- offtopic: Castor-Transport artet zu einem kleinen Krieg aus - Sascha, 28.03.2001, 00:14
- Blockade des Castor-Zuges dauert an - Sascha, 28.03.2001, 10:15
offtopic: Castor-Transport artet zu einem kleinen Krieg aus
Ausschreitungen in Dannenberg
Castor-Blockade im Wendland
Dienstag, 27. März 2001
Der Castor-Transport ist kurz vor Dannenberg ins Stocken geraten. Der Zug wurde auf seiner letzten Bahnetappe immer wieder blockiert. <font color="#FF0000">Die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Teilen der Demonstranten sind schärfer geworden. Die Beamten mußten gegen gewaltbereite Protestler Wasserwerfer einsetzen. Es soll zu Verletzten gekommen sein.</font>
<font color="#FF0000">Einige Demonstranten hatten sich auf der eingleisigen Bahnstrecke an die Gleise gekettet. </font>Das Schienenteil musste an dieser Stelle herausgeschnitten werden. Bei Dahlenburg lieferten sich andere mit Polizisten heftige Auseinandersetzungen. <font color="#FF0000">In Dahlenburg gingen mehrere Streifenwagen in Flammen auf, teilte die Polizei mit. Zudem seien Einsatzkräfte mit Leuchtmunition beschossen worden. </font>
In Dannenberg hatten sich rund 5.000 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz versammelt. Der Kundgebung schloss sich eine Demonstration in Richtung der Castor-Verladestation an, wo noch am Abend die Ankunft der Behälter erwartet wird.
Blockaden seit Lüneburg
Seit der Transport Lüneburg passiert hat, hatten Atomkraftgegner durch ihre Gleisblockaden mehrere Stopps des Zuges nötig gemacht. Bei Lüneburg kam es zu kleineren Ausschreitungen. <font color="#FF0000">Die Polizei setzte Wasserwerfer und Schlagstöcke ein, um die Demonstranten von den Gleisen zu räumen. Einige Demonstranten wurden verwundet und in Krankenhäuser gebracht. </font>Die Demonstranten, die keinen Widerstand leisteten, wurden von den Beamten vom Gleis getragen und in einen eigens bereitgestellten Zug gesperrt.
<font color="#FF0000">Die heikelste Transportstrecke steht allerdings noch bevor. </font>Nach dem Umladen der sechs Spezialbehälter mit rund 85 Tonnen Atommüll von der Schiene auf Schwerlaster in Dannenberg stehen noch 20 Kilometer Straßentransport ins Zwischenlager Gorleben bevor. <font color="#FF0000">Auf dieser Etappe hatte es beim letzten Castor-Transport 1997 die heftigsten Ausschreitungen gegeben. Zum Schutz der Behälter sind allein in Niedersachsen rund 15.000 Polizisten im Einsatz. </font>
Trittin verteidigt erneut Castor-Transport
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat im n-tv Interview erneut den Castor-Transport als"notwendig und unabweisbar" bezeichnet. Es könne Frankreich nicht zugemutet werden, den deutsche Atommüll zu behalten. Trittin verwies darauf, dass er den Wendländern vor zwei Jahren versprochen habe, Transporte erst dann zu genehmigen, wenn unter anderem ein Atomkonsens vorliege. Außerdem sei der Bau eines möglichen Endlagers in Gorleben beendet.
Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Rainer Baake, sagte im n-tv Interview, die Castor-Gegner würden die Realität verkennen. Ein Sofortausstieg aus der Atomenergie sei rechtlich nicht möglich und politisch illusionär und nicht durchsetzbar.
Führende Grünen-Politiker haben unterdessen erneut den Transport verteidigt. Verbraucherschutzministerin Renate Künast meinte, wer den Ausstieg wolle, müsse den Transport in Kauf nehmen. Dennoch reisen Grünen-Politiker zu den Castor-Protesten. Hans-Christian Ströbele sagte, es gehe darum, ein Dialog-Signal an die Anti-AKW-Bewegung zu senden.
Es ist die erste Atommüll-Fuhre unter der rot-grünen Bundesregierung. Paris und Berlin hatten Ende Januar den Zeitpunkt neuer Transporte festgelegt. Die Pflicht Deutschlands, Atommüll aus Frankreich zurückzunehmen, resultiert aus von der Kohl-Regierung abgesegneten bilateralen Verträgen. Frankreich hatte nur unter dieser Bedingung neues Atommaterial zur Wiederaufbereitung in der Anlage in der Normandie genehmigen wollen.
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[b] Quelle: http://www.n-tv.de
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