- Philosophisches@neräus: Königsberger Klopse horten - Harald, 18.03.2001, 22:35
- Re: Philosophisches@neräus: Königsberger Klopse horten - BossCube, 18.03.2001, 23:10
- Re: Königsberger Klopse horten - mit oder ohne Kapern? - nereus, 18.03.2001, 23:16
- Re: Richtig, nereus, siehe meine erste Antwort! Danke. (owT) - dottore, 19.03.2001, 10:43
- Re: Philosophisches@neräus: Königsberger Klopse horten - Tassie Devil, 19.03.2001, 01:52
- Re: Absolu korrekt, Tassie Devil! Danke schön. (owT) - dottore, 19.03.2001, 10:42
- Re: Wie wärs mit dem"das Ahndel abfuttern"? Kant also auch auf den Müll! - dottore, 19.03.2001, 10:41
- @dottore: Warum soll denn der Hort des einen zur Schuld des anderen werden? - Harald, 19.03.2001, 15:50
- @Tassie & neräus & bosscube: Es geht sehr gut auch ohne immerfortwährende Schuld - Harald, 19.03.2001, 11:25
- Re: @Tassie & neräus & bosscube: Es geht sehr gut auch ohne.. oder mit - nereus, 19.03.2001, 12:41
- Re: Was ist"Schuld"? - Toni, 19.03.2001, 13:19
- Re: Was ist"Schuld"? - nereus, 19.03.2001, 15:24
- Re: Was ist"Schuld"? - Standpunkte - Toni, 19.03.2001, 17:04
- Re: Was ist"Schuld"? Was durch Zeitablauf größer wird und zwar bei: - dottore, 19.03.2001, 16:47
- Re: Was ist"Schuld"? - nereus, 19.03.2001, 15:24
- Re: Was ist"Schuld"? - Toni, 19.03.2001, 13:19
- Re: @Tassie & neräus & bosscube: Es geht sehr gut auch ohne immerfortwährende Schuld - Tassie Devil, 19.03.2001, 21:57
- Re: @Tassie & neräus & bosscube: Es geht sehr gut auch ohne.. oder mit - nereus, 19.03.2001, 12:41
@Tassie & neräus & bosscube: Es geht sehr gut auch ohne immerfortwährende Schuld
Tassie schrieb
>>Die Urschuld eines Menschen entsteht durch seine Geburt. Sie ist nichts anderes als die über seinen ab dann laufenden Lebenszeitraum gerechneten, abgezinsten Lebensunterhalt- und -aufenthaltskosten. Daran ist nicht zu ruetteln,...<<
Dann wollen wir mal rütteln, Tassie.
Es ändert nichts am Inhalt, wenn man sozialistischen Sondermüll immer wieder in neuer Verpackung dar reicht, das Ziel muß immer das gleiche bleiben, nämlich ENTSORGEN. Ob die Verpackung nun Urchristentum oder Marxismus heißt, Bismarck’sche Sozialgesetzgebung oder deutscher Generationenvertrag, das Resultat ist immer das gleiche, nämlich dem FREI GEBORENEN INDIVIDUM weis zu machen, dass es irgendjemand irgendetwas schuldet.
Dieses Dilemma hat der große Immanuel erkannt. Und er hat darüber nachgedacht. Und der Harald hat drüber nachgedacht, und ist vorerst zur nachfolgenden Erkenntnis gelangt.
Die Menschen der Vorzeit haben sich ursprünglich in Horden und Gruppen zusammengefunden, weil in der Gemeinschaft die Kräfte der einzelnen gebündelt wurden und sich instinktive Ängste auflösten. Darüber hinaus hatte das Individuum praktisch keinerlei Chance, als Einzelgänger zu überleben. Selbstverwirklichung war nur in der Gruppe, keineswegs ohne die Gruppe möglich. Von ihr verstoßen zu werden, war das Todesurteil. Der einzelne mußte also seine Freiheit den Bedürfnissen der Horde unterordnen, um zu überleben.
Freunde, das muß man zwingend erkennen ;-)).
Es gibt es noch keinerlei Schuldbegriff bis hier her. Und diese Phase der menschlichen Entwicklung hat immerhin einige hunderttausend Jahre gedauert.
So entstand der Staat als ein Werkzeug, Normen des Zusammenlebens wurden entwickelt. Viele Menschen fühlten sich jedoch „unfrei“.
