- EIRNA neu-wer heute noch was zum gruseln braucht - Rebell, 25.04.2001, 17:24
- wirklich lustig, die amis (owt) - Christian, 25.04.2001, 17:29
- Dann werden wir einfach mehr Geld drucken und später die Nullen streichen (owT) - teldaman, 25.04.2001, 17:46
- Re: realwirtschaftliche Beobachtungen vom dummen KleinBaldur - Baldur der Ketzer, 25.04.2001, 18:01
- Re: realwirtschaftliche.....Volle Zustimmung!!!!!!!!!!!!! - McMike, 25.04.2001, 18:12
- @baldur - Christian, 25.04.2001, 19:47
- Re: @Christian - Baldur der Ketzer, 25.04.2001, 20:01
EIRNA neu-wer heute noch was zum gruseln braucht
LaRouche: Zinsen hoch und von Lautenbach lernen!
Niemand sollte überrascht darüber sein, daß die Federal Reserve am 18.4. in einer Panikreaktion zum vierten Mal in vier Monaten die Zinsen um 0,5% gesenkt hat. Mit dieser Flucht nach vorne reagierten die Fed und die Bush-Administration auf die Welle massiver Gewinneinbrüche und Massenentlassungen bei US-Unternehmen und auf den Konkursantrag des mit 6,3 Mrd.$ verschuldeten Unternehmens Winstar. Wie Lyndon LaRouche zutreffend gewarnt hat, lassen Bush und Greenspan nichts unversucht, um die Finanzblase zu erhalten, ohne jede Rücksicht auf die hyperinflationären Folgen und den Schaden für die Realwirtschaft.
Offenbar hatte man bereits am 4.4., als die US-Börsen wieder zu steigen begannen, entsprechende Bankenkreise stillschweigend wissen lassen, daß die Fed noch vor dem nächsten regulären Treffen des Offenmarktausschusses eine große, neue Liquiditätspumpaktion organisieren würde. Diese Finanzkreise wußten zu diesem Zeitpunkt bereits, was jetzt offiziell ist: daß die Quartalsresultate für das Frühjahr 2001 für viele amerikanische Spitzenunternehmen katastrophal waren.
Lyndon LaRouche betonte in einer Stellungnahme am Abend des 18.4., man solle keine Zeit damit verschwenden, das offenbare Versagen von Greenspan und Bush zu kritisieren. Wesentlich sei nun, politischen Druck auszuüben, damit die USA, Japan und Europa folgende wirksame Maßnahmen gegen die Krise ergriffen:
1. In den USA, aber auch in Japan und Europa werden die Zinsraten erhöht. Ziel der Zinserhöhung ist die gesteuerte Austrocknung der Finanzblase fiktiver Finanzwerte, die sowieso früher oder später in sich zusammenbrechen wird.
2. Eine geordnete Reorganisation des"Finanzüberbaus" der Realwirtschaft, um für das Allgemeinwohl der Bevölkerung notwendige wirtschaftliche Einrichtungen und Funktionen zu schützen.
3. Über staatliche Finanzinstitute - in Deutschland wäre das beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau - werden langfristige, niedrigverzinste Kredite für produktive Investitionen in die Realwirtschaft geleitet. Das Vorbild dafür ist die Politik, die Wilhelm Lautenbach 1931 in Deutschland vorschlug und die Präsident Franklin D. Roosevelt ab 1933 in den USA umsetzte. Die Kredite gehen primär in neue industrielle Technologien und zukunftsweisende Infrastrukturinvestitionen auf nationaler (Kernenergie, Magnetbahn usw.) und transnationaler Ebene - wie die"Neue Seidenstraße/Eurasische Landbrücke".
