- Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - dottore, 22.04.2001, 21:10
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Campo, 22.04.2001, 22:45
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Sascha, 22.04.2001, 23:04
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Campo, 22.04.2001, 23:25
- Re: Es gibt eben keine"Kreditaufnahmesicherung" (KAS) - das ist das Problem! - dottore, 23.04.2001, 10:01
- Re: Es gibt eben keine"Kreditaufnahmesicherung" (KAS) - das ist das Problem! - Tassie Devil, 23.04.2001, 21:28
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Sascha, 22.04.2001, 23:04
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Tassie Devil, 23.04.2001, 20:27
- Re: Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen! - Campo, 22.04.2001, 22:45
Gold und Deflation - ein jämmerliches Lügenmärchen!
Verehrte Runde,
noch und noch wird von Chrematophoben, voran den sog."Gesellianern", das Märchen aufgetischt, der Goldstandard hätte den Sturz der Weltwirtschaft in die Krise nach 1929 verursacht.
Ihr Argument lautet: Nach 1929 war eine dringend erforderliche Erhöhung der"Geldmenge" eben nicht mehr möglich, weil das dem Währungssystem damals zu Grunde liegende Gold das verhinderte (das umlaufende Geld musste immer zu einem bestimmten Prozentsatz durch bei der Notenbank abforderbares Gold gedeckt sein).
Dieses Märchen tritt uns in vielerlei Gewand entgegen. Sogar von Plünderungen des Goldschatzes von Notenbanken war bekanntlich schon die Rede.
Nun wissen wir, dass die Krise unbezweifelbar in den USA ihren Ausgang genommen hat.
Es ist daher interessant, sich anzuschauen, wie es wirklich war.
Quelle: Friedman/Schwartz, Monetary History, S. 337.
Nämlich so:
[img][/img]
Wir sehen in der zweiten Grafik von oben, dass sich der für monetäre Zwecke einsetzbare Goldbestand bis Herbst 1931 gegenüber Anfang 1929 um ca. 20 Prozent [b]erhöht hatte!!![/b]
Damit stieg übrigens auch (obere Grafik) das berühmte"high-powered money", also das wirklich kaufkraftwirksame Geld. Und zwar permanent.
Der ab Herbst 1931 (als die Krise schon in prallster Blüte stand und Gold wegen der um sich greifenden Pleitewelle unter den US-Banken aus den USA geholt bzw. im Publikum gebunkert wurde) zu beobachtende und bis Mitte 1932 andauernde Abfall der Goldreserven des amerikanischen Geldsystems wurde wundersamerweise (3. Grafik von oben) durch"other physical (!) assets and fiat (Glückwunsch, Kollege Deutsch!) of the monetary authorities" mehr als kompensiert!
Und um die Jahreswende 1932/33, als die Krise am schrecklichsten wütete, war der monetäre Goldbestand der USA nicht niedriger als 1929. Auch unschwer aus der Grafik oben zu entnehmen.
Wer also in Zukunft auf den Seiten von JüKüs Elliott-Forum weiterhin die Mär zum Besten gibt, es habe am Goldstandard gelegen (und die USA waren damals voll auf jenem!), dass die Große Krise ausbrach und in ihr erstes entscheidendes, weil jegliches Vertrauen vernichtendes Stadium trat, der sagt wissentlich die Unwahrheit.
Und weiteren Versuchen dieser Art, vor allem unseres Freundes Oldy, seine Zeitgenossen für dumm zu verkaufen, werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln entgegen treten.
Vincit veritas!
Und Gruß
d.
P.S.: Nichtsdestotrotz sind mir die sog."Freiwirte" immer noch eine Antwort auf die Frage schuldig, wieso es ab 1929/1930 überhaupt zur Krise gekommen ist! Die GM stieg, die ULG blieb gleich (wie diverse Male gepostet), das Gold war keinesfalls der Schurke im Spiel - also, was war damals wirklich los?
Mag es an der mangelnden Kreditaufnahmebereitschaft des Publikums gelegen haben oder an der fehlenden Kreditwürdigkeit der um KREDIT nachsuchenden Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen? Das legt wohl die untere Grafik nahe - oder etwa nicht?
Und vor allem interessiert mich die Frage: Was hätten denn"Freiwirte" 1929/30 konkret gemacht, um die Große Krise zu verhindern? Vor allem: Wie und woran hätten sie denn 1929/30 gemerkt, dass eine Große Krise unterwegs war?
Mit einer Antwort von wegen: 'Der hat's wieder Mal nicht kapiert', gebe ich mich nicht zufrieden, notabene!
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