- Entwurf/Brüssel votiert für geldpolitische Lockerung: - NEWS-SERVICE, 24.04.2001, 17:15
- Finde ich gut NEWS-Service (Danke DlG)und die farbliche Hervorhebung oWT - Kallewirsch, 24.04.2001, 19:07
Entwurf/Brüssel votiert für geldpolitische Lockerung:
Entwurf/Brüssel votiert für geldpolitische Lockerung
Brüssel (vwd) - Die Europäische Kommission dürfte sich am Mittwoch in
ihrem Vorschlag für die Neuauflage der wirtschaftspolitischen Leitlinien für
Zinssenkungen aussprechen. Ein festerer Euro in Verbindung mit"gelockerten
geldpolitischen Bedingungen" könne zu einer Korrektur der weltweiten
Ungleichgewichte beitragen, dabei die Binnennachfrage unterstützen und den
externen Preisdruck verringern, heißt es in einem Entwurf für die im
Brüsseler Kollegium zu verabschiedenden Leitlinien.
Die wirtschaftspolitischen Strategien in den Mitgliedstaaten sollten auf
kurze Sicht dem Wachstum von Wirtschaft und Arbeitsplätzen dienen.
Unmittelbar gehe es darum, die gute Wirtschaftsentwicklung in einem global
ungünstigerem Umfeld beizubehalten. Daher sollten sich die Mitgliedstaaten
darauf konzentrieren, die interne Wachstumsdynamik, stabilitätsorientierte
makroökonomische Politiken und umfassende Strukturreformen beizubehalten und
zu stärken. Dieses werde die Zuversicht von Wirtschaft und Verbrauchern
unterstützen und den Spielraum für eine Geldpolitik vergrößern, die ein von
der Binnennachfrage geleitetes Wachstum in der Eurozone unterstütze.
Selbst wenn sich bestehende Abwärtsrisiken verwirklichen sollten,
darunter insbesondere in Form einer längere Wachstumspause in den USA,
sollte die Eurozone laut Entwurf gut gerüstet sein, um solchen Entwicklungen
zu widerstehen. In ihrer allgemeinen Einleitung zu den länderspezifischen
Empfehlungen zieht die Brüsseler Behörde auch für die nicht zur Eurozone
gehörenden EU-Staaten ein positives Resumee. Dänemark, Schweden und
Großbritannien hätten auf Grund der nachlassenden Weltkonjunktur zwar mit
einem verringerten Wachstumstempo zu rechnen. Ihre engen Handelsverbindungen
zur Eurozone und eine anhaltend gute Binnennachfrage positioniere diese
Länder gegenüber verschlechterten Außenbedingungen jedoch gut.
Drei Faktoren führt die Kommission in dem Entwurf für ein deutlich
schlechteres Außenumfeld an: die immer noch hohen und zudem volatilen
Ã-lpreise, den Abschwung in den USA und in Japan sowie eine deutliche
Korrektur an den weltweiten Aktienmärkten, insbesondere bei
Technologie-Werten. Hinsichtlich der Entwicklung in den USA führt
die Behörde die Erwartung einer schnellen Erholung in der zweiten
Jahreshälfte an. Diesbezüglich gebe es aber beachtliche Unsicherheiten, und
ein ernsthafterer Abschwung könne nicht ausgeschlossen werden.
Ungeachtet des Umfelds geht die Behörde für die Eurozone von einem weiter
relativ soliden Wirtschafts- und Beschäftigungszuwachs aus. Deutlich
verbesserte makroökonomische Fundamentals, darunter eine nachhaltige
Lohnzurückhaltung, sowie unterstützende Politiken hatten für ein
hervorragendes Investitionsklima und stetige Arbeitsplatzschaffung gesorgt.
Das Vertrauen von Wirtschaft und Verbrauchern sei trotz Abschwächung nahe
historischer Höchststände. Während es den Mitgliedstaaten mittelfristig
darum gehen soll, die Basis für künftiges Wachstum und Beschäftigung zu
verbessern, sieht die Kommission langfristig die größte Herausforderung in
der Überalterung der Gesellschaften.
Durch den demographischen Wandel sei für den Zeitraum 2010 bis 2050 zu
erwarten, dass sich die Ausgaben für staatliche Altersversorgungssysteme um
drei bis fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Zusätzlich sei mit
deutlich höheren Ausgaben für die medizinische Versorgung und die
Altenpflege zu rechnen. Von den Mitgliedstaaten erwartet die Kommission in
dem Entwurf, dass sie wachstums- und stabilitätsorientierte makroökonomische
Politiken verfolgen, Qualität und Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen
verbessern und die Arbeitsmärkte stärken. Die Märkte für Waren und Produkte
sowie Finanzdienstleistungen sollten effizienter werden, die
wissensgestützte Wirtschaft forciert und eine nachhaltige Entwicklung zu
Grunde gelegt werden.
Ungeachtet des verschlechterten Umfelds sollten die Länder an ihren
Haushaltsplanungen festhalten. Wo notwendig, müsse mittels
haushaltspolitischer Maßnahmen gegen Überhitzungsrisiken und inflationären
Druck vorgegangen werden.
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