- Warum es für Gesellanhänger Buchgeld nicht geben darf - R.Deutsch, 24.03.2001, 17:07
Warum es für Gesellanhänger Buchgeld nicht geben darf
Gesellanhänger gehen von einer falschen Analogie aus. Sie betrachten Geld als das Blut des Wirtschaftskreislaufes und kommen von daher zu ihrer"Hydraulikökonomie", nach der sich Wirtschaft wie eine technische Maschine steuern lässt.
Ziel ist es, das sog. Preisniveau exakt zu steuern und zwar über die Geldmenge. Damit das funktioniert muss die Umlaufgeschwindigkeit kontrolliert und möglichst konstant gehalten werden (deshalb die Klebemärkchen) und es darf auf keinen Fall willkürlich Geld entstehen und verschwinden, wie das bei Kreditgeld nun mal der Fall ist. Deshalb wird Kreditgeld (Buchgeld, Wechsel etc.) einfach wegdefiniert, weil sonst das ganze System nicht funktionieren kann. Das es keinerlei irgendwie geartete naturgesetzliche Beziehung zwischen den einzelnen Größen der Quantitätsgleichung gibt ist schon zig mal bewiesen worden und auch, dass es sich um eine schlichte Tautologie in Gleichungsform handelt (alles was verkauft wurde ist gleich allem was eingekauft wurde).
Ich halte es für unverantwortlich, soviel reformerische Kraft auf ein solches Nebengleis zu lenken, nur um eine unhaltbare Theorie zu retten. Jeder vernünftige Mensch sieht doch, dass er mit einem Bankguthaben einkaufen und bezahlen kann.
Viel schlimmer aber ist der totalitäre Hintergrund des Gesellgeldes. Man sehe sich nur einmal den Text auf der Schwundgeldnote an, die Oldy dankenswerter Weise hier reingestellt hat. Diese Drohung, dass man den Blutkreislauf nicht unterbrechen dürfe. Machen wir uns nichts vor, Gesellgeld ist zutiefst etatistisch, dahinter steht der totalitäre Staat. Nach meiner Überzeugung ist Gesellgeld auf freiwilliger Basis nicht vorstellbar, es soll im Zweifel mit Knutenhieben ins Publikum geprügelt werden, wie der Meister selbst unmissverständlich klar gemacht hat, in seinem Buch Die neue Wirtschaftsordnung. (
Gruß an die Tanne
R.Deutsch
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