Südafrikanische Minen underperformen (kurzfristige Sichtweise)

verfasst von Kojak, 19.03.2001, 22:33

Heute hgmcy und gold im minus während pdg,abx,nem usw. alle im Plus sind. Die südafrikanischen Unsicherheiten werden jetzt wohl durch die Vorfälle in Simbabwe verdeutlicht...

In Südafrika lief alles einigermaßen vernünftig bis die Buren von den Engländern die Macht übernahmen. Heute wird das Land von korrupten Politikern (ANC) und verfeindeten Gruppen (Zulus) sowie gesundheitlichen Problemen (HIV, Tuberkulose) geplagt.

Für die Zukunft dieses Landes sehe ich sehr negativ! Die gesamte Region ist destabilisiert, denn früher waren ja auch Simbabwe (Rhodesien) und Namibia einigermaßen stabil, was man heute von keinem der beiden mehr sagen kann.

Man sollte jetzt nicht übertreiben, aber eben auch nicht die Augen vor den Problemen verschließen. Insbesondere wenn Mandela stirbt, sollte man aufpassen.

Im Goldsektor hat der gescheiterte Franco-Nevada Deal gezeigt, wo es lang geht: Die Unternehmen besitzen zwar Geld (Gold Fields ist z.B. schuldenfrei), können dieses aber nicht für Fusionen / Akquisitionen verwenden, da der Staat blockiert. Es verbleibt nur eine Expansion innerhalb Südafrikas.

Nicht ohne Grund hat Anglogold den Firmensitz nach London verlegt. Bei Neuinvestitionen versucht man von Südafrika wegzukommen und im nördlicheren Afrika zu investieren. Es spricht Bände, daß Investitionen in Ghana als sicherer als in Südafrika angesehen werden (dabei mag es aber auch eine Rolle spielen, daß in nördlicheren Ländern das billigere open pit mining betrieben wird und in Südafrika überwiegend Untertagebau).

Nicht zuletzt die maßlosen und erfundenen Anschuldigungen der Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen (weiße und schwarze Arbeiter hätten getrennte Umkleidekabinen und es würden rassistische Ansichten in den Minenkonzernen vorherrschen) zeigen, wo der Hase lang läuft.

Allen Goldminenfreunden kann ich nur raten, nicht nur südafrikanische Minen ins Depot zu nehmen. Sollte es zu Unruhen kommen (was noch nicht absehbar und nicht wahrscheinlich ist), so hätte das bestimmt sehr negative Konsequenzen für die Goldminenkonzerne, die sich ja in weißer und ausländischer Hand befinden.

Es ist schon traurig, wie die Apartheidsregierung der Buren nach so vielen Jahren noch ihre Schatten wirft und ein ganzes Land ins Unglück gestürzt hat.

Gruß
Kojak

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