- dottore: Pilosophische Betrachtungen zum Schuldenproblem & Königsberger Klopse - Harald, 17.03.2001, 09:55
- Re: dottore: Pilosophische Betrachtungen.. und Königsberger Klopse - nereus, 17.03.2001, 11:58
- Re: Der"freie" Mann Harald macht andere leider"unfrei" - dottore, 17.03.2001, 15:27
- Warum soll denn der Hort des einen zur Schuld des anderen werden? - Harald, 17.03.2001, 19:44
Re: dottore: Pilosophische Betrachtungen.. und Königsberger Klopse
Hallo Harald!
Du schreibst, in dem Du einen Ritter zitierst: Das ist nach dem Zeitalter der Aufklärung nicht nur ein Unding, sondern blanker Unsinn. Die Begriffe Erbsünde, Erbschuld entstammen der christlichen Heilslehre, vorgeblich als Gottes Strafe für die Ursünde Adams und Evas (Ungehorsam gegen Gott), und somit sei die Erbsünde ein in der Folge von allen Menschen ererbter Zustand.
Das mit diesen Begriffen sicher viel Schindluder betrieben wurde bleibt unbestritten.
weil einerseits der durch Zeugung und Geburt vermittelte Vorgang des Schulden-Erbens als ein unangemessenes Bild empfunden wird
Ob nun angemessen oder unangemessen? Wenn der"weise" Ritter das holde Burgfräulein geschwängert hat, muß er sich schlicht und einfach einen Kopf machen.
Entweder er versorgt den Kleinen, über die Liebste, mit dem Notwendigen zum Leben. Denn der"Neue" hat Hunger und Durst.
Oder er sucht schleunigst das Weite und überläßt dieses Problem einem anderen bzw. der jungen Mutter. Das wäre aber dann wenig ritterlich.
Und die Variante, das Problem durch den Wurf eines kleinen Bündels in den Burggraben zu lösen, lassen wir doch lieber gleich außer Betracht.
Was wäre denn dann angemessen?
..den Act der Zeugung als einen solchen anzusehen, wodurch wie eine Person ohne ihre Einwilligung auf die Welt gesezt und eigenmächtig in sie herüber gebracht haben; für welche That auf den Eltern nun auch eine Verbindlichkeit haftet..
Auf den Eltern haftet also eine Verbindlichkeit. Da schimmert ja schon wieder so ne Art Schuld durch die Fensterritzen.
Den Aufwand und die Mühe am Leben zu bleiben übernehmen erstmal die Eltern, sollte der Begriff Schuld inzwischen so abgegriffen wirken.
Die Kinder des Hauses, die mit den Eltern zusammen eine Familie ausmachten.. sind den Eltern für ihre Erziehung nichts schuldig,..
Man beachte insbesondere den letzteren Satz.
Die Kinder sind also den Eltern nichts schuldig. Na fein.
Da haben sich die Eltern, vor allem die Mama, jahrelang gekümmert und gesorgt
um den Wichtel großzuziehen. Da wurde Tag und Nacht gebangt, besonders in den ersten Jahren und dann stellt sich der Ritter einfach hin und sagt das Kind ist den Eltern nichts schuldig.
Vielleicht wurde noch für die Schule und die Ausbildung gezahlt um demn lieben Kleinen den späteren Lebensweg zu ebnen.
Und der Ritter sagt das ist alles halb so wild.
Dein Ritter, lieber Harald, sollte sich wohl wieder mehr auf den bewaffneten Kampf konzentrieren.
Bei der Philosophie hapert's ein wenig.
Schuster bleib bei deinen Leisten, kann man da nur sagen.
mfG
nereus
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