- Das Wort zum Sonntag - von Baldur dem Ketzer - Baldur der Ketzer, 05.05.2001, 20:15
- Re: Das Wort zum Sonntag - von Baldur dem Ketzer - SportiSteffen, 05.05.2001, 20:46
- Ohne Worte Zitat Sportisteffen - Harald, 05.05.2001, 21:02
- Im Auftrag von Immanuel Kant: Rot/grüne Karte für Sportisteffen - Harald, 06.05.2001, 11:17
- Dageblieben, Harald! Mich hat das auch ins MARK getroffen, zumal - Talleyrand, 06.05.2001, 12:10
- @Harald: Mann, sei doch nicht so empfindlich, ist doch interessant - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 12:20
- vieles für alle, aber das meiste für sich zu fordern. - SportiSteffen, 06.05.2001, 13:37
- Re: So geht´s nicht, ganz gewiß nicht! - André, 06.05.2001, 14:05
- Re: neues vom Anekdoten-Baldur, da issamal gewejsn der Vodicka, sagt der Schwejk - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 15:05
- Recht hast Du! @ Baldur - SportiSteffen, 06.05.2001, 16:10
- Re: vieles für alle, aber das meiste für sich zu fordern. - Cujo, 06.05.2001, 15:09
- Re: Hallo, Cujo, in Deinem Beitrag steckt enormer Inhalt! Danke und mfG mkT vom - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 15:27
- Baldur, Du bist wirklich ein guter Mensch, immer gibst Du weiter Vorschuss, - Talleyrand, 06.05.2001, 15:37
- Re: Baldur, Du bist wirklich ein guter Mensch, immer gibst Du weiter Vorschuss, - SportiSteffen, 06.05.2001, 16:34
- Baldur, Du bist wirklich ein guter Mensch, immer gibst Du weiter Vorschuss, - Talleyrand, 06.05.2001, 15:37
- Cujo, so isses! Siehe auch meine Anmerkung weiter oben:"Sonntagsreden" oT - Talleyrand, 06.05.2001, 15:30
- Re: Hallo, Cujo, in Deinem Beitrag steckt enormer Inhalt! Danke und mfG mkT vom - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 15:27
- vieles für alle, aber das meiste für sich zu fordern. - SportiSteffen, 06.05.2001, 13:37
- Re: Im Auftrag von Immanuel Kant: Rot/grüne Karte für Sportisteffen - André, 06.05.2001, 13:41
- ebs - SportiSteffen, 06.05.2001, 13:54
- Re: ebs, Kiep und der Neubau ;-) - Tobias, 06.05.2001, 17:13
- Zitat: Die Dinge sind nie... - Uwe, 06.05.2001, 21:55
- Re: Zitat: Die Dinge sind nie... / Wissen ist hinderlich!? owT - JüKü, 06.05.2001, 22:01
- Jürgen, könnte man zu eine langen Debatte ausarten lassen, denn... - Uwe, 06.05.2001, 22:42
- Re: Zitat: Die Dinge sind nie... / Wissen ist hinderlich!? owT - JüKü, 06.05.2001, 22:01
- (ungültiger Rest in meinem Beitrag jetzt abgetrennt) - Uwe, 06.05.2001, 21:59
- Re: (ungültiger Rest in meinem Beitrag jetzt abgetrennt) - Tobias, 06.05.2001, 23:25
- Zitat: Die Dinge sind nie... - Uwe, 06.05.2001, 21:55
- Re: @Steffen - - - Die"Dummen" sind die Leidtragenden - André, 06.05.2001, 17:34
- Re: @Steffen - - - Die"Dummen" sind die Leidtragenden - Cujo, 06.05.2001, 17:43
- Re: @Steffen - Toni, 06.05.2001, 19:39
- Re: @Steffen - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 21:46
- wie alt... - SportiSteffen, 06.05.2001, 22:54
- Re: @Steffen - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 21:46
- Re: @Andre´- Bewußtseinserweiterung - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 21:39
- OK - SportiSteffen, 06.05.2001, 22:44
