- EU-Frühjahrsprognose: US-Konjunktur ist Hauptunsicherheit - NEWS-SERVICE, 25.04.2001, 12:34
EU-Frühjahrsprognose: US-Konjunktur ist Hauptunsicherheit
EU-Frühjahrsprognose: US-Konjunktur ist Hauptunsicherheit
Brüssel (vwd) - Für das Wirtschaftswachstum in Europa gibt sich die
Europäische Kommission in ihrer am Mittwoch präsentierten
Wirtschaftsprognose zwar zuversichtlich, Risiken verschweigt die Behörde
dabei aber nicht: Den Folgen der von den USA ausgehenden Verlangsamung der
Weltnachfrage werde sich die Union"nicht ganz entziehen können", heißt es
in den Brüsseler Dokumenten. Die"relativ beruhigenden Aussichten für die
EU" seien auch"keineswegs sicher". Als erstes Argument führt die Behörde
dabei die Möglichkeit an, dass der derzeitige Wirtschaftsabschwung in den
USA länger dauern könnte, als in den Brüsseler Prognosen zugrundegelegt.
Das Szenario geht nämlich zunächst davon aus, dass sich das US-Wachstum
schon im zweiten Halbjahr wieder belebt und die USA im kommenden Jahr drei
Prozent Wachstum vorweisen können. Ausschließen will die Kommission auch
nicht, dass sich der konjunkturelle Übertragungsmechanismus nicht nur auf
den Außenhandel nachteilig auswirken wird - die EU-Exporte in die USA machen
etwa drei Prozent des EU-BIP aus - sondern auch die Volatilität der
Wechselkurse und Aktienkurse vor dem Hintergrund des hohen
Leistungsbilanzdefizits und der niedrigen Sparquote in den USA betreffen
könnte. So hält es die Behörde für denkbar,"dass es zu einem
Anpassungsprozess mit starken Wechselkursausschlägen und weiteren
Turbulenzen auf den Aktienmärkten kommt."
Ausgangspunkt in den Brüsseler Prognosewerten ist auch die Annahme, dass
eine wachsende Binnennachfrage in der Union der US-Abschwächung
entgegenwirken wird. Wenn aber das Vertrauen weiter nachlassen und
Vermögenseffekte eintreten sollten oder wenn die Inflation höher bleibe als
erwartet, könne dies die Binnennachfrage beeinträchtigen, räumt die
Kommission ein. Die wirtschaftlichen Fundamentalfaktoren werden von der
Kommission allerdings weiter als gut bewertet. Mehr Wettbewerb und
Deregulierung hätten bewirkt, dass die Arbeits- und Produktmärkte flexibler
funktionierten. Die Union sei heute eher in der Lage, eine von der
Außenwirtschaft ausgehende Abschwächung abzufangen.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: