- Nasdaq Count Variante 1 - black elk, 01.07.2000, 12:31
- Re: Zusatz.. - black elk, 01.07.2000, 12:42
- danke für den Kommentar - Dieter, 01.07.2000, 14:44
- Re: Genau so ist es.. - black elk, 01.07.2000, 15:19
- Re: Genau so ist es.. - dottore, 01.07.2000, 19:35
- Re: Berufsoptimismus - black elk, 01.07.2000, 20:04
- Re: Berufsoptimismus - dottore, 01.07.2000, 20:18
- Re: Berufsoptimismus - black elk, 01.07.2000, 20:04
- Re: Genau so ist es.. - dottore, 01.07.2000, 19:35
- Re: Genau so ist es.. - black elk, 01.07.2000, 15:19
- danke für den Kommentar - Dieter, 01.07.2000, 14:44
- Re: Zusatz.. - black elk, 01.07.2000, 12:42
Re: Genau so ist es..
Hi black elk -
>Wer z.B. auf die 'Geheimtips' von M. Frick oder b. Förtsch hört, den 'Aktionär' und ähnliche Blätter liest, der sollte später niemenden verantwortlich machen, wenn das Geld weg ist. Geht auch gar nicht, da diese Herrschaften mit der Dummheit der Anleger genug verdient haben und längst über alle Berge sind.
Komischerweise sind sie das nicht (meine langjährige Erfahrung mit solchen"Ich-kauf-mal-schnell-vor-und stell's-dann in die Zeitung"-Leute)! Die glauben wirklich an die Sachen, die sie empfehlen und gehen mit den Dingern dann gemeinsam nach Süden. Da gab's mal einen jungen Förtsch-Verschnitt (A. Schmidt aus Bamberg), dem ist es mit der Methode ganz schlecht gegangen.
Oder wie war es 1987 nach dem Crash? Da hat mich sogar der große Hans Bernecker der ja nun wirklich alles vorkaufen konnte, was er dann empfahl) mit vor Verzweiflung tonloser Stimme um Rat gefragt; einer seiner Zürcher Compagnons, namens Clavadetscher musste rasant die verwalteten Depots auflösen, später hatte er mit der Justiz Probleme. Ein anderer Schweizer Aktien-Journalist (Christoph Gubser) war der perfekte"Ich-kauf-schon-mal-vor"-Mann, inzwischen mehrfach pleite und gerichtsnotorisch.
Oder auch die großen"Spezialisten"? Am Soja-Markt in Chikago gab's mal den absoluten Marktmacher, Insider, Alleskönner, Allesbeherrscher Rich. Nomen war kein gutes Omen. Er hatte sich von Mega-Millionen innerhalb einer für ihn falschen Marktbewegung fast auf null gebracht und stieg entnervt aus. Robinson, Soros usw. sind per se ja auch keine Klein-Zocker gewesen, sondern Leute mit enormem Feeling, aber es hat eben dann plötzlich nicht mehr hingehauen. Und sie hatten fertig.
Das Faszinierende an der EWA ist doch, alles ganz leidenschaftslos zu sehen. Nach der 2 kommt die 3 und nach der B die C. Den perfekten Elliott-Mann interessiert doch gar nicht, was für eine Ware, Aktie, welchen Index usw. er da sieht. Wenn wir hier im Board einen Haufen Zeit auch an"fundamentals" verschwenden, was streng genommen natürlich nicht hierher gehört - wenn man es als Purist sehen will -, dann geschieht das nur, um auf das"Ambiente" aufmerksam zu machen.
Ich könnte auch sagen, es gibt auch bei der EWA Fundis und Realos. Nehmen wir doch mal die hochinteressante Gold-Diskussion. JüKüs Vorgaben sind ja bekannt (200 - 2000/3000). Ich persönlich bin mit den 200 absolut einverstanden, kann mir aber die 2000/3000 beim besten Willen (noch) nicht vorstellen. Also müssen wir halt alles"Denkbare" an Szenarien, wie und wo und wann es doch sein könnte, langsam"ertasten".
Oder nehmen wir Prechter mit seiner Dow 3700 (hab' die genaue Zahl jetzt nicht mehr im Kopf) Prognose. Als er damit rauskam, gurkte der Dow, glaube ich, bei knapp über 1000 rum. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie wir in einer großen Zürcher Banker-Runde das diskutiert haben (die besten Leute von Vontobel, Bär, Sarazin usw. waren dabei). Das Resultat war: alle haben schallend gelacht. Es hat sich eben keiner vorstellen können, eben weil keiner das"Ambiente", in dem es möglich gewesen wäre, sich hat vorstellen können. Erst als dann der damalige Fed-Chef Paul Volcker seine Übung, mit einem harten Streich die Folgen der Inflation der 70er Jahre vom Tisch zu kriegen, abbrach, begann es manchen zu dämmern. Aber so richtig drangeblieben ist keiner. Also schlage ich vor, den Mix fortzusetzen, und da ich selbst kein großer Counter bin, darf ich mich also weiter bedienen (z.B. per JüKü-Abo) und versuchen, mit anderen Gegenleistungen aufzuwarten.