- Re: ebs, Kiep und der Neubau ;-) - Tobias, 06.05.2001, 17:13
- ebs - SportiSteffen, 06.05.2001, 13:54
- Einfach intrigant - Maximilian, 06.05.2001, 18:20
- Bemerkung eines depperten Bauern! - McMike, 06.05.2001, 11:56
- Im Auftrag von Immanuel Kant: Rot/grüne Karte für Sportisteffen - Harald, 06.05.2001, 11:17
- Re: Gehalt und Wertschöpfungsbezug - Baldur der Ketzer, 05.05.2001, 21:09
- Hochmut kommt vor dem Fall?! Mehr sage ich dazu nicht!!!!! - marsch, 06.05.2001, 12:23
- Re: Hochmut kommt vor dem Fall?! Lasset es uns mit einem Gleichnis ergründen - Baldur der Ketzer, 06.05.2001, 12:40
- Ohne Worte Zitat Sportisteffen - Harald, 05.05.2001, 21:02
- Re: Das Wort zum Sonntag / SIEHSTE!!!!!!!!!! - JÜKÜ, 05.05.2001, 21:37
- Re: Das Wort zum Sonntag / auweia, wie die Frau mit dem Klecks auf der Brille, - Baldur der Ketzer, 05.05.2001, 21:42
- Re: Das Wort zum Sonntag - von Baldur dem Ketzer - SportiSteffen, 05.05.2001, 20:46
Das Wort zum Sonntag - von Baldur dem Ketzer
Verehrte Anwesende, liebe Brüder und Schwestern,
lasset uns heute über die Arbeit sprechen.
Die Arbeit ist für viele von uns eine tägliche Bürde, die uns zwingt, des Morgens aufzustehen, und uns den Eintönigkeiten des Broterwerbs hinzugeben.
Nur selten erkennen wir darin jene schöpferische Kraft, welche unseren Tagesablauf formet, strukturiert, uns Halt gibt, und sozial intergriert.
Das zu verstehen, ist meist denen vorbehalten, die jene Bürde oder auch jenes Privileg nicht täglich erfahren, und nach Reintegration trachten, ja, der Blick in diese Position des Suchenden ist den Besitzenden geradezu versperrt.
Worin besteht nun unsere tägliche Arbeit?
Wir geben einen Teil unseres Lebens, unsere Zeit und unsere Fähigkeiten, und wir empfangen dafür unseren Lebensunterhalt, und mitunter auch Befriedigung, Erfüllung und Zufriedenheit bezüglich des Geleisteten.
Nicht umsonst widmen sich immer wieder Menschen aus der gehobenen Schicht plötzlich ganz profanen, geradezu rudimentären Erwerbszweigen, etwa der Vinifizierung oder der Permakultur, der ökologischen Viehzucht oder der Handwerkskunst, um hieraus Befriedigung zu erlangen, die nicht in Geld ausdrücken ist.
Aber, so lasset uns fragen, was ist nun die Triebfeder der Arbeit?
Meist ist es ein ungeliebtes Mittel zum Zweck, manchmal ist es eine nicht hinterfragte Gewohnheit, selten ist es eine erfüllende Verwendung der Lebenszeit.
Arbeit wird demnach überwiegend als Pflicht empfunden, als Last, Bürde, Bedrängnis, der es gilt, zu entfliehen in den Feierabend der privaten Freuden.
Arbeit ist das lästige Mittel zum Zweck, weder Henne noch Ei, sondern im übertragenen Sinne der schmerzhafte Spaltenboden unter unseren Füßen, welcher verhindert, daß wir ausgleiten in den umherstehenden oder -liegenden Versuchungen und Verirrungen.
Arbeit soll nun auch ein Recht sein.
Die jüngere deutsche Vergangenheit gilt als Prüfstein für die Frage, soll einem jeden von uns das Recht gegeben sein, zu arbeiten?
An diesem Punkt zeigt sich erstmals die Ambivalenz der Arbeit als Terminus.
Wir sind also Arbeitnehmer bei Arbeitgebenden. Oder wir geben den Arbeitssuchenden Arbeit.
