- Streitschrift wider den Goldstandard - I_have_a_dream, 30.03.2001, 09:35
- Re: Streitschrift wider den Goldstandard - SchlauFuchs, 30.03.2001, 15:18
- Re: Streitschrift wider den Goldstandard - Oldy, 01.04.2001, 01:40
- Re: Streitschrift wider den Goldstandard - SchlauFuchs, 30.03.2001, 15:18
Re: Streitschrift wider den Goldstandard
>Reinhard moechte 1 $,Euro,Sfr... als X Gramm Gold deffinieren.
>Aber nur das Bargeld (nicht die Sichtguthaben).
>Er tut damit etwas das physikalisch sich so darstellt: Er deffiniert 1 Kg = 1 Liter Wasser. Das ist eine richtige Deffinition aber trotzdem falsch.
>Er macht diese Deffinition nicht heute und jetzt, sondern er will sie festschreiben fuer alle Zeiten (um damit das Kg, das sonst auf kein Mass zurueckzufuehren ist 'festzunageln').
>Dabei vergisst er, dass die Temparatur auch noch mitspielt, und er noch sagen muesste bei 4 Grad C = 277 Grad K.
>Er uebersieht, dass er bei Temparaturschankungen diese Koppelung nicht durchhalten kann, da nur fuer einen speziellen Fall gilt.
>Er wird also erleben, dass Menschen mit 1 L Wasser bei 20 Grad das Gewicht messen und daher zu falschen Ergebnissen kommen.
>Am deutlichsten sieht man das, wenn man den Dollar auf 1 Dollar = 1 Unze setzt oder 1000 Dollar = 1 Unze.
Ein Gramm Gold wiegt ein Gramm, bei Minus 255°C wie bei +255°C. Auf dem Mond wiegt es weniger als auf der Erde, genauso wie am Nordpol weniger als am Äquator. Deswegen sollten wir nicht vom Gewicht des Goldes, sondern von der Masse sprechen, die sich nicht veringert oder vermehrt abhängig vom Standort.
>Das ergibt so eine grosse Schieflage, dass das nicht durchzuhalten ist.
>Im ersten Fall machen alle Goldgruben dicht und der Goldbestand vemindert sich durch technische Verwendungen -> Defla
>Im zweiten Fall werden als unretabel aufgegebene Gruben wieder aufmachen -> Infla.
>Wenn er jedoch deffiniert: 250 Dollar des Tages 1.4.2001 = 1 Unze dann funktioniert das Ganze, aber dann ist es kein Goldstandard, dann ist es das was wir jetzt haben.
>Gold ist eine Ware und hat einen Wert, der in bel. Waehrung ausgedrueckt werden kann und zu diesem Wert kann es ueber das Zwischentauschmittel Geld in jede beliebige Ware verwandelt werden.
Warum sollte man Gold in Dollar oder Dollar in Gold messen? Natürlich ändert sich da das Verhältnis je nach angebot und Nachfrage und so. Wenn man es festmacht, führt es zu Spannungen. Deswegen ist es das einfachste, gar keine künstliche Einheit einzuführen und gleich beim Gold zu bleiben.
>Dass wir uns nicht missverstehen: Ich mag Gold und schaetze seine technischen Eigenschaften, ebenso wie seine Bestaendigkeit.
>Aber Gold ist genauso wie jedes andere Metall oder sonstige Ware nicht dazu geeignet eine Waehrung zu decken.
Wozu Währung? Gleich Gold!
>Da jede Ware (auch Gold) einen Marktwert hat, der sich veraendert auf Grund von Angebot und Nachfrage = Foerderung und Verbrauch + Spekulation.
>Diesen Marktwert kann man in einer Waehrung ausdruecken: 250$ = 1 Unze. Morgen ist er aber anders.
Drück es so aus: 1 Unze, 100 Brote. Und nächstes Jahr 102 Brote und übernächstes 95. Wen stört das? Angebot und Nachfrage.
>Wer das nicht sehen will, der gibt Kollegen Soros das geeignete Mittel in die Hand um mit Spekulationen das Land in dem der Goldstandard gilt auszurauben.
>Legal und offen, wenn er will sogar mit Vorankuendigung.
>Das Land wird das auch feststellen und z.B. den Privatbesitz von Gold verbieten, die Einfuhr von Privatpersonen verbieten... und das will ich nicht!!!
>Das bedeutet Goldstandard oder Platinstandard oder X-Standard!
>Der einzige Standard der funktioniert ist eine Warenkorbstandard, d.H. 1 $,Euro,ChF ist 1/10000 von 1 Apfel+1L Benzin+1/10 Auto(Mittelklasse)+1Kg Mehl+....+1g Gold +20g Silber
Diese Warenkörbe sind nicht repräsentativ. Wer nur auf die Preise im Warenkorb schaut, übersieht meist die Preise der anderen Waren.
Wenn im deutschen Warenkorb ein PC wäre, dann hätten wir hier in Deutschland eine gewaltige Inflation, außer wenn alle halbe Jahr der PC im Warenkorb durch einen aktuellern ausgetauscht würde. Und wo ist dann die Stabilität des Warenkorbes?
>Nur so kann eine Spekulation gegen die Waehrung verhindert werden, nur so ist eine Waehrung 'wertstabil'
>Und genauso + Umlaufsicherung ist das Freigeld (Oldygeld) konstruiert.
>Nur so laesst sich Infla und Defla verhindern.
Das einzige, womit du hundertprozentig Infla-, Deflation verhindern kannst, sind Fixpreise für die Waren. Und dann bist du schon wieder bei auftretenden Spannungen und verfälschten Märkten. Es <em>gibt keine</em> stabilen Preise! Die Wirtschaft ist ein evolutionärer Prozess, den man an nichts binden sollte.
>Nicht indem ich 250 Euro auf 1 Unze festlege und damit jedem, der eine Miene hat die zum halben Preis produziert dazu einlade mit dem Gold zu uns zu kommen, sich die 250 abzuholen und Waren fuer 250 mitzunehmen um damit noch mehr Gold noch billiger aus dem Boden zu holen, dieses Gold bei uns in Waren zu tauschen... BIS WIR WIRTSCHAFTLICH TOT SIND.
Wieso? Für jeden, der seine Waren verkaufen konnte, ist das doch prima. Er wird bezahlt, kann mit dem Geld konsumieren und neu produzieren. Wie kommst du denn darauf, daß die Minen in der Lage wären uns dermaßen mit Gold zu fluten, daß wir eine tödliche Goldinflation bekommen?
ciao!
SchlauFuchs
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