- Bericht: Yen fällt nach schwachem Tankan-Bericht auf 30-Monats-Tief - Frank1, 02.04.2001, 08:57
Bericht: Yen fällt nach schwachem Tankan-Bericht auf 30-Monats-Tief
Tokio (Reuters) - Der schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturbericht der Bank von Japan (Tankan) hat am Montag im fernöstlichen Handel den Yen zur US-Währung zeitweise auf ein 30-Monats-Tief fallen lassen. Im Zuge der Abwärtsentwicklung der japanischen Währung konnte der Euro zum Dollar etwas zulegen und kletterte vorübergehend wieder nahe an die Marke von 88 US-Cents. Händler führten für die klaren Verluste des Yen vor allem die erneute Eintrübung des japanischen Geschäftsklimas an, die der jüngste Tankan-Bericht für das erste Quartal 2001 signalisiere. Nachdem erneut aufkommende Spekulationen über mögliche Interventionen der US-Regierung zu Gunsten der japanischen Währung Händlern zufolge zu Gewinnmitnahmen führten, konnte sich der Yen im Verlauf wieder leicht erholen.
Gegen 7.20 Uhr MESZ lag der Dollar bei 126,09/18 Yen wieder etwas unter ihrem zuvor markierten 30-Monats- Hoch bei 126,55 Yen. Der Euro notierte zur japanischen Währung mit 110,45/63 Yen nahezu unverändert zu den Kursen im späten New Yorker Freitagshandel. Gestützt von der Yen-Schwäche kletterte die Gemeinschaftswährung zur US-Valuta in der Spitze bis auf 0,8792 Dollar, lag gegen 7.20 Uhr MESZ jedoch wieder bei 0,8763/68 Dollar.
Ausgelöst wurden die neuerlichen Kursverluste des Yen nach Händlerangaben von dem schwächer als erwarteten Tankan-Konjunkturbericht für das erste Vierteljahr. Dem Bericht zufolge sank der so genannte Diffusions-Index bei den Grossunternehmen zum Vorquartal um 15 Zähler auf minus fünf Punkte. Analysten hatten nur einen Rückgang auf null Punkte erwartet. Mit dem Index misst die Bank von Japan die Beurteilung der gegenwärtigen Situation und die Erwartungen der Firmen für die nächsten drei Monate. Die erste Eintrübung des japanischen Geschäftsklimas seit zwei Jahren deutet Analysten zufolge auf anhaltend schlechte Konjunkturaussichten für Japan hin. Dies habe den Yen im fernöstlichen Handel spürbar belastet.
Im Verlauf konnte sich die Währung Händlern zufolge jedoch im Zuge von Gewinnmitnahmen wieder etwas erholen. Ausgelöst worden seien diese von einem Bericht des"Wall Street Journal", in dem ein Vertreter der Regierung des US-Präsidenten George Bush mögliche Interventionen der US-Regierung zu Gunsten der japanischen Währung angedeutet habe. Dem Bericht zufolge mahnt der US-Regierungsvertreter dringende wirtschaftliche Strukturreformen in Japan an. Sollten diese ausbleiben, könnten sich die USA ab einem bestimmten Punkt gegen eine japanische Politik des schwachen Yen wenden.
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