- Streitgespräch Stefan, Läufer &Co. vs. dottore, H/S &Co., Vorschlag - Baldur der Ketzer, 16.03.2001, 15:30
- Re: Streitgespräch Stefan, Läufer &Co. vs. dottore, H/S &Co., Vorschlag - Harald, 16.03.2001, 15:45
- dottores Position - aus meiner Sicht. - SchlauFuchs, 16.03.2001, 15:53
- Wetten auf Rechthaben....... - wheely, 16.03.2001, 16:46
- Re: Wetten auf Rechthaben....... - SchlauFuchs, 16.03.2001, 16:56
- Re: Vorschlag abgelehnt! - dottore, 16.03.2001, 17:02
- Re: Vorschlag abgelehnt! - dottore, 16.03.2001, 17:32
- Ahh, das wird ein Guetsle - Hardy, 16.03.2001, 18:19
- Re: Streitgespräch Stefan, Läufer &Co. vs. dottore, H/S &Co., Vorschlag - Harald, 16.03.2001, 15:45
Re: Vorschlag abgelehnt!
Hi Harald -
>Heute bin ich 60 Lenze jung, (versuche gerade mein 4. Kind zu zeugen, bin also von Grund auf Optimist) habe vor einigen Monaten meinen 200-Hektar-Landwirtschaftsbetrieb verkauft. Hatte nie einen Pfennig Schulden im Leben. Mein Geheimnis? Mit zunehmendem Alter/Erfahrung habe ich immer mehr meiner Einkünfte auf die hohe Kante gelegt. Wie ich finde, nix besonderes, allerdings der lebende Beweis dafür, dass man auch ohne Debitismus zu einem „freien Menschen“ entwickeln kann.
Sehr gut! Der einzelne kann jederzeit ohne Kontraktschulden leben (die Urschuld erfüllen allein reicht). Und dann ist er frei. Der"freie Mann" war im MA und der frühen Neuzeit definiert als jemand der keinerlei Abgaben (Schuldentilgung) entrichten musste.
A B E R: Du hast etwas"auf der hohen Kante". Da ich annemen darf, dass es sich nicht nur um Gold handelt, sondern auch um Guthaben (egal in welcher Form), also Forderungen gegenüber anderen, sind die anderen eben keine"Freien". Sie sind Dir zur Rückzahlung verpflichtet und mit Sicherheit auch zum Zins, der vereinbart wurde.
Falls das stimmt, bist Du also just das lebende Beispiel daür, dass es ohne Debitismus (ich kann das blöde Wort schon nicht mehr hören oder schreiben) in unserer Welt heute, konkret und real und nicht in durchaus vorstellbaren und auch historisch nachweisbaren anderen Wirtschaftsformen (Stamm, Eigenhof, o.ä.) nicht ohne Schulden geht. Leider.
>Deshalb finde ich persönlich das 1-Mio-CHF-Wett-Angebot dottores an einen beamteten deutschen Hochschullehrer NICHT fair, bestenfalls provozierend --und stehe damit offensichtlich in krassem Gegensatz zu Mitdiskutanten hier.
Es geht zunächst ja Mal um Stefan, alias Nikolaus, über den ich leider gar nichts weiß. Prof. Läufer selbst ist ja in keiner Weise betroffen, außer dass er auf Bank A Platz nehmen sollte, da sich Stefan auf ihn bezogen hat und ganz offensichtlich die Läufer-Theorie teilt.
Und wenn ich's richtig gelesen habe, denkt Stefan/Nikolaus schon seit längerem an einen Wegzug aus Deutschland, Baldur hatte ihm, glaube ich, schon seine Hilfe angeboten. Sollte Stefan ebenfalls Hochschullehrer sein, dann wären seine Ich-will-Deutschland-verlassen-Gedanken doch irgendwie merkwürdig. Oder nicht?
Jedenfalls verlässt niemand seine Heimat, der kein Geld dazu hat. Und da er sich seiner Sache absolut sicher zu sein scheint, jedenfalls ist dies aus dem Duktus seiner Postings zu schließen, kann er doch mit Leichtigkeit das Preisgeld verdienen und es zur weiteren Konkretisierung und Realisierung seiner Abzugs- oder Auswanderungsgedanken nutzen.
Er wird daher einwilligen. Dessen bin ich mir sicher. Ganz abgesehen davon, dass Bank A sich das Risiko, das Preisgeld bezahlen zu müssen, untereinander aufteilen kann. Ich aber stehe ganz allein in diesem Risiko.
>Und dottores unterschwellige Vermutung, mit derartigen Der-Preis-ist heiß-Diskussionen ließen sich akademische Fragen eineindeutig im mathematischen Sinn und erschöpfend beantworten, dürfte weit am wirklichen Leben vorbei gehen.
Es geht nicht um akademische Fragen, sondern um eine akademische Diskussion. Die Frage, z.B. ob und warum auf jede Inflation erst eine Disinflation, dann eine Börsenhausse, dann ein Exzess, dann eine Baisse, schließlich eine Deflation und am Ende eine Depression folgen muss, und es deshalb völlig unüberraschend kommt, was wir z.B. 1916 bis 1934 in den USA und jetzt wieder - angefangen mit Japan - erlebt haben und erleben werden, ist alles andere als"akademisch". Es geht um das Schicksal von Millionen Menschen!
Und die Ã-konomen sind schließlich nicht dazu da, irgendwelche"akademischen" Theorien zu betreiben, sondern den Entscheidungsträgern brauchbare Welterklärungen und damit Handlungsmaximen an die Hand zu geben. Dafür werden sie bezahlt.
Und deshalb müssen sie mit einem Teil dieser Bezahlung eben auch Mal selber gerade stehen und uns davon überzeugen, dass sie im Sinne des Gemeinwohls und nicht als l'art pour l'art gearbeitet haben.
>George Soros behauptet gar, Volkswirtschaft sei überhaupt keine Wissenschaft, sondern Alchimie, Goldmacherei. Eine giftige Pille für volkswirtschaftlichen Weisen. Beleg kann ich erbringen.
Soros ist Privatkapitalist, der auf eigenes Risiko abeitet und auf das der Leute, die ihm ihr Geld anvertraut haben. Ich will nicht mit Soros diskutieren, denn, was er drauf hat, ist jederzeit an seinen Erfolgen oder Misserfolgen zu erkennen. Dazu braucht niemand eine Diskussion.
Mit Leuten aber, die uns lehren wollen, dass ihre Theorie zur Erzielung gesamtwirtschaftlicher Erfolge richtig ist und die anderer falsch, muss diskutiert werden. Und zwar so, dass sich feststellen lässt, ob sie richtig ist. Und dies nicht in den Wind, sondern so, dass die richtige Theorie auch die ihr gebührende Belohnung erhält. Die selbstverständlich jene bezahlen müssen, die vom jahrelangen Auftischen falscher Theorien gut gelebt haben.
Ich habe vom Auftischen meiner Theorie ebenfalls gut gelebt und deshalb nehme ich gern in Kauf, dafür bezahlen zu müssen, wenn ich eine falsche Theorie aufgetischt habe.
Das muss auch für die Gegenseite gelten.
Gruß
d.
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