- US/Analysten erwarten nach BIP-Zahlen vorsichtigere Fed-Politik - NEWS-SERVICE, 27.04.2001, 19:11
- Re: US-GDP im Bild - Uwe, 28.04.2001, 01:17
- Re: US-GDP im Bild / Das ist ja wieder eine echter Uwe! Spitze. owT - JüKü, 28.04.2001, 07:06
- Re: US-GDP im Bild - Uwe, 28.04.2001, 01:17
US/Analysten erwarten nach BIP-Zahlen vorsichtigere Fed-Politik
US/Analysten erwarten nach BIP-Zahlen vorsichtigere Fed-Politik
Washington (vwd) - Nach den überraschend starken vorläufigen
Erstquartals-Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum dürfte sich das
Zinssenkungstempo der US-Notenbank (Fed) verlangsamen. Zahlreiche Analysten
meinten am Freitag, die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Zinsschritt um
50 Basispunkte am 15. Mai beim nächsten Treffen des Offenmarktausschusses
(FOMC) sei deutlich gesunken. Wahrscheinlich werde die Fed den Zielsatz für
die Funds Rate um lediglich 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent reduzieren, so
Pete Kretzmer von Bank of America Securities.
Er, wie viele seiner Kollegen unter den Fed-Watchern, war in den
vergangenen Tagen unter dem Eindruck einer drohenden US-Rezession von der
fünften Zinssenkung um 50 Basispunkte in diesem Jahr ausgegangen. Mark
Vitner von First Union hält es sogar für möglich, dass die Fed bei ihrer
nächsten Sitzung die Zinsen unverändert lassen wird. Dennoch sieht er den
vom US-Handelsministerium gemeldeten BIP-Zuwachs von 2,0 Prozent - die
Konsensprognosen lagen bei etwa plus einem Prozent - einen Schritt außerhalb
der Realität."Die Wirtschaft der 'Main Street' fühlt sich um einiges
schlechter, als der BIP-Report dies heute gezeigt hat", sagt Vitner.
Gar nicht positiv für den weiteren Zinsausblick sind anderen Analysten
zufolge auch die"schlechten" BIP-Inflationszahlen. Die Zunahmen von
annualisiert 3,3 bzw 2,8 Prozent beim PCE- bzw BIP-Deflator seien nicht auf
die leichte Schulter zu nehmen, heißt es. Auch wegen dieser Entwicklung sei
es gut möglich, dass die Fed ihr Zinssenkungstempo erst einmal drosseln
werde. Allerdings ist das Bild an der Inflationsfront zurzeit etwas
uneinheitlich. So waren zuletzt im März die Erzeugerpreise um 0,1 Prozent
gefallen und die Verbraucherpreise um den selben Betrag (jeweils auf
Monatssicht berechnet) gestiegen.
Der weitere Konjunkturverlauf wird ebenfalls ohne klare Tendenz gesehen.
Auf der einen Seite wird es als positiv bewertet, dass die Lagerkorrektur
bereits weit fortgeschritten ist, nachdem sich hier im ersten Quartal ein
negativer Wachstumsbeitrag von 2,5 Prozentpunkten ergeben hat (ohne Lager
wäre ein BIP-Zuwachs von 4,6 Prozent verzeichnet worden). Andererseits wird
es als sehr wahrscheinlich erachtet, dass der überraschende Wachstumsbeitrag
vom Außenhandel eher ein Einmaleffekt gewesen ist; nicht zuletzt wegen der
kaum vermeidbaren Eintrübung der Weltwirtschaft und den damit verbundenen
Folgen für die US-Exporte.
Konjunkturskeptiker verweisen aber vor allem darauf, dass auf Grund der
sich verschlechternden Situation am Arbeitsmarkt und wegen der weiterhin
niedrigen Aktienkurse der Motor des US-Wachstums - die Verbraucherausgaben -
schon im zweiten Quartal ernsthaft Schaden nehmen könnten.
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