- Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude - Baldur der Ketzer, 15.04.2001, 17:12
- Re: Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude - Tobias, 15.04.2001, 18:53
- Re: Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude - Aldibroker, 15.04.2001, 20:31
- Re: Liebe Brüder und Schwestern,....wir haben uns heute hier versammelt,.... - Baldur der Ketzer, 15.04.2001, 21:45
- Euer Disput haengt mir zu sehr in der Luft und riecht nach Theorie. Warum - Josef, 15.04.2001, 22:34
- Hallo Josef! In der Tat, ich meine auch, daß dies eine Zukunft sein könnte - Talleyrand, 15.04.2001, 22:44
- Re: Euer Disput haengt mir zu sehr in der Luft und riecht nach Theorie. Warum - JüKü, 15.04.2001, 22:53
- Re: Liebe Brüder und Schwestern, liebe Sachkundige und Realisten - Aldibroker, 15.04.2001, 22:47
- Re: das hat was, aber es fällt schwer - Baldur der Ketzer, 15.04.2001, 23:40
- Euer Disput haengt mir zu sehr in der Luft und riecht nach Theorie. Warum - Josef, 15.04.2001, 22:34
- Re: Liebe Brüder und Schwestern,....wir haben uns heute hier versammelt,.... - Baldur der Ketzer, 15.04.2001, 21:45
Re: Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude
Super Beitrag Baldur, damit erreichst Du mich. Darf ich dennoch etwas subjektiven Optimismus in Deinen objektiven? Pessimismus streuen?
Der Deutsche klagt schneller und lauter, wenn er marginale Veränderungen wahrnimmt. Es muß immer ein neuer Exportrekord oder ein höheres Wachstum sein, um die aktuelle Lage als gut zu empfinden. Es ist gut, das wenigstens die Zukunft rosarot aus den Umfragen kommt. Also Subjektivismus pur?
Den wenigen Bären geht es also gut, die sind persönlich recht optimistisch, wie Du auch. Den vielen Optimisten geht es also schlecht bzw. wird es schlecht ergehen! Interessante These. Mache die Optimisten pessimistisch, damit es Ihnen gut geht so so! Kann es uns persönlich besser gehen, wenn wir breite Massen in die Psychofalle des dünnen wirtschaftlichen Eises schicken, daß Sie nicht mehr betreten sollen? Es muß und soll mehr und nicht weniger gearbeitet und geleistet werden. Zukunftsängste können uns in der Tat lähmen. Wollen wir nicht lieber agieren? Es muß also unser Ziel sein, Leistungsträger zur Leistung zu motivieren und Hilfesuchende zu helfen, wenn Ihr eigenes geistiges, körperliches und finanzielles Vermögen dazu nicht reicht. Ja wir wollen die neuen Ideen begeistert aufnehmen und die Branchenrotation einleiten statt zu jammern. Wer hat Ideen? Wir wollen uns nicht nur mit Krise beschäftigen, müssen aber Dottores haben, die das"freiberuflich" für uns tun. Wir wollen aber nicht nur die Gefahren erkennen, sondern die Lösungen suchen. Wir brauchen nicht nur den Debitismus, das Freigeld, die zinslose Gesellschaft, sondern den Positivismus. Was könnte Zugpferd werden, denkt mit nach, könnte die Biotechnologie breiten Raum im neuen Jahrtausend einnehmen? Was ist mit der Nanotechnologie? Wie sind die Aussichten, das einige der Internetstartups gute große profitable Wirtschaftsunternehmen werden? Was ist mit Software, generell sollten wir auch aus ökologischen Gesichtspunkten von der reinen Produktionsgesellschaft noch stärker in die Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hinein wachsen. Wer hat noch Ideen? Natürlich gönnen wir uns auch wieder Kunst und Kultur, ist die Vision einer privat finanzierten Lösung heute nicht schon vielfach Realität? Werden wir nicht für gute Vorstellungen Geld ausgeben, um dem Fernsehen und dem Kommerz