Das eine ist ohne das andere nicht denkbar.
Verehrte Anwesenden und Leserinnen und Leser,
es gleicht der Frage nach der erstmaligen Existenz von Henne und Ei, von Urknall und Gensis, von Gonorrhoe und Penicillin.
Es ist die Abfolge eines Gebenden und das Hinzutretenden eines Empfangenden, welcher oder welche gleichzeitig die Arbeitsleistung zurückgibt, die Zeit und die Fähigkeiten, welche vom Arbeitgeber mit einem Mehrwert verwertet werden.
Ohne das Risiko, welches der Arbeitgebende auf sich nimmt, kann es keinen Arbeitsplatz geben.
Und ohne die Löhne aus den Arbeitsplätzen kann ein Arbeitgeber schwerlich Leistungen mit Mehrwertpotential anbieten.
Fast möchte man meinen, dies entspreche dem ewigen Rad des Lebens, dem immerwährenden Ausgleich der allumfassenden Natur.
Und dennoch setzt es die Risikobereitschaft des Arbeitsgebers voraus, welcher auf sich nimmt, ein Scheitern zu verantworten.
DAS, verehrte Anwesende, ist der Schlüssel des Geheimnisses der Arbeit.
Ohne diese Risikobereitschaft entstünde nur ein Heer von abwartenden Risikomeidern, kein einiziger Arbeitsplatz könnte aus diesem abgesicherten Umfelde entstehen.
NEIN, erst die Verschuldungs- und Risikobereitschaft, welche schon dottore als Schlüsselelement der Gelddeckung herausstellte, sind der Motor der Volkswirtschaft, welche auf wundersame Weise unser aller Auskommen täglich neu garantiert.
Wie steht es nun um die Sozialbindung des Eigentums, um die Verantwortung des Stärkeren den Schwächeren gegenüber?
Nun, liebe Brüder und Schwestern, das kann ich Euch leider auch nicht sagen.
Ein jeder ist sich selbst der nächste, und wie ich neulich in einem Brief an meine Wenigkeit lesen dürfte, reduziert sich das Selbst auf den explizit genannten eigenen Geldbeutel.
So steht erneut der Götze Mammon unter und zwischen uns, welcher menschlichen Zusammenhalt und gegenseitige Liebe schroff zerstört.
Ein Recht auf Arbeit muß von einem Nächsten, welcher die Pflicht zur Arbeitsannahme schultern muß, erduldet werden.
Und worin die Wertschöpfung des Arbeitsangebots besteht, ist nicht immer marktkonform.
Denken wir nur an die legendären Fettecken von Joseph Ex-Kampfflieger Beuss, oder an die Aktionskunst eines Schliengensiefs oder einer Annie Frankel.
So hat ein Recht auf Arbeit stets einen Zwangscharakter dort, wo die Gegenleistung in Form einer Entlohnung erfolgen muß.
Ist die Wertschöpfung einer Arbeit immer konform mit der Entlohnung?
Ist die Motivation des Leistenden immer konform mit der Wertschätzung des Zwangsempfangenden?
Dies, liebe Brüder und Schwestern, ist ein Kernpunkt unseres Zusammenlebens, und dennoch wird der Blick vor diesen existentiellen FRagestellungen verschlossen.
Wer wollte schon einer Alice Schwartzer Liebesdienste entlohnen, wer mag schon kalorienreduziertes Dünnbier aus Abwasserrecyclat, wer wollte aus Wim Düsentriebs Händen einen OIHROH empfangen, wer wollte dem Finanzminster die Hand schütteln oder Hermes Phettberg eine Massage verpassen?
Diese Fragen werden wir während der nächsten Woche nicht erschöpfend erklären können, und so wünsche ich Ihnen einen geruhsamen Sonntag ohne Streit um den Zahltags des Alten und der Haushaltsführung der Alten, gehabt Euch wohl, machts gut, aber nicht zu oft, und bleibt mir gewogen, und seid nicht unerzogen ;-)
Gehet hin in Frieden und seid vom Baldur herzlich gegrüßt
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