Winstar Communications und Greenspans Panik
Ein Aspekt ist an Alan Greenspans Zinserhöhung vom 18.4. besonders bemerkenswert: Hochrangige Finanzanalysten verweisen auf das ungewöhnliche zeitliche Zusammentreffen dieses Schritts der Fed mit dem Konkursantrag des Telekom-Großunternehmens Winstar mit Sitz in New York und Virginia am selben Tag.
Wie sich herausstellte, haben Telekomausrüster wie Lucent Technologies und Cisco Systems Unternehmen wie Winstar insgeheim riesige Kreditlinien zur Verfügung gestellt, um zu verhindern, daß die Aufträge für Telekomausrüstung im Zuge der Kernschmelze der"Neuen Wirtschaft" radikal einbrechen.
Zwei Tage vor dem Konkursantrag, am 16.4., war Winstar bei einer Zinszahlung von 75 Mio.$ auf seine Schulden von 6,3 Mrd.$ zahlungsunfähig. Von der Gesamtschuldensumme fielen schätzungsweise 1 Mrd.$ auf eine Hilfskreditlinie von Lucent Technologies - ein Unternehmen, das sich selbst in einer prekären finanziellen Lage befindet und in den letzten Wochen schon mehrfach Bankrottgerüchte dementieren mußte. Die Telekomausrüster, die ihren Kunden riesige Kreditlinien zur Verfügung stellten, haben selbst enorme Schulden bei ihren Gläubigerbanken. Es droht also eine Kettenreaktion von Kreditzusammenbrüchen mit dem Potential einer Kernschmelze des Finanzsystems. Insofern war der Winstar-Bankrott nach Ansicht informierter Insider ein Schlüsselfaktor hinter Greenspans panischem Schritt am Vormittag des 18.4.
Trotz der Zinssenkung laufen Gerüchte über einen möglichen bevorstehenden Konkursantrag eines weiteren großen"New Economy"-Unternehmens um, PSINet Inc., das im vierten Quartal Verluste von 3,2 Mrd.$ und für das ganze Jahr von 5 Mrd.$ vermelden mußte. PSINet hat 3,6 Mrd.$ Schulden. Winstar und PSINet sind aber nur die Spitze des Eisbergs insolventer"New Economy"-Firmen, was eine Megakrise des Finanzsystems in den USA und darüber hinaus auslösen könnte.
Horrorliste der Unternehmensprofite
Nicht nur die Massenentlassungen in den USA in der"Neuen" wie in der"Alten" Wirtschaft sind schockierend (siehe neue Ausgabe des Washington Insider, auch die Unternehmensgewinne erlebten im ersten Quartal 2001 einen Erdrutsch. Es folgen einige Beispiele:
Automobil: In der Woche nach Ostern meldete der größte Automobilbauer der Welt, General Motors, für das erste Quartal 2001 einen Gewinnrückgang um 88% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Verkäufe fielen um 7%, die Produktion in Nordamerika mußte um 20% gedrosselt werden. Die Gewinne von Ford sanken um 45%. Der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar mußte Gewinneinbußen von 37% hinnehmen.
Computer- und Chipsektor: Intel berichtete einen Gewinnrückgang von 82%. Texas Instruments hatte 45% weniger Profite. Die Verluste von Silicon Graphics haben sich versechsfacht. Zum ersten Mal überhaupt sind die Computerchipverkäufe in einem Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, nach Angaben der International Data Corp. um 9,5%.
Fluglinien: Die zehn größten Fluggesellschaften Amerikas meldeten alle starke Verluste - das erste Quartal mit Verlusten seit 1993 -, da immer weniger geschäftliche und private Flugreisen unternommen werden. Am meisten verlor United Airlines, nämlich 305 Mio.$ im ersten Vierteljahr 2001.
Konsumgüter: Die Gewinne des Konsumgüterriesen Gillette sanken um 29%. Die Nettoeinnahmen des weltgrößten Haushaltsgeräteherstellers Whirlpool Corp. fielen sogar um 63%. Gleichzeitig meldete das weltgrößte Unternehmen für forstwirtschaftliche Produkte International Paper einen Gewinnrückgang um 91%.