zu entfliehen? Bleibt nicht auch noch wirtschaftlicher Raum für Unterhaltung und einfache Freude? Muß jeder wirtschaftliche Versuch und jedes unternehmerische Tun immer Früchte tragen? Reicht es nicht aus, wenn die Mehrzahl der Ideen profitabel ist und zur normalen Entschuldung führt? Dürfen sich Wirtschaftsteilnehmer nicht auch mal hart (Konkurs/Pleite) aus dem Wirtschaftskreislauf verabschieden, ohne das"Ganze" immer gleich gefährdet zu sehen? Liegt hier nicht auch ein fundamentaler Unterschied zu 1929, wo die heutige"Old Economy" die"First Economy" mit aller Verwundbarkeit der heutigen"New Economy war? Natürlich sind das Arbeitshypothesen, aber lohnt es sich nicht hier Fleiß und Hoffnung reinzustecken? Ist Preisdruck nicht etwas wunderbares in unserem Wirtschaftssystem? Wir bekommen doch solange der Druck auf Preise im Wettbewerb anhält nicht so schnell die inflatorischen Gefahren. Wird der Deflation der Preise nicht natürliche wirtschaftliche Grenzen gesetzt? Kann ich langfristig Güter- und Dienstleistungen unter den Selbstkosten ohne Subvention produzieren? Ist die Marktbereinigung im Internet nicht wirtschaftsförderlich? Ihr seht, es gibt immer auch eine positive Auslegung. Es soll ja nur das wirtschaftlich nicht mehr vertretbare untergehen. Die ganze Wirtschaft oder Gesellschaft in Frage zu stellen geht weit über die aktuellen Probleme hinaus. Dennoch lohnt es sich aus dem Blickwinkel des Positivismus immer, neue Gesellschafts- und Wirtsschaftssysteme mit weniger Problemen zu entwerfen. Die Menschen bleiben aber immer die gleichen, egal welches Menschenbild wir uns gemacht haben. Wer ein negatives Bild hat, kann mit dieser Menschheit keinen neuen Start machen. Wer ein positives hat, wird mit diesem und jedem neuen Entwurf positiv umgehen.
Die Schweizer produzieren sicher auch Internetdienstleistungen zu Weltmarktpreisen, Nestle ist wohl auch nicht nur in der Schweizer Insel tätig, nein, alle denken und agieren global erfolgreich oder sind alten Idealen verhaftet. Weltweit sehe ich Unternehmen, die Speck angesetzt haben und genau wie"Schweizer" Firmen selbst größere Krisen überstehen können. Es wird aber weltweit und in der Schweiz Beispiele für Unternehmenszusammenbrüche geben. Wie war das noch mit dem Schweizer Fliegern? Hat Lufthansa mit Dumping gearbeitet oder sind die wirtschaftlich trotz internationaler Konkurrenz, hohen Spritpreisen etc. erfolgreich? Gab es für die Schweizer kein Win-Win-Modell? Sind Informationen nicht viel schneller verfügbar, um Risiken abzusichern, einzugehen, aufzugeben? Wirkt Transparenz negativ z.B. bei Börsengeschäften, Unternehmensgründungen...? Haben wir nicht immer Gewißheit darüber, wieweit sich Aktienblasen schon aufgelöst haben? Kann unser Optimismus oder unser Pessimismus die Situation retten? Schlägt nicht leider an den Finanzmärkten die Euphorie und Panik weit aus größere Wellen als in der Realwirtschaft? Mußte uns bisher jede Blase oder Euphorie beunruhigen? Ist die Börse ein Geschäft mit Verfallsdatum? Haben wir ein Pflegeproblem oder Boom? Gibt uns die Arbeit mit und an älteren Menschen nicht wieder sinnvolle Arbeit, Beschäftigung und Lohn? Entsteht hier womöglich ein neuer freifinanzierter gigantischer humanitärer Markt? Ist es undenkbar, das wir die Staatshaushalte von Lasten befreien und über Jahrzehnte konsolidieren? Ja es sollte möglich sein, wenn nicht mit dieser Regierung, dann mit der nächsten, übernächsten... Ich würde Dottore wählen, der macht mir Mut!
