- Guten Morgen nach hitziger Nacht! - dottore, 18.03.2001, 10:08
- Re: Guten Morgen nach hitziger Nacht! - Rab, 18.03.2001, 11:03
- Keine Antwort???War mein Lob etwa verfrüht?(O.T.) - Rab, 18.03.2001, 13:42
- Re: keine geduld. war mein vorurteil doch richtig? (owT) - PuppetMaster, 18.03.2001, 13:49
- Was soll das heissen? Rab´s Lob muss man sich schon verdienen!:-) (owT) - Talleyrand, 18.03.2001, 14:17
- Re: Was soll das heissen? Rab´s Lob muss man sich schon verdienen!:-) (owT) - Rab, 18.03.2001, 14:25
- Richtig, ich spiele weder in dottores Liga (leider), noch in Deiner (Puhh!). oT - Talleyrand, 18.03.2001, 14:45
- Re: Was soll das heissen? Rab´s Lob muss man sich schon verdienen!:-) (owT) - Rab, 18.03.2001, 14:25
- Re: Stimmt hatte ich nicht! - Rab, 18.03.2001, 14:22
- Re: Stimmt hatte ich nicht! - PuppetMaster, 18.03.2001, 14:45
- Re: Stimmt hatte ich nicht! - Rab, 18.03.2001, 15:12
- Nix für ungut, aber ich war der mit dem komischen Straddle - Pancho, 18.03.2001, 15:28
- Re: Stimmt hatte ich nicht! - PuppetMaster, 18.03.2001, 14:45
- Was soll das heissen? Rab´s Lob muss man sich schon verdienen!:-) (owT) - Talleyrand, 18.03.2001, 14:17
- Re: keine geduld. war mein vorurteil doch richtig? (owT) - PuppetMaster, 18.03.2001, 13:49
- Re: Mein Szenario (ohne jegliche Gewähr): - dottore, 18.03.2001, 13:52
- Re: Vielen Dank für die Einschätzung! - Rab, 18.03.2001, 14:08
- Zum Zeitrahmen eine kurze Frage, danke für die"Grosse Lage"! mT - Talleyrand, 18.03.2001, 14:41
- Re: Zum Zeitrahmen eine kurze Frage, danke für die"Grosse Lage"! mT - Rab, 18.03.2001, 15:14
- Keine Antwort???War mein Lob etwa verfrüht?(O.T.) - Rab, 18.03.2001, 13:42
- Re: Läufers Kritik an H&S - Rudow, 18.03.2001, 13:52
- Re: Läufers Kritik an H&S beweist, dass er H&S nicht kapiert hat - dottore, 18.03.2001, 15:34
- Re: Läufers Kritik an H&S beweist, dass er H&S nicht kapiert hat - JüKü, 18.03.2001, 16:53
- Re: Läufers Kritik an H&S beweist, dass er H&S nicht kapiert hat - dottore, 18.03.2001, 15:34
- Re: Guten Morgen nach hitziger Nacht! - Rab, 18.03.2001, 11:03
Re: Vielen Dank für die Einschätzung!
>>Hallo Dottore,
>>ich habe ein paar Texte von dir schon gelesen und es waren interessante Gedankengänge.
>>Wie wird sich deiner Meinung nach die Börsenlandschaft weiterentwickeln.
>>Wenn der Dow Jones jetzt auch schon wankt und das Vertrauen in Aktien durch die neuen Märkte zerstört wurde, dürften eigentlich alle Weltbörsen abrutschen, ähnlich wie 1998!
>>Wie sieht dein Szenario für die nächsten 2 Jahre aus.
>>Danke und schönen Gruß
>Hi, Rab,
>auch ich glaube, dass an einem weiteren Verfall der Kurse kein Weg vorbeiführt. Als nächstes dürften die schweren Werte der"Old economy" ihre Talfahrt antreten. Es wird also grosso modo im Rest der Welt so ablaufen, wie es in Japan seit 1990 abgelaufen ist. Vermutlich heftiger, denn Japan hatte durch seine Exporte in die USA und nach Europa die Möglichkeit, sich noch ganz gut zu halten, was aber dann entfällt (nicht nur für Japan), wenn auch die übrigen Teilnehmer der Weltwirtschaft in eine Rezession abgleiten (USA mit allergrößter Wahrscheinlichkeit, Europa mit zeitlicher Verzögerung auch).
