- Wie hoch wäre nun das BIP Plus gewesen, wenn sich die Importe nicht... - YIHI, 29.04.2001, 12:46
- Aldi´s positive Sicht und eine Antwort darauf - Aldibroker, 29.04.2001, 12:51
- 5,6 Billionen Haushaltsüberschuß??? / Das kann nicht sein - Sascha, 29.04.2001, 13:47
- Korrektur - Sascha, 29.04.2001, 13:50
- Dass der Haushaltsüberschuss der USA getürkt ist,... - Tofir, 29.04.2001, 14:31
- Habe noch mals nachgelesen: - Aldibroker, 29.04.2001, 14:56
- Re: Habe noch mals nachgelesen: 5,6 Milliarden $ nicht Billionen!! - André, 29.04.2001, 20:21
- Re: Habe noch mals nachgelesen: 5,6 Milliarden $ nicht Billionen!! - André, 29.04.2001, 20:24
- Re: Habe noch mals nachgelesen: 5,6 Milliarden $ nicht Billionen!! - André, 29.04.2001, 20:21
- Korrektur - Sascha, 29.04.2001, 13:50
- Re: Aldi´s positive Sicht und eine Antwort darauf - Doosie, 29.04.2001, 15:06
- 5,6 Billionen Haushaltsüberschuß??? / Das kann nicht sein - Sascha, 29.04.2001, 13:47
- Re: Wie hoch wäre nun das BIP Plus gewesen, wenn sich die Importe nicht... - Henning, 29.04.2001, 13:56
- Henning, das müssen wir nochmals checken. Ich habe aus dem Netz (Yahoo) - Aldibroker, 29.04.2001, 15:00
- Sorry, ich hatte unten den falschen Link angegeben - aber jetzt: - Doosie, 29.04.2001, 15:26
- BIP - Link - Henning, 29.04.2001, 17:42
- Re: BIP - Link - - - Prima Statistik, zeigt wie intensiv die Staatsausgaben im - André, 29.04.2001, 20:47
- Re: BIP - Link - Uwe, 29.04.2001, 23:50
- Re: BIP - Link / Wow! Das muss man erst mal genüsslich interpretieren. owT - JüKü, 30.04.2001, 00:04
- Ein Hochgenuß diese Grafiken - Danke! (owT) - Sascha, 30.04.2001, 01:49
- Mensch Uwe, einfach klasse, was Du da wieder fabriziert hast! (owT) viele Grüsse - Cosa, 30.04.2001, 09:44
- Re: Henning, das müssen wir nochmals checken. Ich habe aus dem Netz (Yahoo) - Henning, 29.04.2001, 17:52
- Re: Henning, klasse Link, aber bei allen Prozentwerten müssen wir die - Aldibroker, 29.04.2001, 18:39
- Sehr beeindruckend ist auch der Service/Softwareanteil am BIP - Aldibroker, 29.04.2001, 18:41
- Re: Sehr beeindruckend ist auch der Service/Softwareanteil am BIP - André, 29.04.2001, 20:37
- Re: Henning, klasse Link, aber bei allen Prozentwerten müssen wir die - Henning, 29.04.2001, 19:34
- Sehr beeindruckend ist auch der Service/Softwareanteil am BIP - Aldibroker, 29.04.2001, 18:41
- Re: Henning, klasse Link, aber bei allen Prozentwerten müssen wir die - Aldibroker, 29.04.2001, 18:39
- Henning, das müssen wir nochmals checken. Ich habe aus dem Netz (Yahoo) - Aldibroker, 29.04.2001, 15:00
- Aldi´s positive Sicht und eine Antwort darauf - Aldibroker, 29.04.2001, 12:51
Aldi´s positive Sicht und eine Antwort darauf
Aldi´s positive Sicht
In der Beurteilung von wirtschaftlicher Tätigkeit gibt es Parameter, die zur Bestimmung der Zukunftserwartungen eingesetzt werden und solche, die einfach nur die Wirtschaftstätigkeit selbst am Ende einer Periode messen. Die Erwartungen für die Zukunft unterliegen wie die Börsenkurse stark psychologischen Komponenten, die zukünftige Realitäten durch überzogenen Optimismus und Pessimismus überzeichnen können. Selbstverständlich wurden die Optimisten unsanft aus ihren Börsenträumen gerissen und die Erwartungen insbesondere der Zukunftstechnologien in den Keller verlegt. Die NASDAQ und der Neue Markt haben aber auch und gerade nach der Korrektur bessere Überlebenschancen als je zuvor, denn nach Euphorie und Panik kommt Ernüchterung. In der Phase der nüchternen Überlegung wird bewußt, daß unter den globalen Marken neben Coca-Cola & Co zunehmend Markennamen wie Microsoft, IBM, Intel, Nokia, HP, Cisco, Apple, Yahoo, SAP... treten. Eine