- USA:das Märchen von der Schuldenfreiheit - Rebell, 27.04.2001, 20:41
- Danke!! Genau so einen Text habe ich für einen USA-lobenden Bekannten gebraucht. - FlyingCondor, 28.04.2001, 00:27
- Re: Das Märchen von der Schuldenfreiheit @ Dottore und die VWL-Studiosi - André, 28.04.2001, 14:45
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - dottore, 28.04.2001, 17:03
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - André, 28.04.2001, 17:48
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - dottore, 28.04.2001, 21:35
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - wasil, 28.04.2001, 23:21
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - JüKü, 28.04.2001, 23:29
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! / Krisengewinnler? - Ecki1, 29.04.2001, 12:55
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! / Krisengewinnler? - dottore, 29.04.2001, 13:23
- Re: Pacta sunt servanda - Ecki1, 29.04.2001, 14:07
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! / Krisengewinnler? - dottore, 29.04.2001, 13:23
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - wasil, 28.04.2001, 23:21
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - dottore, 28.04.2001, 21:35
- Re: STAATSBANKROTT: Gesetzliche Verpflichtungen? Gesetze lassen sich doch - Josef, 28.04.2001, 19:47
- Versuch das mal ;-) - Diogenes, 29.04.2001, 10:33
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - André, 28.04.2001, 17:48
- Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR! - dottore, 28.04.2001, 17:03
Re: STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR!
>>Ein wiederum lesenswerter Artikel, der die Unvermeidlichkeit der künftigen Entwicklung aufzeigt.
>>Aber da ist -- was uns alle interessiert -- nochmals immanent auf den Zeitfaktor hingewiesen.
>>Die reine Zinslast (USA)beläuft sich auf rund 20% des Haushaltsvolumens (Renten außen vor).
>>Bei Ludwig XIV. waren es 1714 über 80% (m.W. allerdings inkl. Renten).
>>Der Staatsbankrott folgte 1720-22 (John Law), zuvor Verkäufe des königl. Tafelsilbers etc.pp..
>>Die Staatsschulden beliefen sich auf das 30-fache der Staatseinnahmen
>>(Quelle Martin van Creveld, Aufstieg und Untergang des Staates)
>>USA: Staatsschuld (grob)6 Milliarden $, Brutto-Staatseinnahmen 1,8 Mia $,
>>d.h. Faktor 3,3.
>>Wenn diese Zahlen (entnommen aus obigem Beitrag)in etwa so stimmen sollten,
>>wäre ja noch viel Platz und Zeit denkbar bis zum Staatsbankrott.
>Leider NEIN, siehe unten!
>>Was ist hier falsch und wer kennt richtige Zahlen, bzw. Relationen?
>>Und wie waren die Relationen (Zinslast/Staatseinnahmen zu Staatsschuld) in der Geschichte unmittelbar vor den diversen Staatsbankrotten?
>>Aktuelle Zahlen zu Japan wären auch interessant.
>>A.
>Hi,
>das Problem stellt sich heute völlig anders dar als zu den von Dir zitierten Zeiten. Denn heute sind 90/95 % der Staatsausgabe festgelegt, aufgrund sog."gesetzlicher Verpflichtungen".
>Heute kann der Staat weder seine Beamten oder die Heere der öffentlich-rechtlich Beschäftigten entlassen (was im 18. Jh. sofort möglich war) noch kann sich der Staat der Bezahlungen der sozialen Dinge (D. ca. 1/3 des Etats) entziehen, weil es gesetzliche Ansprüche auf diese Zahlungen gibt.
>Rentenkürzungen sind ganz ausgeschlossen - es sei denn die Nettolöhne fallen, was aber die Gewerkschaften mit Sicherheit verhindern werden Unsere Renten steigen"nettolohnbezogen").
>Der finanzielle"Spielraum" ist heute erheblich kleiner als jemals zuvor in der Geschichte. Sollten also die Staatseinnahmen an die Grenze der gesetzlich (auch in Höhe und Umfang) festgelegten Grenzen stoßen - ist es auch schon vorbei.
>Wir erinnern uns, dass schon unter Brüning in der Großen Krise die Beamtengehälter nur mit Ach & Krach minimal (5 %) gesenkt werden konnten. Ähnliche Probleme gab es bei der Arbeitslosenversicherung. Es gab damals auch Pläne, öffentlich-rechtlich Beschäftigte dann entlassen zu können, wenn der Ehepartner bereits öffentlich-rechtlich beschäftigt war.
>Außerdem sind die laufenden Rentenzahlungen nirgends konsolidiert verbucht. Die Rentenzahlungen waren im 18. Jh. der Großteil der Zinslasten auf die Staaatschuld (ca 1/3, wie unter Ludwig XVI. gepostet), so dass es damals erheblich ehrlicher zuging als heute.
>Sollten also heute in einem der großen Staaten die Einnahmen nicht mehr ausreichen, um die gesetzlich bereits eisern festgelegten Ausgaben (jeweils Zahlungen) zu bewältigen, geht's ans Eingemachte. Dann kann noch eine Zeitlang (siehe Japan) hochgebucht bzw. mit neuen Schulden gearbeitet werden, was aber ins Leere läuft, wie wir erleben. Dann muss auf die Notenbank gezogen werden und das genau wird das Problem sein.
>Ich wiederhole es ungern:
>DER STAATSBANKROTT TRITT BEREITS DURCH DIE TÜR.
>Es ist viel später als so mancher ahnt.
>Gruß
>d.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Danke lieber dottore,
stimme dem voll zu, die Ausgaben sind fast alle gesetzlich festgezurrt.
Da dürfte kaum was gehen oder garnichts.
Mein Problem, bzw. eventuell zu ambitiöse Frage bezieht sich eben darauf, den verbleibenden finanziellen Spielraum - soweit das möglich ist - finanzmathematisch auszurechnen, für Japan und USA, die ersten nahmhaften Kandidaten.
(Ich muß auch gestehen, mir fehlen dazu schlichtweg die Daten und Vergleichsmöglichkeiten, ohne einen zumindest mehrtägigen Aufwand zu betreiben.)
Und selbst dann bleibt aus meiner Sicht immer noch das Problem, wann die Bevölkerung der eigenen Währung zu mißtrauen beginnt, d.h. wann die durch die verzweifelten Regierungen angezettelte Geldmengen-Inflationierung zu einer Verhaltensänderung führen wird.
In Japan scheint es diesbezüglich bei der obrigkeitstreuen Bevölkerung (noch"deutscher als deutsch") ein längerer Prozeß zu sein.
Deshalb meine o.g. Frage.
Aber vermutlich will ich es nur zu genau wissen.
MfG
A.
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