>Der entscheidende Punkt ist nun, ob sich Verbraucher und Investoren von der Baisse anstecken lassen.
>Verbraucher: Ihr"Vertrauen", also die Lust, sich wie in der Vergangnheit zusätzlich zu verschulden, hat in den USA wie die Statistiken zeigen, einen starken Dämpfer erhalten. Hinzu kommt der"negative wealth effect", d.h. es wird weniger leicht und schnell Geld ausgegen, zu Mal jenes Geld nicht, das nicht mehr über Kredite auf Aktiendepots zu beschaffen ist. Auf diesen Effekt hat Greenspan schon laut und deutlich hingeweisen.
>Investoren: Sie haben bei gesunkenen Aktienkursen weniger Möglichkeit, sich neues - zu Investitionen letztlich benötigtes - Kapital auf den Kapitalmärkten zu beschaffen. Eine Kapitalerhöhung beim Kurs 100 ist etwas anderes als eine beim Kurs 50: Man kriegt einfach weniger Geld in die Kasse. Die Investoren weichen schon stark auf den Bond-Markt aus, siehe Telekommunikationsindustrie, siehe DaimlerChrysler, usw.
>Aktien muss man nicht zurückzahlen, sie sind reines Risikokapital, Bonds dagegen schon, als klassische Verbindlichkeit. Schwächt sich die Wirtschaft weiter ab, beginnen sich die Bonds immer drückender fühlbar zu machen. Unternehmenskonkurse auf breiter Front sind nicht auszuschließen (alles halt wie in Japan, nur zeitlich versetzt).
>Hinzu kommen deflationäre Trends, die sich immer stärker bemerkbar machen, auch wenn die Statistiken noch"Inflationsgefahren" signalisieren. Die Preis-Statistiken enhalten immer nur Angebotspreise, keine realisierten Preise und sie berücksichtigen nicht Sonderangebote, Aktionen, Ausverkäufe und enthalten auch keine Aktienkurse oder Immobilienpreise, jedenfalls nicht nicht überall.
>Tendenziell werden also die bereits existierenden Verschuldungen real (also in gleichzeitig am Markt durchsetzbaren Preisen) immer"drückender". Das führt über kurz oder lang zu Preiskämpfen der unschönsten Art. Was dann die Preise erst so richtig einbrechen lässt. Mit entsprechenden negativen Folgen für die Börsen.
>Die Staaten und Notenbanken sind nicht ohne Waffen. Die Staaten können Ankurbelungsprograme fahren (siehe z.B. USA mit neuen Steuersenkungen) und die Notenbanken könne ihre Sätze weiter herunterfahren. Dies hat Japan auch versucht, aber es hat überhaupt nichts genutzt, da die Verschuldung relativ zur"Wirtschaftskraft" schon zu groß gewesen ist und zusätzliche Verschuldungen - siehe die riesigen Staatsdefizite Tokios - nur dazu geführt haben, dass noch mehr Leute a) auf ihren Guthaben hocken geblieben sind (der sog. Selbstverrentungseffekt: man will nur noch von seinen Guthaben leben, und je mehr Staatsanleihen ausgegeben werden, umso mehr Guthaben sind unter den Bürgern unterwegs). Und b) noch weniger neue Kredite aufgenommen wurden - dies vor allem, weil sich auch die Bonitäten gerade der Kreditsuchenden, die das Geld dringend brauchen, immer weiter verschlechtert haben.
>Schließlich gibt es noch das Mittel, die alles entscheidenden Börsenkurse zu stabilisieren bzw. wieder in die Höhe zu bringen. Daran denkt nicht nur Japan aktuell ganz intensiv nach, sondern auch Greenspan, der als zusätzliche Ankaufsmöglichkeiten für Titel, um dagegen neues Fed-Geld auszugeben, demnächst um Genehmigung nachsuchen will, bei Fannie Mae usw. liegende Jumbo-Hypotheken anzukaufen, was letztlich auf Stützung der Kurse hinausläuft. Möglicherweise geht die Fed auch selbst in den Aktienmarkt und zwar im großen Stil, über ihren dafür zuständigen Mann Peter Fisher wurde hier schon gepostet.
