- Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen über der Welten Undank - Harald, 05.05.2001, 12:41
- Brat mir doch einer nen Storch! Genau mein Reden! - Talleyrand, 05.05.2001, 13:45
- Um Missverständnissen vorzubeugen: - Talleyrand, 05.05.2001, 13:49
- Re: Um Missverständnissen vorzubeugen: - Harald, 05.05.2001, 15:38
- Nein, Harald, war nicht mein Fax, meine Initialen lauten anders. Gruss! oT - Talleyrand, 05.05.2001, 15:50
- Re: Um Missverständnissen vorzubeugen: - Harald, 05.05.2001, 15:38
- Re: Brat mir doch einer nen Storch! Genau mein Reden! - Tobias, 05.05.2001, 14:33
- Re: Brat mir doch einer nen Storch! Genau mein Reden! - Talleyrand, 05.05.2001, 14:46
- Talley: Soßen&Dosen-Koch - Harald, 05.05.2001, 19:10
- @Talley: Ergaenzung dazu: Spezialisiere dich auf etwas das immer gebraucht - Josef, 05.05.2001, 19:52
- Spezialisiere dich auf etwas das immer gebraucht Zitat von Sportisteffen. - Harald, 05.05.2001, 21:06
- @Talley: Ergaenzung dazu: Spezialisiere dich auf etwas das immer gebraucht - Josef, 05.05.2001, 19:52
- Um Missverständnissen vorzubeugen: - Talleyrand, 05.05.2001, 13:49
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen über der Welten Undank - Ecki1, 05.05.2001, 14:13
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen Eer der Welten Undank - Haydn, 05.05.2001, 14:22
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen Eer der Welten Undank - Ecki1, 07.05.2001, 11:28
- Re: Von der Liebe zum Beruf - Baldur der Ketzer, 07.05.2001, 12:52
- Re: Jau, so ist es!!! owT - Ecki1, 07.05.2001, 13:11
- Re: Von der Liebe zum Beruf - Baldur der Ketzer, 07.05.2001, 12:52
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen Eer der Welten Undank - Ecki1, 07.05.2001, 11:28
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen Eer der Welten Undank - Haydn, 05.05.2001, 14:22
- Re: Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen über der Welten Undank - Kaddii, 05.05.2001, 19:02
- Brat mir doch einer nen Storch! Genau mein Reden! - Talleyrand, 05.05.2001, 13:45
Vom Psychoklempner: Ob Baldurs Trauergesängen über der Welten Undank
zerspringt mein Herz in schierem Mitgefühl.
Jedem das Seine.
Härte braucht ein Milchbubi
Jungens,
bleibt mal auf dem Teppich mit eurem Geweine und Gejammer. Es glaubt euch ja doch niemand, dass einer von Euch wirklich ans Fließband will oder auf den Bau oder in der Kuhscheiße in Gummistiefeln als Melker oder in die Schweine- oder Eierfabrik oder im Schlachthof als Akkordausbeiner.
Hier mal ein paar Beobachtungen aus einem gelebten und genossenem Leben:
1.
In Fronkraich z.Zt verlangen Bauarbeiter, Elektriker, Handlanger u.dergl. cash auf die Kralle 60 FF/h (DM 18) minimum in ländlichen Gegenden, in Städten entsprechend teurer. Hinzu beziehen diese Leute Stütze rd. 1500 Mark + Sozialpaket. Wer also ordentlich rangeht kommt auf knapp 4000 DM netto.
Jeder weiß das, die Behörden kontrollieren praktisch nicht mehr. Seit anderthalb Jahren gibt es eine Kleinst-Handwerkerverordnung der Regierung Jospin für „Ein-Mann- Handwerksbetriebe“ die nicht mehr als 50.000 DM Jahresumsatz machen, mit einem gedrittelten Mehrwerttsteuersatz und stark vereinfachter Buchführungspflicht. Eine Art legalisierter Schwarzarbeit also. (In Schweden übrigens gibt es das schon seit Jahrzehnten).
Wenn man beim Arbeitsamt einen Maurer, Elektriker, Handlanger für einen drei- oder 6 Monatsvertrag sucht, ist das vollkommen sinnlos. Hab ich neulich versucht, oh Gott, dachte die Sachbearbeiterin verstört, als ich provozierend fragte, ja wo sind denn die 4 Milllionen Arbeitslose? Der Chef wurde gerufen und er hat mir dann salbungsvoll erklärt, dass ja die Stangen immer vierkantig seien und die dazu passenden Löcher rund.
