- CISCO/Marktsituation: Bernecker hebt im 1. Teil e. guten Punkt nochmal hervor: - Der letzte Grund, 18.04.2001, 12:47
- ..bleibe bei meiner vorsichtigen Linie und warte des Test der Tiefstkurse ab.... - Optimus, 18.04.2001, 12:58
- Ja, aber bemerkenswert: Er wird auf seine alten Tage noch ein richtiger.. - Der letzte Grund, 18.04.2001, 13:03
- Test der Tiefststände? Bin wirklich gespannt. (owT) - Optimus, 18.04.2001, 13:17
- Ja, aber bemerkenswert: Er wird auf seine alten Tage noch ein richtiger.. - Der letzte Grund, 18.04.2001, 13:03
- Re: CISCO/Marktsituation: Bernecker hebt im 1. Teil e. guten Punkt nochmal hervor: - JüKü, 18.04.2001, 13:22
- Re: CISCO/Marktsituation: Bernecker hebt im 1. Teil e. guten Punkt nochmal hervor: - BossCube, 18.04.2001, 13:44
- ..bleibe bei meiner vorsichtigen Linie und warte des Test der Tiefstkurse ab.... - Optimus, 18.04.2001, 12:58
Re: CISCO/Marktsituation: Bernecker hebt im 1. Teil e. guten Punkt nochmal hervor:
>Das wird ja immer doller mit Bernecker! Einst eingefleischtester"Fundi", merkt er jetzt wohl (endlich!), dann man damit nicht weiter kommt. Jetzt redet er nur noch von Psychologie und Markttechnik. Und so was wie A/D-Linie oder Highs/Lows hat er früher NIE beachtet oder damit argumentiert. Woher der Wandel? Wo liest er? (unten mehr)
>>Portf.Hans Bernecker: Cisco-Schock von kurzer Dauer
>>Mails/Nachrichten vom 18.04.2001, Bernecker & Cie.
>>--------------------------------------------------------------------------------
>>Guten Morgen, meine Damen und Herren,
>>der gestrige Cisco-Schock dauerte nur ca. 30 Minuten, war aber höchst aufschlußreich für die gesamte Tendenz der Börse und ein Vorgeschmack auf das, was die Quartalszahlen für viele Unternehmen bringen. Dazu ist eine Besonderheit zu berücksichtigen, die für deutsche Ohren häufig fremd, für Amerikaner aber üblich ist:
>>Der überwiegende Teil der Verluste, die z.T. im 1. Quartal schon gemacht wurden oder bereits für das Jahr angekündigt wurden, geht auf Abschreibungen zurück, die auf Vorräte von Fertig- oder Halbfabrikaten vorzunehmen sind, aber nicht auf tatsächliche operative Verluste. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Hinzu kommt, wie bereits aus den ersten Zahlen ersichtlich wird: Die amerikanische Bilanz-Praxis zwingt die Unternehmen zur Anpassung der Vorräte, wenn sie verkauft sind. Die Bildung von Wertberichtigungen oder Rückstellungen ist nicht möglich. Dies gilt insbesondere im Auslandsgeschäft, wenn die Unternehmen für den Export fakturieren, also z.B.
>>an ihre deutsche Tochter oder eine andere Auslandstochter liefern, wenn die Produkte in Amerika hergestellt worden sind. Hier gibt es wiederum eine Besonderheit, die schon aus den Kommentaren der Verwaltungen hervorgeht. Der eigentliche Einbruch passierte in Amerika, nicht dagegen im internationalen Geschäft.
>Klingt alles gut, aber hat das jemand verstanden? Seit wann sind Abschreibungen KEIN operativer Aufwand?!?!?! Oder der Satz"Die amerikanische Bilanz-Praxis zwingt die Unternehmen zur Anpassung der Vorräte, wenn sie verkauft sind"! Wie kann ich Vorräte anpassen, die keine mehr sind, weil sie verkauft sind? Und warum sollten Vorräte, wenn sie weniger wert werden, nicht wertberichtigt werden? Das wäre ja das Allerneueste! Lieber Herr Bernecker, der schnelle Wandel vom Fundi zum Techniker ist unglaubhaft. Haben Sie Ihren Sohn auch davon überzeugt? Vielleicht sollte ich mal wieder mit ihm reden. Ob er immer noch"Alles Unsinn, die Technik und Psychologie" sagt?
>>Auf den Punkt gebracht, heißt das:
>>Die überwiegenden Gewinnwarnungen beruhten auf eben diesen Rückstufungen der Auftragsbestände, die jetzt erfolgs- oder bilanzwirksam sind. Folge daraus ist, daß mit Beseitigung dieser Schwachstellen die Gewinnwarnungen aufhören, und ich bin mir sicher, daß wir schon in den kommenden 3 bis 4 Wochen die ersten Positiv-Korrekturen sehen werden. Ergebnis für Sie: Schauen Sie sich das Ganze in Ruhe an und blicken Sie vornehmlich auf die Markttechnik (vornehmlich sogar!), die sich allerdings nur sehr vorsichtig verbessert. In den 2 bekannten Relationen A/D (Advance/Decline) gab es bis gestern ein ausgeglichenes Verhältnis am Big Board, aber noch ein negatives an der Nasdaq. Positiv war in New York dagegen die Relation New High zu New Low mit 50:15, jedoch negativ an der Nasdaq mit 32:42. Daraus folgt: Ich bleibe bei meiner
>>vorsichtigen Linie und warte den Test der Tiefstkurse ab, wie gestern schon beschrieben. Erst müssen alle Quartalszahlen auf den Tisch, aber Sie orientieren sich bitte an den eingangs erwähnten Kriterien und ich empfehle, dies in den jeweiligen Berichten genau nachzuvollziehen. Ohnehin erlebten Sie gestern eine typische Technologie-Börse. Von den 15 am meisten gehandelten Aktien entfielen mehr als 10 auf Technik und nur eine einzige Bankaktie war dabei bzw. AOL Time Warner. Alles andere galt der Technologie. Noch eindrucksvoller war diese Relation an der Nasdaq, wo von den ersten 15 kein einziger außerhalb der Technik-Börse zu verzeichnen war.