>Auch die Notenbanken des Euro-Systems (tier-2) haben ausdrücklich die Möglichkeit, Aktien aufzukaufen. Das können alle möglichen Aktien sein.
>Ob und in welcher Form dies geschieht, weiß ich nicht. Es kommt auch darauf an, ob die Aktien direkt in die Notenbank wandern können oder ob sie von einer Staats-Agentur aufgekauft werden, ein Modell, über das Japan nachdenkt. Die Staats-Agentur müsste sich dann allerdings refinanzieren, was auf zusätzliche Staatsverschuldung hinausläuft. Auch Hongkong hatte ja Aktien zur Marktstützung aufgekauft, allerdings war Hongkong damals staatsschuldenfrei.
>Sollte jedoch die weltgesamtwirtschaftliche Überschuldung zu groß sein (die USA jedenfalls sind nach innen und außen sehr, sehr hoch verschuldet, siehe das neue Rekorddefizit der Handelsbilanz), ist dagegen letztlich nur das Kraut der bewußten Reflationierung bzw. Inflationierung (egal jetzt welcher Märkte inkl. Aktien und Immobilien) durch direktes Ziehen auf die Notenbanken möglich. D.h. die berühmten"nicht marktfähigen" Titel werden (via Südscheine) in immer größerem Umfang in der betreffenden Notenbankbilanz erscheinen, was aber nicht unbemerkt bleiben kann.
>Dann geht es nach einer kürzeren Deflation oder kurzen deflationären Tendenzen sofort zum Direktdruck von Notenbangeld über, was - ausweislich der Geschichte und dem gesunden Menschenverstand gemäß - immer in Richtung auf eine Hyperinflation abgeht. Auch das bleibt nicht unbemerkt, und die Menschen werden flugs ihre Konten räumen, um sich die Waren zu beschaffen, die ohnehin wenig später teurer werden. Was den Prozess rasch verstärkt.
>Dass sich eine solche Inflation mit Hilfe von praktisch frisch gedrucktem Geld gegen kurzfristige Staatstitel ohne Umweg über den Kapitalmarkt immer weiter beschleunigt ist außerdem klar. Denn der Staat muss seinerseits auch immer mehr Geld für seine Nachfrage einsetzen bzw. um seine Gehälter, Pensionen, Löhne, Renten usw. zu bezahlen. Und weiter wird (und muss) er versuchen direkt auf die Notenbanken zu ziehen.
>Kurzum: Erst Abtauchen in eine Rezession in die USA, gleichzeitig immer weiter zurückgenommene"Wachstumsprognosen" in Euroland. Japan verschlechtert sich noch mehr.
>Dann die große Frage, in welcher Form Staaten und Notenbanken"dagegen steuern" werden, falls überhaupt. Wenn nicht: Fortgang der Krsie bis hin zum Extrem der deflationären Depression. Wenn doch: Anschauen, was sie machen und wie sie es begründen und wie es konkret wirkt.
>Diese Brücke können wir erst beurteilen, wenn wir an ihr angekommen sind. Jetzt sehen wir sie erst in groben Konturen.
>Sorry, mehr kann ich z. Zt. nicht bieten. Und über meine derzeit extrem defensive Anlagestrategie hatte ich schon gepostet. Ich kann es mir leider nicht leisten, jetzt groß rumzuzocken. Kommt ein großer Börsencrash, werde ich versuchen, anschließend long zu gehen, um die Erholung zu traden. Kommt"nur" eine lange Baisse, werde ich versuchen, mit Calls dagegen zu halten. in langen Baissen gibt es immer"Spikes", also schnell kurzfristige Aufwärtsbewegungen, alias Korrekturen.
>Für solche Trades sind die Elliottwellen ideal. Und das ich voriges Jahr mit den EWs sehr gut verdient habe, hatte ich jeweils ganz konkret gepostet. Ich glaube auch, dass sich nach EWA in einer Baisse noch besser traden lässt als in der Hausse. Ist aber nur mein privates Feeeling.
>Kommt es zur"Reflationierung/Inflationierung" werde ich ins Gold gehen. Schulden, um auch das zu sagen, habe ich - außer laufenden Verpflichtungen, die ich durch laufende Einkünfte abzudecken versuche, nicht.
>Besten Gruß
>d.
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