Das Aggressionspotential muß soziologisch betrachtet und angegangen werden. Das Rollenverständnis Verfolger, Opfer, Retter ist zu klären. Es ist je nach Übereinstimmung und Vertrauen situativ zu handeln. Muß ich immer Gegner sein, der kein Vertrauen und keine Übereinstimmung erntet? Darf ich Opponent sein, der anders denkt, ohne andere zu bekämpfen? Kann ich dennoch Respekt voreinander haben? Ist das nicht herausfordernd im positiven Sinne? Kann man gemeinsam Ziele festlegen und über Wege friedlich ringen? Eine Eskalation benötigt immer zwei falsche Reaktionen. Eine Großmannssucht kann ins Leere laufen, wenn die andere Seite klug und besonnnen ist. Haben wir es weltweit nur mit Idioten zu tun? Gibt es nicht in jedem Land auch Hoffnungsträger? Muß immer und überall gleichzeitig Konfliktstoff hochkochen? Ist das Spiel des kalten Krieges nicht viel härter geführt worden, als das Cowboygehabe aus dem amerikanischen Busch? Ist die Erderwärmung wissenschaftlich fundiert? Beginnt die Umkehr nicht in unseren Köpfen? Sind wir bereit und dennoch immer wach für Gefahren? Stellen wir uns mutig aber gewaltfrei dagegen? Haben wir nicht schon ein kleines Stück Wohlstand (Gürtel enger schnallen sagte der Dicke)oder Sozialstaat eingebüßt? Sind die Reformen nicht aus positiver Überzeugung, das Richtige zu wollen und zu können entstanden? Wenn ich heute aufgefordert wäre, meinen Durchschnitt für die Entschuldung Deutschlands zu leisten, würde ich es tun. Mir nach! Ist das nicht der Patriotismus, den wir uns alle wünschen, einer für alle, alle für einen? Ist der Soli nicht so ein Stück davon? Sind nicht viele Schulden nach dem Kriege und nach der Wiedervereinigung ähnlich einzuordnen? Sind wir nicht schon bescheidener in unseren Erwartungen geworden? Baldur, auch Du hast fantastische Seiten an Dir und wirst Dich dem Gemeinwohl stellen. Ob nun anonym oder in direkter Nachbarschafts- oder persönlicher Zielgruppenhilfe. Sicherst Du damit nicht den (Nachbarschafts-/Gruppen)Frieden in Deiner Umgebung? Also laßt uns nicht vergessen wie schrecklich Kriege und Notzeiten sind, aber bitte nicht durch unsere Fehler und Aggressionen!!!! Ich finde Dein Beispiel"Leistungswille" auch besser als Dottores"Schuldendruck", er hat aber eine Theorie zu verteidigen. Macht es aber ganz prima. Selten Beleidigungen und Erniedrigungen, aber wenn diese kommen, ist er auch nir Mensch. Er übertritt aber nicht die Grenze zur blanken Gewalt, bleibt aber sehr wortgewaltig.
Führt Dein Pessimismus nicht dazu, die Dinge um Dich zu negativ zu sehen, ist nur Mittelmaß um Dich auch hier im Board? Abfallentsorgung ist in der Tat eine große Herausforderung in der zivilisierten Welt. Fangen wir bei unseren Kindern an. Sprechen wir über das sinnlose und unachtsame Wegwerfen. Organisieren wir das kollektive Sammeln. Laden wir auch die ein, die wir sonst nur verdächtigen und beschuldigen. Sehen wir den Wert unserer Arbeit nicht immer höher als den Wert der Arbeit, die wir empfangen. Messen wir dem Tun und Handeln Wert zu! Animieren wir zur Leistung. Was haben wir über Unlust und Motivation gehört? Können wir motivieren? Ich habe keine Probleme mit meiner Pforte mehr, seitdem ich meinen Zeitungsjungen mit Respekt behandele und seine Arbeit würdige. Ich habe Ihn beschenkt und er freut sich, bei mir die Pforte zu schließen. Wenn ich immer nur motze, shimpfe... erreiche ich niemanden. Ich schaukele nur die Krise hoch.
Es gibt immer Tendenzen. Zunächst war Qualität ein Weltmarktfaktor"made in Germany", aktuell wird mehr über den Preis verkauft. Die Schaukel pendelt hin und her, die Zeit der Qualität hat schon längst wieder begonnen ist mein Eindruck. Fehlentwicklungen werden immer abgestellt, das erfordert die natürliche Auslese.
Die Freizeitindustrie ist ein wichtiger Industriezweig. Ich würde Ihn nicht kaputtdenken, sondern im Interesse zusätzlicher Arbeitsplätze, zusätzliches Sozialprodukt, höherer Wohlstand... ausbauen wollen. Ein Mindestmaß an Entspannung gehört zu einem gesunden Geist und Körper!
Das Licht war selbst im Kriege da und leuchtet heute noch heller. Pusten wir es nicht selbst aus!
Liebe Grüße Dein subjektiv positiver Aldi
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: