- Luschi: Förderkosten für Rohstoffe konvergieren gegen NULL. - Harald, 28.03.2001, 10:29
- Re: Luschi: Förderkosten für Rohstoffe konvergieren gegen NULL. - Fürst Luschi, 28.03.2001, 14:45
- Re: Luschi - habe mich köstlich amüsiert - Turon, 28.03.2001, 16:01
- Luschi und Aldi --- Deflation durch Hubschraubergeld für Bauern - Harald, 28.03.2001, 17:03
- Re: Luschi und Aldi --- Deflation durch Hubschraubergeld für Bauern - Fürst Luschi, 28.03.2001, 17:33
- Re: Luschi und Aldi --- Deflation durch Hubschraubergeld für Bauern - Turon, 28.03.2001, 18:02
- @Harald: Sehr aufschlussreich! [owT] - Ecki1, 28.03.2001, 18:08
- Re: Luschi und Aldi --- Deflation durch Hubschraubergeld für Bauern - Fürst Luschi, 28.03.2001, 17:33
- Re: Luschi - habe mich köstlich amüsiert - Fürst Luschi, 28.03.2001, 17:12
- Daß die Agrarprodukte am Ende - Turon, 28.03.2001, 19:15
- So siehts nämlich aus! oT - Talleyrand, 28.03.2001, 17:30
- Luschi und Aldi --- Deflation durch Hubschraubergeld für Bauern - Harald, 28.03.2001, 17:03
- Re: Luschi - habe mich köstlich amüsiert - Turon, 28.03.2001, 16:01
- Re: Luschi: Förderkosten für Rohstoffe konvergieren gegen NULL. - Fürst Luschi, 28.03.2001, 14:45
Re: Luschi: Förderkosten für Rohstoffe konvergieren gegen NULL.
>Freunde,
>Die erste Reaktion des alten Fuhrmannes, der auch ein bischen von Betriebswirtschaft versteht, auf Luschis Satz:
>>>Ganz abgesehen davon, das die Förderkosten für Rohstoffe mit fortschreitender Technik immer weiter fallen und irgendwo in der Zukunft gegen 0 konvergieren. Gilt auch für´s Gold.<<
>war:
>Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha,..
nich verschlucken
>Aber dann wiederum:
>Luschis Theorem ist ja gar nicht so dumm, jedenfalls nicht dümmer als sehr viele andere, die hier auf dem Server mit Leidenschaft und Inbrunst verteidigt werden. Zerpflücken wir ihn also.
>Luschi, dieser geniale Vereinfacher.
>Da werden Kleinhänschen-Analogieschlüsse gezogen, faule Tomaten mit Kokosnüssen verwechselt und das ganze dann in lineare Gleichungen gezwängt, deren ganzer Charme darin besteht, dass auch BILD-Leser noch nach x auflösen können. Wenns dann alle mathematisch nachvollziehen können, dann muß es ja wohl stimmen, so’ne Art demokratische Zusammenhänge, wa, und Demokratie kann ja nichts Schlechtes sein, oder? Ist etwa jemand gegen Demokratie und Menschenrechte?
>Ich spinne jetzt mal deinen Ã-tzifaden auf Luschis Wellenlänge weiter:
>>>Die 100gr Kupfer für Ã-tzi´s Axt konnten sich seinerzeit nur die oberen Zehntausend leisten.. Wenn ich Ã-tzis Kupferaxt als Maßstab nehme dann sind wir jetzt irgendwo bei 0,00001%.<<
>Harald ölt den Rechenschieber:
>Heutige Herstellungskosten einer 100g-Kupferaxt ca 5 DM plus Vertriebskosten 100% plus MwSt = 11,60 DM Aldipreis. Jetzt dividiere ich durch deine 0,00001% (nach Adam Riese multipliziert mit 10hoch7) macht 116 Millionen Mark Verlust vor 4000 Jahren, als Ã-tzi in der Gletscherspalte abgängig war. Fürwahr ein wohlhabender Mann! Stimmts, Luschi???