>Auch 'telebörse', 'Focus-Money' usw. gehören in diese Kategorie. Die Leute sollten sich mal die Frage stellen, warum ausgerechnet jetzt diese Magazine auf den markt kommen und nicht schon vor ein paar jahren. Typisches Endstadium einer Hausse!
Bitte nicht EURO am SONNTAG und aktienresearch vergessen. Der Chef von EURO am SONNTAG, Dr. Werner, ein immens kluger Kopf, weiss schon, wie spät es ist. Er gehörte übrigens zu den Gründern von börse online. Als die rauskam (Nummer 1) war gerade der 87er Crash im Gange und der Titel zeigte einen Bullen in seinem Blut. Genau wie Du sagst, black elch: Typisches Endstadium einer Hausse.
>Eben lese ich im teletext:
>Studie: Online Firmen in Finanznot
>PriceWaterhouse meint, rund 1/3 der Internet Firmen am Neuen Markt geht bald das Geld aus. Lt. 'Spiegel' in 3 Jahren 20 von 56 untersuchten Online Firmen in Finanznot. Bei 4 Unternehmen reicht das Kapital noch 6 Monate. 20 der untersuchten Softwarehersteller und acht der 17 E-Commerceunternehmen bekommen innerhalb von 36 Monaten Liquiditätsprobleme.
Richtig! Der Artikel ist schlechterdings verheerend (praktisch die deutsche Variante zur Burn-out-Liste von"Barron's", die ich hier schon reingestellt hatte). Ich möchte am Montag nicht das NEMAX-Gequieke hören. Ich darf noch ergänzen, dass in GB 25 von 28 Onlinefirmen das Geld in den nächsten 15 Monaten ausgeht. Auch 85 % der Online-Firmen in Asien und Australien stehen an. Für die USA wird erwartet, dass bis Ende 2001 die Mehrheit (!) der Online-Firmen verschwunden sein wird.
Da aber auch noch das: Analyst Blodget von Merrill Lynch sieht das Online-Konsumgeschäft von 45 Mrd $ in 1999 auf 600 Mrd $ im Jahr steigen. Und womit wird der Analyst noch zitiert? Mit dem Nachsatz:"... trotz Pleitewelle und Börsenkater". Das ist von einem Broker-Analysten nicht anders zu erwarten.
Aber was schreibt die angesehene Agentur AP als Zwischentitel, also als eigenen (!) redaktionellen Agenturtext?"Trotz Pleitewelle und Börsenkater gibt es auch Chancen". Das ist typisch für die Schludrigkeit, die inzwischen alle unsere Medien erfasst hat. So nach dem Motto:"Obwohl es heute regnet, wird eines nahen Tages wieder die Sonne scheinen." Diese Art der Verknüpfung ("trotz...""obwohl...""nachdem...") ist absolut indiskutabel und grob irreführend. Da gehen Sprache und Logik Hand in Hand in den Orkus. Und ich sehe schon den AP-Kollegen (vermutlich Mitte 20) vor mir, wie er mit schweißnassen Fingern den Beitrag buchstäblich runterrotzt (Entschuldigung, aber ich bin nun mal Mitglied im Verein der deutlichen Wortwahl). Und dann setzt der Kollege auch noch über den ganzen Artikel die Überschrift:"Online-Branche droht offenbar eine Pleitewelle". Was hat denn da das Wort"offenbar" zu suchen? Aber der Kollege hat sicher einen Haufen Online-Aktien in seinem gepflegten Depot und zu Hause das schöne Buch"Prinzip Hoffnung" von Ernst Bloch im Bücherschrank.
>Am Board von Focus-Online hatte ich einen interessanten Beitrag über EMTV gelesen. Der Autor rechnet glaubhaft vor, daß EMTV im grunde Pleite ist (habe den link leider nicht gespeichert). EMTV also eine Luftnummer?
Besser wäre vermutlich: Eine Nummer im luftleeren Raum.
>Soviel zum Thema Fremdanalysen.
Danke und sorry, dass mein Wortfluss wieder mal nicht zu stoppen war.
>black elk
d.
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