- @ Oldy..... - Turon, 30.03.2001, 03:56
- Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Harald, 30.03.2001, 11:58
- Re: Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Turon, 30.03.2001, 13:13
- Re: Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Baldur der Ketzer, 30.03.2001, 15:26
- Hallo Baldur - Turon, 30.03.2001, 23:32
- Re: Hallo Baldur - sage niemals nie - nereus, 31.03.2001, 00:09
- Re: Hallo Baldur - sage niemals nie - Turon, 31.03.2001, 02:18
- Re: Hallo Baldur - sage niemals nie - nereus, 31.03.2001, 00:09
- Hallo Baldur - Turon, 30.03.2001, 23:32
- Re: Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Baldur der Ketzer, 30.03.2001, 15:26
- Re: Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Turon, 30.03.2001, 13:13
- Turon: Nicht die Wurst vom Brot ziehen lassen. - Harald, 30.03.2001, 11:58
Re: Hallo Baldur - sage niemals nie
>Hallo Turon!
>Du schreibst: Die Lebenserfahrungen die man sammelt, betrachtet man stets aus dem in der Kinheit anerzogenen Blickwinkel. Und es ist ausgesprochen schwer sich aus diesen Wurzeln zu lösen.
>Wie kommst Du denn auf diese Idee! Du bist doch sicher auch lernfähig.
Doch lernfähig sind wir ja alle. Die Sichtweise ändert sich aber ziemlich selten. Es sind auch die wenigsten Leute von links nach rechts abgewandert,
oder umgekehrt.
> Mit jedem Jahr mehr auf dem Buckel, verschwindet auch der Blick für das Wesentliche im Leben. Ich habe auch Eltern und weiß wie die es sehen. Und wenn ich mir deren Sichtweise anschaue, frage ich mich gelegentlich schon, ob die wußten was sie taten.
Je nach Epoche wird ein Teil der Bedürfnisse zumindest anders und auch die Sichtweise anders geprägt. Deswegen gibt es so etwas wie Generationenkonflikt.
>Ach Turon! Was ist denn das Wesentliche im Leben?
Was für Dein Leben von Bedeutung ist, entscheidest Du ja selbst.
Zufriedenheit und Gelassenheit, als Beispiel.
>Deine Eltern haben ihre Sicht der Dinge und Du hast eben Deine. Das ist völlig in Ordnung.
Die haben in ihrem Leben ganz andere Erfahrungen als ich gemacht.
Hunger, Bomben, Gefangenschaft etc.
>Aber hinterfrage bitte nicht in's letzte Detail ob"sie" wußten was sie taten.
Tue ich auch nicht, es kommt immer die gleiche Sache wieder raus,
wir wollten überleben, Heim und Familie schaffen, etc. und Frieden
nach Möglichkeit mit Waffengewalt.
>An einem Freitagabend im Jahre 2001 in Deutschland ist es eben etwas anders als an einem Freitagabend in Mitteleuropa vor vielen Jahrzehnten.
Normalerweise müßte es so sein wie Du schreibst, die Gedanken sind aber
kaum andere. Humaner sind die Gedanken schon.
>Bitte nicht über Dinge urteilen die nicht erlebt wurden.
Verzeihe bitte, ich glaube nicht, daß ich mein Lebenslauf
ins Netz gestellt habe. Erlebt habe ich Einiges.
>Vornehmen kann man sich eine ganze Menge, aber das war es dann auch schon.
>Ich komme auch aus einer Diktatur, wenn auch aus einer relativ harmlosen.
>Du doch auch oder irre ich da?
Ja, eigentlich auch ziemlich humaner Diktatur.
>Glaubst Du ernsthaft Lichterketten und friedliche Demos bewegen die Welt?
>Du schreibst doch hier eigentlich recht gescheites Zeug.
Habe noch nie an einer Demonstration mit Lichterketten und so
teilgenommen. Würde ich auch nicht tun, weil es nichts bewegen würde.