>>Meine Linie für heute: Keine neue Kaufempfehlung, Liquidität zurückhalten, bis der Markt sich Stück für Stück stabilisiert, und Sie orientieren sich bitte an meiner Liste, die nun schon fast 5 Wochen alt ist.
>>In Deutschland bleibt es bei der ähnlichen Linie und alles schaut natürlich in dieser Woche auf SAP. Können sich die Waldorfer abkoppeln und zwar deutlich oder geraten sie in die amerikanische Mühle. Immerhin war gestern nachmittag zu hören, daß SAP unabhängig vom 1. Quartal etwas verbesserte Ergebnisse im Umsatz und eine um 1 bis 1,5 % verbesserte Marge für den Gewinn avisieren wird. Warten Sie es ab. Meine Skepsis, vor allem aus markttechnischen Gründen (und wieder), gegenüber allen Technik-Aktien in Deutschland kennen Sie. Seien Sie ganz konsequent: Eine Überbewertung von Umsatz oder Gewinn, also eine sehr hohe Wachstumsprämie ist nicht akzeptabel. Sind die Kurse aber auf einem Niveau angelangt, wo diese beiden Relationen wieder stimmen, sind sie natürlich von der Qualität her ein Kauf. Lassen Sie sich
>>auf keinen Fall auf irgendwelche anderen Kombinationen, Storys oder Aspekte ein. Die Zahlen müssen stimmen.
>>In der letzten Actien-Börse hatte ich besonders auf den Volatilitätsindex, also den"Vola-Index" hingewiesen (auch ganz neue Töne!), den ich als Fremdbarometer bezeichne. Gestern +10,4 % auf 23,4 bedeutet Verschlechterung der Markttendenz oder Markttechnik und nicht Verbesserung. Schauen Sie bitte in der letzten AB das Gesamtbild auf Seite 2 noch mal an. Grundsätzlich gilt: Steigt der VDAX, ist Vorsicht am Platz und fallende Kurse sind angesagt. Erst mit fallendem V-Index, den Sie übrigens im Band sowohl bei N-TV als auch Bloomberg während des Tages verfolgen können, ist sozusagen eine Entspannung möglich. Der Höchststand lag in den letzten 52 Wochen für den VDAX bei 31, das war beim letzten Einbruch vor gut einem Jahr. Deshalb bitte Vorsicht: Die DAX-Schwäche mit 1,2 % ist dagegen nicht gravierend. Aber die Schwachstelle
>>bleibt Nemax 50 und Nemax All Share, wie bisher.
>>Mithin gilt auch für heute an der deutschen Börse: Zuschauen ist besser als handeln und binden Sie keine Liquidität voreilig. Es gibt z.Z. kaum eine Aktie oder eigentlich keine, die sofort zu kaufen ist, sozusagen ohne Wenn und Aber. Interessant ist aber, wie die Zahlen von Dürr, dem Weltmarktführer für die Lackiertechnik im Autobau, gesehen werden bzw. von den Analysten einzustufen sind. Dürr praktiziert German Tech in Reinkultur mit exzellenten Zahlen, sowohl im Umsatz als auch im Ertrag und ich werde mich in der nächsten AB mit dieser Aktie besonders beschäftigen, nachdem die bisherigen Prognosen von mir bereits in den vergangenen Wochen eingestuft worden sind.
>>These für Sie: Die Markttechnik der 5 Technologie-Aktien ist für die nächsten 5 bis 6 Tage die indirekte Wegleitung für den gesamten Markt. Hier dürfen Epcos, Infineon, SAP, Siemens und bedingt Deutsche Telekom ihre bisherigen Tiefstkurse nicht unterschreiten. Das wird sich mit der erwähnten SAP-Gewinnzahl wie eine Art Markttest herausstellen.
>>In Tokio no news. Die Zeit bis zur Wahl im Juni dürfte eine Wackelpartie bleiben wie bisher. Ich sehe unverändert keine Notwendigkeit, sich in Tokio neu zu engagieren, bis auf eine Ausnahme. Schauen Sie sich die Entwicklung von Mitsubishi Motor, der DaimlerChrysler-Tochter an. So wie dies Marktbild aussieht, so sah auch der Nissan-Chart nach Eintritt der Franzosen aus, und interessieren Sie sich deshalb nicht für die einzelnen Zahlen, sondern für die langfristige Erholungsmöglichkeit in"MM". Hier sehe ich eine unverändert größere Turn-around-Spekulation, allerdings mit einer Laufzeit von etwa 15 bis 18 Monaten, dann aber mit einem Potential, das nahe an 80 %
>>herankommt.
Hans kann es nur so gemeint haben, daß die Abschreibungen auf Vorräte nicht Cash-wirksam sind. Es ist eben Aufwand aber keine AusZAHLUNG. Aber natürlich wirkt sich das auf die GuV und den Bilanzgewinn aus. Mit dem operativen Geschäft müßte er recht haben. Ao. Abschreibung sind eben ao. und nicht operativ. Einzig seine Aussagen zur amerikanischen Bilanzierung wundern mich.
J.
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