(Aha, jetzt kommt es gleich)
Dann, nach der Aufklärung, versuchte ein Philosoph aus Königsberg 1798, die Freiheit mit den bedrückenden gesellschaftlichen Normen des Zusammenlebens zu vermählen, in Einklang zu bringen. Er formulierte den kategorischen Imperativ, den Satz vom unbedingt gültigen Sollen:
”Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.”
Jetzt konnte man sich wieder frei fühlen -- wenn man nur diesen Satz des Großen akzeptieren wollte.
Aaaaaber!
Man konnte jetzt, nach Kant keineswegs hergebrachte Moralvorstellungen --die ja bislang das Zusammenleben der Menschen geregelt hatten -- über Bord werfen und einfach moralisches Vakuum hinnehmen, so wie das heute sich eingebürgert hat. Denn eine Gesellschaft ohne Moral, in der Begriffe wie „stehlen“, „betrügen“, „überlisten“, „übertölpeln“, „Schnäppchen machen“ unscharf geworden sind, nicht mehr klar von einander abgegrenzt sind, dann eine bedarf derartige Gesellschaft dringend eines Advokaten-Schuldrechts. Da bin ich einverstanden, Freunde.
Aha, da ist jetzt das Kaninchen aus dem Zylinder.
Hier ist er, der Begriff „Schuld“, jetzt kann man Schindluder mit ihm treiben.
Der Mensch, der sich der Kant’schen Ethik des kategorischen Imperativs verpflichtet fühlt, der braucht nämlich kein Advokaten-Schuldrecht, auch keinen Religionsersatz, dem genügen ein paar DIN-Normen, VDE-Richtlinien, Wegemarken, Gebrauchsanleitungen, Kochrezepte, Sicherheitsstandards. Und ein paar Inspektoren, die darauf achten, dass aus Schlamperei keine wichtigen Sicherheitsstandard vernachlässigrt werden. Punkt.
Im Kindergarten damals lernten wir schon den kategorischen Imperativ light:
Was du nicht willst, das man dir tu
das füg auch keinem anderen zu.
Ich laß euch jetzt mal verdauen, Freunde, hoffentlich ist mir niemand nach diesen Brocken erstickt ;-))) Diesen smiley hab ich nur mal so rein vorbeugend gesetzt, nach diiiiesem Wochenende.
Neräus schrieb:
>>Es wurde schlicht und einfach Nachwuchs gezeugt und da verbleiben nun zwei Möglichkeiten. Entweder man"entsorgt" das Baby im Burggraben oder man kümmert sich schlicht und einfach drum und dann „muß“ man etwas dafür tun (Nahrung/Kleidung usw.)<<
Unsinn Junge, man muß gar nicht. Ich habe drei Kinder in die Welt gesetzt und habe sehr viel Freunde an meinen Kindern gehabt und habe immer noch. Ich habe mich nie „gemußt“ gefühlt. Punkt. Natürlich auch Verdruß. Heute bedauere ich, dass es nicht mehr geworden sind, zu fressen war nämlich immer genug da, und gefroren hat auch niemand bei mir. Jetzt „arbeite“ ich gerade mal wieder (mit 60!!) am dritten vierten Kind ;-), ehrlich, alle lachen zwar, viele grübeln aber auch. Die alten Dinks (double income no kids) werden sich noch wundern, wenn sie mal von jungen Türkinnen zu Tode gepflegt werden.
>>Du scheinst eine erlesene Bibliothek zu besitzen.<<
Das ist auch eine der möglichen Formen des Hortens.
>>So richtig verstanden habe ich das nämlich noch nicht...
Also nochmal etwas ausführlicher erläutern - falls möglich.<<
Aber gewiß doch. Wer hortet, der lebt im Alter und bei Gebresten von seinem Hort, wenn sich eigene Kinder, Brüder, Schwestern --was ja vorkommt-- NICHT der Kant’schen Ethik verpflichtet fühlen sollten. Und wenn doch, um so besser, dann vererbt man ihnen seinen Hort, der ja im Normalfall nicht angerührt werden sollte.
>>Es müßte doch möglich sein den"Ritter Immanuel" auch so verständlich zu machen.<<
Der Ritter heißt nicht „Ritter Emanuel“ sondern
„Der Ritter mit der eisernen Hand....zur Wiederherstellung der Demoktatie“. ISBN 3-9803768-3-4. Dürfte im Buchhandel vergriffen sein, der Verfasser hat aber noch einige Exemplare für seine Freunde aufgehoben.
Aber das liest ja doch wieder keine Sau, noch ein smiley ;-)))))
Salü
vom Harald
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