerst kommen sollte: Das Pferd oder der Wagen? Verlegen lachend und verwirrt beantwortet der FED-Chairman die Frage mit den entsprechenden Gesetzesvorschriften, die der Congress selbst 1974 erlassen hat, doch die Antworten werden von LaFalce so oft unterbrochen bzw. ergänzt, daß der Zuhörer nicht mehr folgen kann, ob die Antworten für das Budget oder die Steuersenkung gelten und welches die notwendige Prozedur ist. In dieser Verwirrung versucht Greenspan selbst:" Let me be very specific: What the budget is does matter". Damit versucht der Maestro, die vorige Verwirrung mit den Steuersenkungen zu
beseitigen, obwohl der Zuhörer es nicht versteht und immer noch die Steuersenkungen im Ohr hat."How you get there shouldn't". Hiermit leitet Alan Greenspan sein Vermächtnis ein, denn"although, I recognize that in the process of getting there, certain secondary things may happen, which could have negative economic effect". Worauf LaFalce schnell ergänzt:" Could have an effect, especially on those most in need in American society".
Mit diesen gewitzten Fragen, suggestiven Verdrehungen und überraschenden Ergänzungen konnte dieser scharfsinnige Congressman offenbahren, daß Alan Greenspan bewußt die Leitzinsen so lang so hoch gehalten hat, um die Wahl Al Gore durch die Verschlechterung der Konjunktur zu verhindern. Erst als George W. Bush's Wahl durch den unendlichen Wahlprozess entschieden wurde, kam Greenspan mit der überraschenden Leitzinssenkung Anfang Januar mit einem ½%, die mit einem weiteren ½% Ende Januar ergänzt wurde. Damit versuchte der Maestro seine Leitzinsen, die er im November und Dezember 2000 schon hätte reduzieren müssen aber aus politischen Abwägungen zu dem Zeitpunkt nicht möglich waren, rasch nachzuholen. Alan Greenspan war daher der Königsmacher für George W. Bush, doch damit nicht genug. Der FED-Chairman möchte auch die Steuersenkungen verabschiedet sehen. Deswegen folgt er auch augenblicklich nicht dem Ruf der unwissenden Marktteilnehmer nach einer weiteren überraschenden Leitzinssenkung v
or der nächsten regulären FOMC-Sitzung am 20. März 2001. Auch dann möchte Greenspan davon Abstand nehmen, deswegen findet er augenblicklich jeden möglichen Grund, um allen zu beweisen, daß es der Konjunktur wesentlich besser ergeht als, was die makro-ökonomischen Indikatoren andeuten. Der Maestro möchte bis zum 15. April warten, an dem das Budget mit den eingebauten Steuersenkungen zusammen verabschiedet werden.
Leider passieren in er Zwischenzeit gewisse"secondary things", die negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, wie z.B. die höchste Anzahl von Entlassungen, die jemals in 2 Monaten hintereinander registriert wurden (275.921 siehe eb US Scoop vom 7.2.01), die besonders"those most in need" auf die Straße setzen. Daß der Kapitalismus mit einer Ausradierung von Vermögen in Höhe von US$ 8 Trillionen (deutsch: Billionen) allein in den USA seit den Index-Höchstständen im März 2000 sehr strapaziert wird, andere Volkswirtschaften in Mitleidenschaft gezogen werden (Lira-Abwertung in der Türkei) und viele Anleger in der ganzen Welt darunter leiden, stört Alan Grennspan nicht. Dieser am nächsten Dienstag 75 Jahre alte Mann ist der eigentliche Herrscher der Welt. Er ist der Königsmacher, der seinen Schützling und Parteifreund sogar noch zu seiner Steuersenkung verhelfen wird. Ob die Aktienmärkte in der Zwischenzeit einen Crash erleiden, dürfte ihn wenig stören, hatte er doch schon den Meltd
own am 19. Oktober 1987 erlebt (mit gelenkt?), als der DOW JONES INDUSTRIALS bis auf 508 fiel. Jürgen Schrempp und wir alle können uns bei ihm bedanken.
Entsprechende Absicherungen bis zum 15. April 2001 sind unbedingt notwendig. Nach diesem Steuertermin für die privaten Haushalte dürften die Tax Refunds des US TREASURY kommen, die dann echt gute Einstandskurse vorfinden dürften.
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