- Die rechte Schulter des Euro - El Sheik, 03.04.2001, 17:54
- Re: Die rechte Schulter des Euro - Talleyrand, 03.04.2001, 18:00
- Jetzt der Euro. - El Sheik, 03.04.2001, 18:33
- Danke! oT - Talleyrand, 03.04.2001, 20:26
- Jetzt der Euro. - El Sheik, 03.04.2001, 18:33
- Kommt mir bekannt vor. Doc Schulz? oT. - BossCube, 03.04.2001, 18:08
- Ja. (owT) - El Sheik, 03.04.2001, 18:43
- Re: Die rechte Schulter des Euro - Talleyrand, 03.04.2001, 18:00
Die rechte Schulter des Euro
Die rechte Schulter des Euro
. Der Devisenkurs des Euro -bzw. rückgerechnet der DM- zum Dollar befindet sich seit 1995 in einem Abwärtstrend. Seit einem Jahr zeigt sich eine umgekehrte Kopf-Schulter-Formation. Aktuell bildet sich deren rechte Schulter aus. Bei ihrer Vollendung würde der Euro zum Dollar bis über die Parität hinaus ansteigen können.
Die linke Schulter hatte sich im Mai 2000 ausgebildet. Von 0,96 $ aus hatte ein scharfer Verfall eingesetzt, der zu Tiefkursen bei 0,8850 $ führte. Idealerweise könnte die rechte Schulter auch bei diesem Kurs ihre untere Begrenzung finden. Daß dem nicht so sein muß, zeigt die folgende fraktale Betrachtung. Von September bis November 2000 hatte sich der Kopf der hier besprochenen Formation selbst in Form einer Kopf-Schulter-Formation gebildet. Hier lag die kleine rechte Schulter im Verhältnis zur kleinen linken tiefer. Projiziert man dieses Verhältnis auf die aktuelle Lage, so kann sich die große rechte Schulter im Bereich von 0,86 $ ausbilden. Dafür spricht auch die Existenz vieler Stopps, die knapp unterhalb der Unterstützung von 0,8850 liegen. „Fishing for Stops" lautet der Leitspruch professioneller Devisentrader. Wenn der Euro diese Unterstützung in Richtung 0,86 $ unterschreitet, dürfte sich das Sentiment verschlechtern. Einige Bullen würden aus dem Markt gedrängt, bis schließlich die psychologische Verfassung der Marktteilnehmer vorhanden ist, die zum Abschluß der rechten Schulter nötig ist.
Selbstähnliche Wiederholungen charttechnischer Formationen über verschiedene Zeitebenen hinweg, so wie hier, verstärken die Relevanz des jeweiligen Musters. Die linke große Schulter hatte bis zur Ausprägung ihres Tiefs fünf Wochen gebraucht. Übertragen auf heute würde dies für ein Tief Mitte April 2001 sprechen. Der Euro müsste lediglich den Sprung über die Marke von 0,92 $ schaffen, wo der Abwärtstrend seit 1999 verläuft. Die Überwindung der knapp 2 US-Cent darüber verlaufenden Nackenlinie würde die Formation vollenden und nach klassischer Charttheorie ein Kursziel von 1,10 $ ergeben. Allerdings verläuft bei 1,07 $ der fünf-jährige Abwärtstrend, für dessen sofortige Überwindung der sich hier abzeichnende Anlauf wohl zunächst nicht ausreichen dürfte. Zwischen 1,02 und 1,04 $ liegt eine Widerstandszone.
Ein positives Zeichen für den Euro ist der vor einigen Tagen von unten nach oben erfolgte Durchstoß des 100-tägigen gleitenden Durchschnitts durch den 200-tägigen. Dieses Signal war bei seinem letzten Auftreten vor sieben Jahren ein verlässlicher langfristiger Kauf-Indikator.
Zwei Korrelationen, die im Zusammenhang mit dem Euro-Kurs beachtenswert sind: Die Gold-Notierung in USD verläuft seit Jahren parallel zum Euro. Sollte die Unterstützung bei 253 $ je Unze Gold nicht halten, wäre dies ein schlechtes Omen für den Euro. Die zweite Korrelation besteht zwischen Rohöl-Preis und US-Dollar. Das Tief im Euro fiel mit dem Hoch im Ã-l im letzten Herbst zusammen. Ein weiterhin fallender Ã-lpreis sollte den Euro begünstigen.
Spätestens bei einem Unterschreiten der Marke von 0,8250 $ je Euro, also dem Tief vom vergangenen Oktober, wäre die hier beschriebene Umkehrformation als nichtig zu betrachten. Der immer noch gültige Abwärtstrendkanal würde neue Tiefkurse von unter 80 US-Cents zulassen.
Herzliche Grüsse
El Sheik
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