- 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? - YIHI, 01.04.2001, 17:51
- Re: 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? - R.Deutsch, 01.04.2001, 19:07
- Re: 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? - YIHI, 01.04.2001, 19:38
- Re: 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? - Turon, 01.04.2001, 19:38
- 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? / Antwort - Sascha, 02.04.2001, 00:54
- Re: 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise? - R.Deutsch, 01.04.2001, 19:07
Re: 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise?
>Die Frage des Tages. Ich finde die Fragen von Dottore sehr interessant, vielleicht bringt man in diesem Format mehr Teilnehmer dazu, Antworten zu suchen (vielleicht sogar zu finden)... ich werde dann einen Index (wie Sascha es vorgemacht hat) erstellen.
>1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise?
>Was versteht man unter einer Wirtschaftskrise?
>Zwei Zitate aus 'Encarta 2001'
>'Krise (von griechisch krÃsis: entscheidende Wendung einer Krankheit, Urteil), Höhepunkt einer problematischen Entwicklung, die mit herkömmlichen Mitteln nicht zu bewältigen ist und die als aufgezwungene Herausforderung den Weg offen lässt für einen negativen wie positiven Ausgang.'
>'In den Wirtschaftswissenschaften versteht man unter Krise den Moment, in dem eine Hochkonjunktur umschlägt in eine Rezession mit Absatzproblemen, Abnahme des Bruttosozialprodukts, steigender Arbeitslosigkeit, dem Fall der Profitrate und Ähnliches mehr.'
Vielleicht sollte sich Bush, Greenspan, O´Neill etc. mal Encarta mal besorgen.:)
>Nach lehrbuchmässigder Definition befinden wir uns eindeutig bereits im Anfangsstadium einer Krise. Das meiste, was in diesem Zusammenhang gesagt werden muss, wurde im Board bereits gesagt, so dass ich verzichte, es zu wiederholen. Richtig, zumal wir noch einen Fragekatalog von Dottore beantworten müssen.
>Interessanter finde ich die Anwenung der allgemeinen Definition der 'Krise' auf die Wirtschaft. Denn ich glaube, dass die unglaublich lange Phase des Booms zu extrem vielen Fehlentwicklungen in der Wirtschaft und der Politik, aber auch in der Gesellschaft geführt hat.Was nicht beständig und langsam aufgebaut wird, so wie in der Natur der Fall ist, überdauert kaum. Um dies zu verdeutlichen, möchte ich einpaar Stichworte nennen: Altersvorsorge, Aktienrückkauf, Kredite, Spekulation, Profitgier (mit Konsequenzen wie beispielsweise BSE), Hedonic pricing, Creative accounting, Burn out syndrom...
mit anderen Worten ein Eingriff in die fundamentale Basis, um ein Zustand zu rechtfertigen, bzw. ihm zu fördern.(diese Stichworte stehen in keinem direkten Zusammenhang und fielen mir spontan ein).
>Dazu kommen noch die latente Problematik, wie Ungerechtigkeit, Authorität, Armutsgefälle, Armut in der 3. Welt, etc...Der Preis des Wohlstands für wenige und der Keim aller Unruhen.
>Um auf den Punkt zu kommen: ich denke, dass die Ursachen für jede Krise im Boom liegen, wie auch umgekehrt. Richtig. Ein Aufschwung, eine Depression und eine Rezession haben alle stets was gemeinsam. Sie kosten irgendetwas - nicht unbedingt Geld. Ying und Yang. Und nach diesem Boom (Mann, was das ein Boom!), muss nun mal eine Korrektur kommen. Ein Reinigungsprozess. Alles was um uns passiert ist ein Gleichgewichtszustand. Gerät die Natur aus dem Gleichgewichtszustand, erfolgt ein Reinigungsprozess. Der ist für manche Spezies förderlich, für andere wiederum bedeutet er das Ende der Exstenz. Dann stellt sich erneut ein bestimmter Gleichgewichtszustand. Das ist in Chemie der Fall, das ist so in der Biologie und Physik und genauso in der Wirtschaft. Elliott sagt es. Aber Elliott sagt auch, dass es langfristig nur bessern werden kann, in jederlei Hinsicht. Die Fraktale sagen es.Teilweise richtig - es gilt nur zu entdecken, wie weit ein System dereguliert wurde. Die Naturwissenschaftler sagen uns immer wieder, man soll nicht versuchen die Natur
zu schlagen, oder zu überlisten, sondern lernen mit wenigsten Eingriffen in das System einzugreifen. Die Schaffung von Industriestandard und Wohlstands hat stets einen Preis - um einige zu nennen - das Ozonloch, globale Klimaerwärmung.
Wird dieses Gleichgewicht mal zerstört sind Folgen unabsehbar. Die Polareisschmelze wird uns vermutlich irgendwann ein Drittel der Landesfläche kosten, von der wir aktuell nichts wissen wollen. Versuche nie die Natur zu schlagen, sie schlägt zurück.
>Aber erstmal ist die Zeit für eine Krise gekommen. Und diese wird gewaltig sein. Meine einzige Hoffnung liegt im Wesen des Geldes. Dieses hat keine Deckung. Flutung ist möglich.Sehe ich nicht ganz so - eine Flutung der Märkte durch Liquidität ist zwar möglich, aber keine Lösung, nicht mal ansatzweise. Somit wird der Grund der potentiellen Krise sicherlich nicht bei der Geldmenge zu suchen sein. Doch! aber nur unter anderen. Durch die Gier nach Geld und Macht, sind diese etlichen Projekte, die jetzt das Zeitliche segnen entstanden, oder? Also liegt doch die Ausschweifung, möchte ich sagen, in der Natur des Geldes, oder der Menschen die danach streben.
Als Grund kann diese sowieso nicht hinhalten. Als Auslöser vielleicht. Sie kann hinalten und vor allem: sie ist der Auslöser. Würden wir aber Geld gänzlich abschaffen, und nur aus purer Lust am Erforschen neuer Möglichkeiten unseres Leben laufen lassen, so gäbe es wonaders eine gewaltige Lücke, die
wie ein schwarzes Loch bedeutet, der alles solange aufsaugt, bis ein System wieder Gleichgewicht erlangt. Ein Baum wächst auch nicht in den Himmel, obwohl er es reintheoretisch durch die Zufuhr an Nährstoffen könnte (für Wirtschaftssysteme gilt das Gleiche. Für Biotechnologie gilt das Gleiche.
Du kannst die Pflanzen genetisch so weit verändern, daß Weizen 30 cm hoch ist,
und zu 88% aus Körnern besteht, doch am Ende hat der Boden auf dem die dritte
Generation dieser Pflanze wächst irgendeinen Microelement nicht mehr, was das Wachstum der Pflanzen reduziert. Geld ist demnach nur eine Versuchsanordnung,
auf das wir derzeit den größten Wert legen. Aber nicht hier und heute.
>Ich wünsche Allen viel Glück,Dito
>Daniel
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