- 2 charts zur US-Verschuldung + Link - Cosa, 27.04.2001, 11:14
- @cosa: Danke! - El Sheik, 27.04.2001, 12:16
- Volkswirtschaftlicher Interpretationsversuch u. theoretische Fragen... - El Sheik, 27.04.2001, 12:58
- Re: Volkswirtschaftlicher Interpretationsversuch u. theoretische Fragen... - Cosa, 27.04.2001, 15:50
- Re: Volkswirtschaftlicher Interpretationsversuch u. theoretische Fragen... - dottore, 27.04.2001, 17:02
- Volkswirtschaftlicher Interpretationsversuch u. theoretische Fragen... - El Sheik, 27.04.2001, 12:58
- Re: Erklärung: - dottore, 27.04.2001, 16:41
- Toll kapiert - Cosa, 27.04.2001, 23:14
- @cosa: Danke! - El Sheik, 27.04.2001, 12:16
Re: Erklärung:
>Wieso wird soviel Geld in die USA gepumpt? Sind die ausländischen Zentralbanken in sämtlichen ausländischen Investoren enthalten? In dem Falle wären ca. 51% der Federal Debt (öffentlichen Schulden?) von Ausländern gehalten, aber auch 35% finde ich noch hoch. Oder habe ich da was falsch verstanden?
>herzliche GrĂĽsse
>Cosa
Tolle Charts, Cosa,
besten Dank!
Die Interpretation ist ziemlich einfach (sorry):
Sobald Du eine passive Handelsbilanz hast (also mehr im Ausland kaufst als Du dorthin lieferst), muss der Verkäufer auch gleich das Geld mitliefern, damit Deine Waren vom Passiv-Land auch gekauft werden können.
Das"Geld" als Kredit natĂĽrlich.
Die Kurven zeigen zunächst also nichts anderes als die Tatsache, dass die Amis eine seit Jahren ausufernde passive Handelsbilanz haben und sich der Betrag inzwischen in Richtung auf 3 Billionen Dolores bewegt.
Es ist also nicht so, dass erst Geld nach drĂĽben geschickt wird. Und dann nehmen es die drĂĽben und kaufen hĂĽben uns unsere Waren ab. Sondern sie kaufen und bezahlen ganz einfach nicht. Jedenfalls nicht mit Hilfe der Lieferung und Vermarktung eigener Waren ins und im Ausland.
Es werden also e r s t die Waren nach drĂĽben gepumpt und d a n a c h - sozusagen mit der beiliegenden Rechnung - das Geld.
Und da die Lieferanten in die USA (z.B. ein Chiphersteller in Taiwan oder Porsche in D) natürlich selbst auch irgendwann Geld sehen wollen (und zwar eigenes, um ihre Löhne usw. zu bezahlen und zwar in Landeswährung, Taiwandollar oder DM bzw. Euro), wandert das Geld (der den Amis eingeräumte Kredit) in die ZBs der Lieferländer (Taiwan, Japan, Euroland usw.) und wird dadurch zu"Devisenreserven" (= Forderungen auf US-Währung lautend).
So kommen überhaupt die Devisenreserven der Nicht-Ami-Länder zustande, die auf Dollar lauten (die Zeit eigener Notenbank-Operationen an den Devisenmärkten, z.B. um den Dollarkurs zu stützen, wie früher, sind vorbei)
Der Ausdruck"Foreign Investor" ist daher komplett irreführend. Denn dabei stellt man sich vor, dass die Ausläder e r s t Geld in die USA geben und dann entscheiden die in ihrer Güte, mit dem Geld (= Forderung gegen Ausländer in deren Währung) im Ausland Waren zu kaufen.
Es gibt natürlich auch tatsächlich"foreign investments", z.B., wenn BMW drüben ein neues Werk baut. Aber was für das Werk wirklich in den USA gekauft wird (und nicht per Schiff als Fabrikausstattung usw.) ist relativ gering.
Und es gibt auch Finanztransaktionen, z.B., wenn sich US-Banken in Euro verschulden (wie sie es 2000 massiv getan haben = Dollarkurs rauf) oder wenn Euro-Adressen in den USA Finanzpapiere kaufen (gleicher Effekt).
Entscheidend aber bleibt die passive Handelsbilanz der Amerikaner. Und die siehst Du hier in Deinen wunderschönen Charts, halt nur anders dargestellt.
GruĂź
d.
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