- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 04.05.2001, 09:46
- Argentinien erwartet also Euro-Dollar-Parität!? - Heller, 04.05.2001, 10:07
Meldungen am Morgen
~ Nach Meinung von EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing
hätten sich die Inflationsrisiken in der Eurozone verringert,
seien aber noch nicht verschwunden. Der direkte
Einfluss der hohen Energiepreise und des schwachen
Euro auf den Preisauftrieb werde wahrscheinlich noch
einige Monate andauern, dann jedoch verschwinden.
~ Die abwartende Zinspolitik der EZB ist nach Aussage
von Bundesbankdirektoriumsmitglied Edgar Meister der
gegenwärtigen Situation angemessen. Es sei nicht sicher,
wann die Inflation wieder unter die von der EZB
definierte Obergrenze von zwei Prozent sinken werde.
In zwei bis drei Monaten würden die Wirtschaftsdaten
klarere Schlüsse über den Inflationstrend zulassen.
~ Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Großbritannien ist im April unerwartet stark
gefallen. Von 55.7 Punkten im März fiel der Index auf 51,2 Punkte. Das ist das schwächste Ergebnis seit über
zwei Jahren und bestätigt die schwachen BIP-Wachstumszahlen vom Freitag. Die Wahrscheinlichkeit einer
Zinssenkung durch die Bank of England (BoE) nächste Woche ist damit deutlich gestiegen.
Notenbankpräsident Eddie George hatte erst letzte Woche betont, die BoE sei zu weiteren Zinsschritten
bereit, sollte die konjunkturelle Lage dies erfordern. Unsere Analysten erwarten einen Zinsschritt von 25 Bp.
~ Das argentinische Parlament hat am Donnerstag mit einem Gesetzentwurf den Weg frei gemacht für eine
Bindung der Landeswährung an einen Korb aus Euro und US-Dollar. Der Peso soll jedoch erst an den
Euro gekoppelt werden, wenn die europäische Gemeinschaftswährung genau einen Dollar kostet. Argentiniens
Wirtschaft hatte in jüngster Zeit unter der starken US-Währung zu leiden, weil sich die Exporte des Landes mit
dem steigenden Dollarkurs auf dem Weltmarkt verteuerten. Zudem stimmte der Konjunkturzyklus Argentiniens
nicht mit dem der USA überein.
~ Fed-Gouverneur Edward Kelley zeigt sich beunruhigt
über den inflationären Aufwärtstrend in den USA. Die
steigenden Lohnkosten könnten sich negativ auf die Inflation
auswirken. Dennoch ist Kelley optimistisch über
die weitere Wirtschaftsentwicklung und rechnet mit einer
konjunkturellen Bodenbildung. Eine Rezession in
den USA sei unwahrscheinlich.
~ In den USA macht die Verabschiedung des Haushaltsentwurfs der Regierung Fortschritte. Der aktuelle
Kompromissvorschlag hat gute Chancen auf Zustimmung, nachdem einige moderate demokratische Senatoren
ihr Einverständnis signalisiert haben. Im Falle einer Einigung wäre ein Steuerpaket mit erheblich stimulierender
Wirkung zu erwarten. Alleine in diesem Jahr würden Steuererleichterungen in einer Größenordnung von rund
100 Mrd. USD greifen. Eine solch expansive Fiskalpolitik würde die Chancen einer V-förmigen Erholung in den
USA deutlich erhöhen und die Wahrscheinlichkeit weiter Zinssenkungen durch die US-Notenbank nach der
Zentralbanksitzung am 15. Mai verringern. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA sind
letzte Woche auf ein Fünfjahreshoch gestiegen. Ein weiterer Zuwachs um 9.000 diese Woche ließ die Anträge
auf 421.000 steigen, den höchsten Stand seit März 1996.
~ Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds,
Mussa, hält eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank
um 25 Basispunkte auf der nächsten
FOMC-Sitzung am 15. Mai für wahrscheinlich.
~ Der japanische Wirtschaftsminister Takenaka hat zum
Ausdruck gebracht, dass die neue Regierung unter Ministerpräsident
Koizumi strukturelle Reformen durchführen
werde. Darüber hinaus zeigte sich Takenaka hoffnungsvoll,
dass sich die japanische Wirtschaft bald
erholen könne und dann ein Wachstum von 0,5 bis zwei
Prozent erreichbar sei.
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