Das heißt aber noch lange nicht, daß dies keinen Sinn hat.
Allerdings, glaube mir, 3 mal bitten und dann zuschlagen ist manchmal
das bessere, als ewig bitten. Stichwort: Europa und Balkan.
>Also lege Dich bitte nicht fest was Du in 30 Jahren denken wirst
> In euerer Zeit hatte man dafür keine Zeit nachzudenken, was richtig oder falsch ist.
Doch, doch - man wird von eigener Umgebung geprägt. Ich kenne kaum Menschen
die in sonst welcher Position bereit sind ihre Meinung zu ändern.
>Als wenn es nur auf's Nachdenken ankäme!
Von einzelnen Idividuum schon. Oder willst Du etwa meinen, daß
man es nicht plant mit Jemandem zu kämpfen bzw. zu bekämpfen?
>Ich werde Deine Gedanken nochmals hinterfragen wenn wir gemeinsam auf dem LKW sitzen und in's Lager fahren. An dem Ort wo systemkritische Personen untergebracht werden.
Dies dürftest Du etwas näher erläutern. Zumindest im Moment wird man hier bei uns für eine Meinung nicht umgebracht.:) Lager, etc. wenn es die nochmals geben sollte, wäre ja Armutszeugnis - auch wenn man genaustens weiß, daß dies nochmal so kommen kann bzw. irgendwann auch wird. Ich finde es immer
besser, so einem Umstand vorzubeugen, anstatt sich auf so ein Zustand vorzubereiten.
>Das kannst Du Dir nicht vorstellen? Dann frage doch gleich noch mal Deine Eltern. Ich wiederhole mich nochmal: Sage niemals nie!
Weißt Du - die Hälfte meiner polnischer Familie wurde im Krieg
von den Deutschen in die ewige Jagdgründe befördert, nach dem ein Soldat
von Partisanen umgebracht wurde, ein ganzer Dorf zusammen. Es gab ja das
Verhältniss 100:1. Nach die Dorfbewohner hinüber waren, hat man die
Deutschen auch zu Ausgleich dezimiert. Man muß sich nur überlegen, wie
weit jede Seite Verluste tragen will. Ich werde nicht ausschließen,
daß ich nicht in der Lage bin eine Waffe in die Hand zu nehmen, doch
es kommt darauf an, es soweit erst gar nicht kommen zu lassen. Das geht
aber nicht, wenn man sich selber eine Grenze baut. Ein potentieller Krieg
anzuzetteln wiederum gelingt umso besser. Das einzige was mir an den Amis gefällt, ist die Tatsache, daß sie seit Jahrhunderten nie Krieg hatten.
Trotz unterschiedlicher Nationen. Es ist auch recht schwer einen Krieg
zu führen, gegen eine nationale Abstammung. Und eines weiß ich ganz sicher:
wir haben zwar Europa, und Wohlstand und tralala, aber so richtig gefällt
es uns ja auch nicht. Und wenn wir nicht alle in der EG und NATO zusammenversammelt wären, wäre auch die Kriegsführung im wesentlichen vereinfacht.
Daher strengere Gesetze für Alle, nicht nur für die Ausländer und auch
gleiche Rechte, nicht nur für die größte etnische Gruppe. So sehe
ich die Dinge. Euer östlicher Nachbar Polen, hat es in Europa geschafft 300 Jahre, in einer Ansammlung von mehreren Nationen zu leben. Polen zerfiel
aber deswegen in Unbedeutungslosigkeit weil plötzlich jeder regieren
wollte und den kritischen Bereichen keine Hilfe zugeteilt wurde.
Die Kriege zwischen den Deutschen Fürsten haben auch nichts mehr gebracht,
aber sehr wohl Frieden, als es endlich zu klarer Vereinigung kam.
Ich glaube daher nicht daran, daß ich meine Meinung ändern werde,
zumindest in diesem Kontext.
Gruß.
>mfG
>nereus
<center>
<HR>
</center>

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