Banken: Die Gewinne der führenden Investmentbanken wie J.P. Morgan und Merrill Lynch verringerten sich um 20-30%.
Was dagegen in der US-Wirtschaft rapide anwächst - verursacht durch Greenspans frenetisches Liquiditätspumpen -, ist die Geldmenge. Im März 2001 erreichte die Geldmenge M2 eine jährliche Zuwachsrate von 15,6%! Schon seit 1997 wächst M2 schneller als das Bruttoinlandsprodukt (BIP).
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WASHINGTON INSIDER
Deutsche Ausgabe
Vol. 11, Nr. 17, 26. April 2001
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Die Überschriften diese Woche:
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Entlassungswelle.
Schließung des D.C. General Hospital in Washington vorerst gestoppt.
Die wirtschaftliche und soziale Realität hinter den Unruhen von Cincinnati.
Nevadas Landtag stoppt die Deregulierung des Energiesektors.
Aviation Week über Boeing &"Shareholder Values".
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Entlassungswelle.
Nach dem Zusammenbruch des Mythos der"Neuen Wirtschaft" ist die Lage der amerikanischen Unternehmen von Gewinneinbrüchen, dem rasanten Abbau von Arbeitsplätzen und ersten Megakonkursen geprägt. Allein in der ersten Woche nach Ostern kündigten folgende Unternehmen Massenentlassungen an, die aber jeweils nur die Spitze des Eisbergs darstellen, da entsprechende Entlassungen bei kleinen und mittleren Zulieferern und Vertragspartnern folgen werden:
Das größte Unternehmen der Fotobranche der USA Eastman Kodak wird 3000-3500 Mitarbeiter entlassen.
Der weltgrößte Hersteller von Internet-Zubehör Cisco Systems wird 8500 Beschäftigten kündigen, weil der Absatz im 1. Quartal um 30% eingebrochen ist. Cisco-Chef Chambers sprach von einer"Jahrhundertflut", die gegenwärtig den"Tech"-Sektor nicht nur der USA, sondern der ganzen Welt heimsuche. Es sei"wohl der rapideste Rückgang, den irgendein Industriezweig unserer Größenordnung je erlebt hat".
Der zweitgrößte Computer-Hersteller Hewlett Packard (HP) wird 3000 Arbeitsplätze abbauen. HP-Chef Fiorina bemerkte:"Der Abschwung des Konsummarktes breitet sich nunmehr auf andere Regionen aus, vor allem Europa."
Der führende Hersteller von Computerchips für Mobiltelefone Texas Instruments (TI) wird aufgrund der globalen Flaute beim Verkauf von Mobiltelefonen 2500 Arbeiter entlassen. Die Aufträge gingen im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr um 37% zurück.
Der Rüstungs- und Industriekonzern Honeywell International wird nach einem Gewinneinbruch im ersten Quartal um 91% 6500 Arbeitsplätze streichen.
Inzwischen erklärte die US-Regierung, die US-Wirtschaft habe im März 86000 Arbeitsplätze verloren; dies sei der stärkste Rückgang seit November 1991. Diese offiziellen Angaben sind jedoch stark untertrieben: Die jüngste Statistik des Arbeitsministeriums zeigt, daß allein die Großunternehmen im März 226000 Arbeitsplätze abgebaut haben. Da das Arbeitsministerium die genaue Zahl der Arbeitsplätze bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht erfaßt, unterstellt es einfach, daß in diesem Bereich im März 140000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Der Wirtschaftsredakteur der New York Post Crudele bemerkte am 10. April, es sei viel realistischer anzunehmen, daß die KMU im März 140000 Arbeitsplätze abgebaut haben."In diesem Fall wären im März 366000 Jobs verloren gegangen" - viermal so viele, wie die US-Regierung offiziell zugegeben hat.
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