Liste bis zum Rang 75 kann unter der FT- Internetseite http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pa...mp;cid=FT3BVQXMSAC&live=true nachgelesen werden. Die High-Tech Dominanz der Amerikaner ist aber ungebrochen. Nach einer IDC - Analyse wird die IT - Branche vor allem in den Segmenten Software und Dienstleistung kräftig weiter wachsen und dort spielt die Lagerproblematik für das Wachstum keine Rolle. Besonders in schwierigeren Jahren besteht die dringende Notwendigkeit, die Produktivität zu heben, das geht kaum ohne High-Tech-Produkte. Gerade deshalb sind zu viele neue Firmen entstanden, die an der stürmischen Entwicklung teilhaben wollten. Nun richtet sich der Sturm gegen diese Firmen selbst. Sobald der raue Wind sich legt werden wir die Sieger aus diesem Überlebenskampf sehen und sie werden stärker sein als je zuvor, denn der Markt ist da und die Wettbewerber abgeschüttelt.
Neben diesen neuen Märkten, die nach der Marktbereinigung erst noch ihre Blüte im Sinne von Ertrag, Beschäftigung und Rendite sehen werden, tritt aber auch die alte Wirtschaftswelt nicht zurück. Das über alle Erwartungen liegende US-Wachstum von 2% im BIP ergab sich vor allem aus den verstärkten Ausgaben der Verbraucher. Besonders viel Geld wurde für langlebige Wirtschaftsgüter wie Autos und Haushaltsgeräte ausgegeben. Sicher haben viele Ihre hochgelobten Depots aufgelöst und stehen nun vor der Verwendungsfrage. Einige werden bei schlechteren Börsenaussichten und höheren Inflationserwartungen nicht länger Konsumverzicht leisten wollen, andere gehen in die traditionellen sichtbaren und sicheren Sparprodukte, so daß Konsum und Sparquote gleichzeitig anwachsen können. Hier sieht man sehr deutlich die Diskrepanz zwischen Verbrauchervertrauen (psychologische Komponente) und Verbraucherverhalten (reale Aktion) in Phasen der Unsicherheit. Da die Verbraucherausgaben gut 2/3 des BIP ausmachen und im 1. Quartal mit 3,1% gestiegen sind, können wir uns ausmalen, was mit dem Wachstum passiert, wenn die Lagerbestände, Arbeitsplätze und die Unternehmensinvestitionen nicht mehr stark heruntergefahren, sondern auf die erfolgreicheren Unternehmen umgeschichtet werden, denn diese Aktionen waren ja primär Vorsichtsmaßnahmen der Unternehmen im Hinblick auf das sinkende Verbrauchervertrauen.
Auch wenn die Binnennachfrage die alles überragende Kennzahl für die US - Wachstumsentwicklung ist, darf nicht übersehen werden, daß ein geringeres Importvolumen und eine verstärkte Bautätigkeit positiv in das BIP und die Außenbilanz einwirken. Damit werden weitere Probleme der amerikanischen Wirtschaft gelöst, denn die USA hat seit Mitte der 70er Jahre (Ã-lpreisschock) keinen ausgeglichen Handelsbilanzsaldo mehr. Sollten sie wie die EU oder Japan ernsthaft Schritte unternehmen, den Energieverbrauch im Individualverkehr, in der Industrie und in den Haushalten zu senken, kommen volkswirtschaftlich auch in den Punkten Inflation und Außenbilanz weitere positive Effekte heraus. Die weltweit sinkenden Rohstoffpreise könnten dann auch wieder den Rohölpreis und andere Energien erfassen.
Der US - Haushaltsüberschuß wird in diesem Jahr von den verantwortlichen Stellen auf 5,6 Billion Dollar geschätzt, was weitere Spielräume zur Senkung der Gesamtverschuldung oder der Konjunktur- und Steuerpolitik zuläßt. Die Leistung pro Arbeitsstunde als Schlüsselfaktor für die Produktivität einer Volkswirtschaft hat in den Jahren 1973 bis 1995 jährlich um etwas mehr als einen Prozentpunkt erhöht. In den letzten Jahren lag sie immer fast doppelt so hoch, so daß die Verteilungsspielräume sich tendenziell eher verbessert haben sollten.