Du ziehst dich ja ganz fürchterlich an einer Null hoch ;-) Mir gings ums Kupfer als Rohstoff und der liegt bei 40 Pfennig für die 100gr. Scheint sich aber trotzdem wirklich eine Null zuviel eingeschlichen zu haben. Bin auch kein Experte für steinzeitliche Marktpreise. Ich weiss nur, dass Ã-tzi schon für seine Zeit ein ganz untypisches Alter erreicht hat und es gar nicht nötig gehabt hätte in den Alpen rumzuturnen. Mit seiner Axt hätt er sich nen schönen Lebensabend finanzieren können. Für ebenjenes Kupfer kriegste heut grad noch ein Frühstücksei.
>Die Gewinnungskosten für ein Gramm Gold liegen heute bei 220 $/oz im Mittel, bei einer Schwankungsbreite von vielleicht plus 10% und minus 30%. Man wird also bei heutigem Goldpreis so lange weiterbuddeln, bis die Vorräte erschöpft sind, die sich zu 220$ fördern lassen. Viele afrikanische Schächte wurden deshalb schon still gelegt.
für ein Gramm 220$? - du lebst entweder sehr tief in der Vergangenheit oder auf nem andern Planeten. Wenn bei euch dann die Vorräte erschöpft sind, fängt man erst wieder an Gold zu fördern, wenn´s sich billiger hochholen lässt. Meine Rede.
Und irgendwann wird man fast alles rausgeholt haben, auch wenn die 220$ der von der Obrigkeit festgesetzte Deckel wärn. Man beutet doch heute wirtschaftlich Erzlagerstätten aus, die früher niemand angefasst hätte.
>Bei der Kohle in Deutschland und England ist es genau so, oberhalb 400m Teufe ist praktisch nichts mehr abbauwürdiges vorhanden, während der letzten 150 Jahren wurde im Wesentlichen alles darüber abgebaut. Sehr viel tiefer zu gehen lohnt nicht, Kosten für Wasserhaltung und Bewetterung setzen betriebswirtschaftliche Grenzen. Und trotzdem gibt es in Deutschland Kohle in Hülle und Fülle, unglaubliche Mengen, für hunderte von Jahren ausreichend. Ich habe selbst drin rum gebohrt und gestochert in Niedersachsen, als wir nach Erdgas suchten, Kohle, Kohle, Kohle, schönster schwarzer Anthrazit bis 3000 Meter Teufe. Ein ganz widriges Gebirge übrigens zum erbohren, nix wie technische Probleme, Steckenbleiben, Nachfall, Instabilitäten, Gasprobleme. Und kein Mensch käme jemals auf die Idee, diese Kohle jemals bergmännisch zu gewinnen. Wer einmal drin rum gestochert hat....
siehe Gold. Wer weiss schon ob sich das Zeug nicht irgendwann für n Appel und n Ei hochholen lässt. Der Weltmarkt bringts mir noch billiger. Aber gesetzt den Fall wir wären ne Insel. Wie lange muss ich heut für nen Zentner deutscher Steinkohle arbeiten und wie lang in der Vergangenheit? Mir gehts um den Trend.
>>>Ganz abgesehen davon, das die Förderkosten für Rohstoffe mit fortschreitender Technik immer weiter fallen und irgendwo in der Zukunft gegen 0 konvergieren...<<<
>Warum glaubst du, hat man in Deutschland die Eisenerzgewinnung eingestellt? Im Siegerland? Brauneisenstein (Ortsstein) ist doch in sumpfigen Gebieten überall massenhaft vorhanden. Die Salzgittervorkommen? Hierzulande die lothringische Minette? Weils zu billig war Luschi?????