Wundert das irgendjemand hier in der Runde, bei einer jungen Generation in Frankreich, die zu 75 Prozent das Abitur gemacht hat??????
2.
Erfahrene und gestandene freischaffende Praktiker (Consultants älter als 45 Jahre, Geologen, Geophysiker, Ingenieure) in der Erdölbranche verdienen heute 1000 - 2000 Mark Honorar am Tag. Das dürfte in anderen Branchen nicht sehr viel anders sein. In Europa sind aber die steuerlichen Löcher seit ein paar Jahren dicht, wenigstens sind mir keine bekannt. Also bis zu 50% Konfiskation. Das gilt nicht für Nahost und andere Weltgegenden, dort sind die Finanzämter durchaus noch zu umschiffen, 1500 Mark am Tag in Luxembourg netto auf die Bank ist durchaus realistisch.. Das bedeutet aber in letzter Konsequenz, dass man seinen Wohnsitz in Europa aufgeben muß. Für US-Amerikaner ist es noch schlimmer, die sind sogar noch steuerpflichtig, wenn sie effektiv keinen Wohnsitz mehr zuhause haben.
3.
Was ist nun ein gerechter Lohn?
Vorweg, nach m.E. ist die absolute Entlohnung zweitrangig im Leben, viel wichtiger für den arbeitenden Menschen ist nun mal das Sozialprestige, ganz wichtig sind auch die Freude am Erfolg und echte Aufstiegsmöglichkeiten. Deshalb halte ich es auch für ausgesprochene Dummheit, wenn jüngere gut ausgebildete und relativ intelligente Menschen aus reiner Geldgier etwa Trader sind, Immobilienmakler oder Versicherungsvertreter. Jungens, es wird sich bitter rächen, Ihr werdet noch an mich denken.
Übrigens ist das inhärente Problem der fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten in größeren Handwerksbetrieben, gute oder sehr gute Mitarbeiter zu halten. Wer Grips hat und Dampf, der macht sich halt selbstständig.
Als ich mit 19 Jahren meine Mechaniker-Gesellenprüfung (nebst technischer Abendschule) mit sehr gut hinter mich gebracht hatte, da bot mir der Meister 2,30 DM/Stunde, damals ein deutscher Spitzenlohn, da wurden noch in weiten Landstrichen unter 1,80 die Stunde verdient.. Oh Gott, da haute ich in den Sack, obwohl mir meine Lehrzeit sehr viel Freude gemacht hatte, obwohl wir noch Handwerker-Stolz besaßen. Auf Bauarbeiter und sonstige Hilsfarbeiter blickten wir hochnäsig herab. Ich ging also für ein paar Monate nach Schweden, hab dort sofort 4,50 DM die Sunde verdient.
Vier Jahre später war ich dann Ingenieur. Mit 26 Jahren Vorgesetzter von 300 Mann in einer Eisengießerei, 50% meiner Truppe waren damals schon Ausländer, schwerste Hitze- Staub- und Drecksarbeit. „Meine Leute“ verdienten im Akkord und am Fließband mehr als ich, was ich durchaus in Ordnung fand. Mein Gehalt war bestenfalls die Hälfte meiner Motivation. Die andere Hälfte: Unbändiger Stolz etwas ordentliches zu leisten, kreativ sein, Erfolg haben, geachtet zu werden von den Mitarbeitern, von der Verwandtschaft. Nie wäre mir das Wort „Untergebene“ in den Sinn gekommen. Ich war Führer, nicht mehr und nicht weniger. Jetzt heben sie ab, die Milchbubis hier auf dem Server. Der Ausdruck Manager kam erst in den 70er Jahren in die deutsche Umgangssprache.
4
Ich hab beide Extreme der Entlohnung erlebt. Im gelobten Land Schweden waren die Nettoeinkünfte von Spitzenleuten kaum 50 % höher als der Durchschnitt. Das mag für viele gute Leute frustrierend sein. Kann ich auch verstehen. In Indonesien verdiente ich im „middle management“ einer deutschen Ã-lfirma etwa HUNDERTMAL so viel wie meine Köchin. Jungens, das war vielleicht frustrierend -- für die Köchin versteht sich. Noch Fragen zum gerechten Lohn?
Salü
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