Nach der Überhitzung der Konjunktur wird nun gegen die Abkühlung der US - Wirtschaft angekämpft. Notenbank und Wirtschaftspolitiker müssen sehr wachsam sein, ob sie die Gefahren immer richtig einschätzen. Die Konjunkturstimmung ist wichtig, aber noch wichtiger sind die wirtschaftlichen Fakten, die sich nachträglich real einstellen. In der jetzigen Phase könnte das Augenmerk eher schon wieder auf Aktionen gegen starke Inflation, Staatsverschuldung und Handelsbilanzdefizite gerichtet sein, denn 3,2% Inflation im 1. Quartal sind schon beachtlich, wenn auch nicht bedrohlich. Die Überschüsse im Haushalt sollten solange in die Schuldentilgung gehen, bis die Auftriebskräfte (Wachstum) in deutlich sichtbare Abtriebkräfte (Rezession) umschwenken. Noch leben wir von Rezessionsängsten, die primär aus der geplatzten Börsenbubble entstanden sind. Wirtschaft ist auch Psychologie, also machen wir uns Gedanken in alle Richtungen, dann sind wir immer vorbereitet und werden mit unseren Dispositionen nicht auf dem falschen Fuß erwischt.
Nachdem jahrelang das Inflationsgespenst um den Preis eines höheren Wachstums international bekämpft wurde, rückt im Zuge der Überlegungen zur für besseres und höheres Wachstum wieder die Zins- und Konjunkturpolitik in den Blickwinkel. Niedrigere Zinssätze entlasten nicht nur den Staatshaushalt, sondern helfen allen Schuldnern über das allgemeine Zinsniveau und entwerten Guthaben, was auch eine Form der Entschuldung ist. Dottore hat Recht, wenn er neue Schulden und Gläubiger sieht, dann müssen wir aber auch neues Wachstum und weitere Kontrakte konstatieren. Diese Gedanken kann man immer auch ins Gegenteil verkehren und sich daraus sein negatives Szenario bauen, aber das macht Wirtschaft so spannend. Nein alles ist möglich, auch das keine Krise kommt.
Ich glaube wir müssen generell die Finanz- und Gütermärkte einer Volkswirtschaft gedanklich stärker entkoppeln. Die Güter- und Dienstleistungsmärkte sind etwas Reales, das sich deutlich schwerfälliger und weniger fraktal bewegt als die stark von psychologischen Faktoren bestimmten Finanz- und Geldmärkte. Ralph Nelson Elliott hat in den 30er (Krisen)jahren auf der Grundlage der Fibonacci-Zahlenfolge eine sehr gute Analysemethode für Finanzmärkte entwickelt, diese kann aber wohl nur bedingt auf alle Zeiten und Geschehnisse (wirtschaftliche Aktivitäten) angewandt werden, denn es gibt Aktionen (plötzliche Zinssenkung, unerwartetes Wachstum...), die eben noch nicht von allen Marktteilnehmern erwartet wurden. Für mich ist dies ein Indiz, daß unerwartete Fundamentaldaten sehr stark auf Finanzmärkte einwirken und auch die Stimmungsindikatoren deutlich verändern können. Leider wird davon die Welt genauso wenig dramatisch besser, wie sie vorher gedanklich kaputtgegangen war. Wir haben uns also die Frage zu stellen, haben wir die richtigen Erwartungen. Was erwarten die übrigen Marktteilnehmer mehrheitlich, was kann noch alles unerwartet eintreten...
Wer nur von Ängsten getrieben ist, wird keine Risikoinvestition am Aktienmarkt eingehen. Wer nur in Euphorie schwelgt, wird in dieser finanziell umkommen. In diesem Sinne danke ich Euch für den Pessimismus und hoffe die ebenfalls notwendige optimistischere Sicht nachvollziehbar dargestellt zu haben. Dazwischen liegt die Wahrheit und die reale Entwicklung. Es werden nicht immer nur die guten Dinge eintreffen, aber auch nicht jede Katastrophe wird eintreten.
Einen schönen Sonntag und viel konstruktive Kritik
wünscht Aldi
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