Ach komm. In der letzten Rohstoffpreis-Hausse haben sogar alte englische Zinnminen vorübergehend wieder gefördert. Is doch ein altbekanntes Drama solange es Bergbau gibt - auf und nieder immer wieder. Aber der Tango nach dem hier getanzt wird, lässt sich ganz leicht lernen: ein Schritt vor und zwei zurück.
Das Eisenerz war nicht billig genug, weils ein anderer noch billiger kann.
>Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha,..
>Beim Erdöl sind die Zusammenhänge wesentlich komplizierter, ich arbeite gerade an einem Beitrag für die „Junge Freiheit“, werde ihn dann später auch hier reinstellen. Nur ganz kurz: Zwar gelten auch für die Erdölgewinnung die ehernen Gesetze der Betriebswirtschaft genau so wie für die Gewinnung aller anderer Rohstoffe. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied: Die Spannen zwischen Marktpreis und Gestehungskosten differieren um mehrere 100 Prozent, Verhältnisse wie man sie sonst nur bei Alkohol, Tabak oder Rauschgift kennt. Das führt zu bizarren Auseinandersetzungen zwischen Regierungen von Erzeugerländern und professionell verdummten Verbrauchern und etwa europäischen Finanzministern, die ihre Wähler daran gewöhnt haben um mehrere 100% der Gestehungskosten von Erdölprodukten beim Verbrauch abgezockt zu werden. Und weil die Gewinnspannen zur Zeit noch so gewaltig sind, haben auch die machtpolitischen Auseinandersetzungen ums Erdöl geopolitische Dimensionen angenommen. Das wird sich aber innerhalb der nächsten 20 (?????) Jahre ändern, dann werden die Gewinnspannen bei Erdöl deutlich schrumpfen. Nach heutigem Wissensstand --die Südafrikaner sind zur Zeit führend in der Kohleverflüssigungstechnologie-- dürfte die Substitutionsschwelle für Erdöl bei 60$/bbl liegen. Will sagen, darüberhinaus wird es sich nicht mehr lohnen, nach Erdöl zu suchen. Oder glaubt jemand im Ernst, dass für deutsche oder englische Kohlevorkommen irgendein Politiker auch nur einen Schuß Pulver abfeuern würde.
>>>Landwirtschaftliche Rohstoffe: Für nen normalen Tageslohn gibt es 300 Kg Mehl oder 150 Liter Planzenöl!!<<
>Wo denn Luschi?
>In Indien? In Südamerika? In Indonesien? In Polen? In Afrika? In Ungarn? In China? In Rußland?
>Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha, Ha,..
oder aufm Mars,dem Mond oder 20000 Meilen unter dem Meer? Nein bei Aldi. Es geht doch darum, dass Europa, als eines der dichtest besiedelten Gebiete auf der ganzen Erdkugel, für ein paar Pfennig jeden Tag seine Bewohner nicht nur satt machen kann, sondern dick und fett. 2 % arbeiten noch im primären Sektor, und das auch nur wg. arbeitsintensiver Viehzucht. Wären wir alle Vegetarier, dann vielleicht noch 0.2 % - das ist doch der Punkt. Ende der Fahnenstange erst in der Nähe von Null in Sicht. Nenn mir doch mal einen Rohstoff, den man heut nicht für nen Bruchteil seines früheren Preises bekommt.(Platin, dass man oft für minderwertiges Silber hielt, ausgenommen)
>Mit einem fröhlichen Salü
>Aus dem sonnigen Lothringen
>vom Harald
Grüsse
Luschi
p.s. die versprochene Widerlegung wars zwar nicht, aber alleine schon dein Stil hat viel Freude auf diese Seite des Monitors gebracht.
Dass die Rohstoffpreise sich irgendwann bei Null fest ansiedeln, galt natürlich nur unter der Voraussetzung einer wirklich billigen Energiequelle (Fusion). Zukunftsmusik oder Spinnerei - ganz wie de willst.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: