- Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy - JüKü, 15.03.2001, 11:58
- Am besten würde man das wohl mit einer Art EC-Karte electronisch machen... - Heller, 15.03.2001, 16:55
- klingt irgendwie wie schleichende inflation...:)) (owT) - PuppetMaster, 15.03.2001, 16:59
- Re: Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy - Oldy, 15.03.2001, 18:01
- Re: Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy - Fürst Luschi, 15.03.2001, 18:53
- Re: Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy - Oldy, 15.03.2001, 21:10
- Re: Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy - Fürst Luschi, 15.03.2001, 18:53
- Am besten würde man das wohl mit einer Art EC-Karte electronisch machen... - Heller, 15.03.2001, 16:55
Re: Wörgl - ein kleiner Punkt heraus gegriffen / Frage an Oldy
>dottore: Wenn es bei Dir nicht schwindet, bei wem schwindet es denn dann überhaupt? Wenn bei keinem schwindet, was ist am Monatsende? Wenn also der Schein definitiv um 0,5 % weniger wert ist. Am 31. März war er noch 100 wert und um null Uhr zum 1. April hin verliert er 0,5 % - oder wie?
>Oldy: Es schwindet natuerlich ueberhaupt nicht. Es kostet nur denjenigen, der es am Ablaufdatum in der Band hat die geringe Gebuehr. Wie das technisch gemacht werden wird ist eine andere Sache, aber sicherlich nicht monatlich mit einem halben Prozent.
>So, jetzt meine Frage dazu: Wenn die Gebühr nicht monatlich anfällt (so verstehe ich es), wann dann? Alle 3 Monate? Oder einmal im Jahr?
>Wann auch immer. Genau zum Stichtag, an dem die Gebühr fällig ist, will keiner das Bargeld haben. In der Zeit dazwischen ist es egal, und der Umlauf zwischen den Stichtagen ist nicht anders als bei jedem anderen Geld. Warum sollte das Geld schneller umlaufen?
>Dann kommt der Stichtag: Schnell weg mit dem Bargeld, aber keiner will es haben. Also schnell zur Bank damit. Und die Bank möchte es natürlich schnell wieder (vor dem Stichtag) verleihen, aber keiner will es haben. Also zahlt IMMER die Bank die Gebühr? Oder die Bank sagt:"Nee, ich will dein Geld nicht, erst nach dem Stichtag." Also doch schnell einen Dummen finden, am besten um 23.59 Uhr jemanden aus dem Bett klingeln und schnell was kaufen. Oder ihm in den Briefkasten legen, als Anzahlung für irgend was.
>Chaos!
>Bitte um Erklärung, Oldy. Es gibt bestimmt eine Erklärung, es hat ja angeblich eine Weile in Wörgl funktioniert. Aber wie?
Lieber JüKü,
Es hat in Wörgl mit einer Umlaufsicherung von 12% im Jahr
funktioniert, die in der Form kassiert wurde, daß monatlich
eine Wertmarke von 1% der Nominalsumme des Scheines auf die
dafür vorgesehenen Felder geklebt werden mußte.
Jahr hunderte funktionierte es bei den Brakteaten, wo die
"Umlaufsicherung" durch gebührenpflichtigen Umtausch
funktionierte.
Der Oldy hat diese Methode modernisiert und einen
Verfallsgeldvorschlag gemacht, der im Prinzip so ähnlich
funktioniert, wie die Brakteaten (kannst du genauer
nachlesen in German Beitrag 17) Da werden die Gesellgeldscheine
mit einem Ablaufdatum versehen (in monatlicher Staffelung)
an denen sie ungültig werden und gegen eine Gebühr von 6%
umgetauscht werden müssen. Das ist nicht viel aufwendiger
als der Umtausch von bekritzelten oder verschmutzten
Scheinen heute.
Da jedes Monat ja nur etwa 1/12 der Bargeldmenge davon
betroffen ist, wird jeder Kaufmann oder seine Bank einfach
diese Scheine aussortieren und umtauschen. Das wird ihm
also im Durchschnitt 6% von einem 1/12 seiner Einnahmen
kosten. Das sind etwa 1/2 %. Heute kostet es ihm mehr als
5%, wenn er eine Zahlung mittels Kreditkarte annimmt.
Niemand wird es also stören und die Leute werden sich
höchstens freuen, daß sie immer relativ neue Scheine bekommen.
Die normalen Menschen werden gar keinen großen Unterschied
zu heute bemerken, nur den Spekulanten mit großen
Spekulationskassen wird es das Fürchten lehren. Die Banken werden auch so ein Geld, wenn sie es als Geldguthaben aufbewahren nicht mehr mit
Zinsen belohnen. Da kann es also nicht mehr mit Zins und
Zinseszins wachsen.
(Und jetzt überlege dir einmal wo da wohl der debitistische
Schuldendruck bleibt.:-).)
Da also so ein Geldschein automatisch einmal im Jahr zur Ausgabestelle
zurückkehren muss (zwecks Umtausch) ist damit auch der
Bargeldumlauf kontrollierbar geworden usw. usw.
(ist in unzähligen Beiträgen auf meiner Webseite von allen Seiten erklärt und beleuchtet worden und ich habe mit dieser technischen
Vereinfachung der Umlaufsicherung auch den Weg für eine
alternative Einführung von Gesellgeld geebnet. Jede Gemeinde
kann so eines einführen und die Kaufkraft garantieren, wenn
erst das andere Geld wegen Deflation vom Markt
verschwunden ist.
Ich hoffe, daß ich das nicht auch noch hier in meinem Tal
selber machen muss, als erster.
Gruß vom Oldy
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