- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 11.04.2001, 09:35
- Die FED setzt auf Hoffnung? - Turon, 11.04.2001, 12:24
Meldungen am Morgen
~ Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich heute nach
Einschätzung der meisten Analysten dem weltweiten Trend
niedriger Leitzinsen anschließen und den Schlüsselzins in der
Euro-Zone um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent senken. Damit werde
die Notenbank bei ihrer Ratssitzung auf die trüben europäischen
Konjunkturaussichten und die abnehmenden Inflationsgefahren in
der Euro-Zone reagieren, sagen die Experten. Zudem wolle die EZB
die Finanzmärkte, die schon länger auf eine Zinssenkung hoffen,
nicht schon wieder enttäuschen und damit keine weiteren
Kursverluste des Euro riskieren. Der Zinsbeschluss wird gegen
13.45 Uhr MESZ bekannt gegeben. EZB-Präsident Wim Duisenberg
wird dann wie auf der ersten Sitzung des Monats üblich ab 14.30
Uhr MESZ die Entscheidung auf einer Pressekonferenz erläutern.
~ Der weltweit zweitgrößte Mobilfunkhersteller Motorola
hat im ersten Quartal 2001 in Folge der Abschwächung der
US-Konjunktur zum ersten Male seit 15 Jahren einen operativen
Verlust erlitten. Motorola teilte gestern nach US-Börsenschluss
mit, sie habe in den ersten drei Monaten 2001 im operativen
Geschäft einen Verlust von 206 Millionen Dollar oder neun Cents
je Aktie verzeichnet. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das
Unternehmen noch einen Gewinn von 481 Millionen Dollar oder 21
Cents je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten den Verlust
zwischen einem Cent und 14 Cents erwartet. Motorola ist der
erste der drei großen Mobilfunkhersteller mit Geschäftszahlen
für das erste Quartal. Der weltweit größte Mobilfunkhersteller
Nokia und die Nummer Drei der Branche, Ericsson,
wollen ihre Quartalsergebnisse am 20. April bekannt
geben.
~ Bundesfinanzminister Hans Eichel hat eine Korrektur der
Wachstumsprognose der Bundesregierung für dieses Jahr
angekündigt."Es wird sicherlich so sein, dass auch unsere
Prognose niedriger liegen wird als das, was wir zu Beginn des
Jahres geschätzt haben", sagte Eichel am gestern Abend in den
ARD-Tagesthemen. Die Bundesregierung ging bislang von einem
Wirtschaftswachstum von 2-3/4 Prozent aus. Die sechs führenden
Wirtschaftforschungsinstitute hatten am Dienstag ihre Prognose
auf 2,1 Prozent von 2,7 Prozent zurückgenommen. Eichel sagte,
eine konkrete Prognose der Bundesregierung werde es etwa vier
Wochen bei der Mai-Steuerschätzung geben.
~ Der spanische Wirtschaftsminister Rato befürchtet, dass
Spanien das Wachstumsziel der Regierung von 3,6% in
2001 nicht erreichen wird.
Die Industrieproduktion in Spanien ist im Februar mit
einem Rückgang von 1,6% gegenüber dem Vorjahr
überraschend kräftig gefallen. Die Markterwartung lag bei
einem Zuwachs von 0,8%. Am stärksten war die Produktion
von Kapitalgütern mit einem Minus von 3,7% gefallen.
~ Lindsey (wirtschaftlicher Berater von Präsident Bush):
Die Vorteile eines starken US-Dollars überwiegen die
Kosten bei weitem. Einseitige Bemühungen, Währungen
zu manipulieren, haben in der Vergangenheit zu einer
Fehlbewertung des Dollars zu vielen Währungen geführt,
vor allem gegenüber dem Yen.
~ Poole (Fed): Die Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession
beträgt 25%, die Wahrscheinlichkeit für eine
graduelle Wachstumsbeschleunigung im Jahresverlauf
liegt bei 50% und für eine sehr schnelle Erholung bei
25%. Das gegenwärtige Umfeld rechtfertigt keinen außerplanmäßigen
Zinsschritt.
~ Guynn (Fed) hofft auf eine Rückkehr der US-Wirtschaft
auf einen soliden und stabilen Wachstumspfad bis Ende
des Jahres.
~ Aufgrund sinkender Importe bei steigenden Exporten hat sich der Überschuss in der japanischen
Leistungsbilanz im Februar zum zweiten Mal in Folge ausgeweitet.
Der japanische Leistungsbilanzüberschuss für Februar ist
im Vergleich zum Vorjahr um 8,7% auf 1,3461 Bio JPY
(etwa 10,86 Mrd. USD) gesunken. Der Handelsbilanz-überschuss
ist im gleichen Zeitraum um 20% auf 1,0276
Bio JPY (8,29 Mrd. USD) zurückgegangen.
Das Geldmengenwachstum war im März leicht rückläufig. Gegenüber dem Februar wurde
eine Kontraktion von annualisiert 0,4% verzeichnet. Der Grund für die geringere Geldnachfrage ist
zum einen die Belastung der Geschäftsbanken mit notleidenden Krediten, die die Banken zwingen die
Vergabe neuer Kredite einzuschränken, aber auch die geringe Nachfrage von Seiten der
Unternehmen, die zunächst ihre noch ausstehenden Kredite zurückzahlen.
~ Die japanische Regierung will angeblich ihr Wachstumsziel
für das Fiskaljahr 01/02 von derzeit 1,7% auf 1,0%
senken. Ausschlaggebend seien die Auswirkungen der
Abkühlung in den USA, so Wirtschaftsminister Aso.
~ Weltbank-Prognose: Die Wahrscheinlichkeit für eine unmittelbar
bevorstehende Rezession der japanischen
Wirtschaft ist deutlich gestiegen. Das Wachstum in 2001
dürfte 0,6% nicht überschreiten. Auch das Wachstum in
der Eurozone sollte mit 2,5% schwächer ausfallen als
bisher erwartet.
~ Premierminister Howard (AUS) bezeichnet die Spekulationen
über eine Rezession in Australien als „einfach lächerlich“.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: