- G-10/George: Verständnis für"wait-and-see"-Politik der EZB - NEWS-SERVICE, 07.05.2001, 13:33
- G-10/George: Verständnis für... (zwei) - NEWS-SERVICE, 07.05.2001, 14:27
G-10/George: Verständnis für... (zwei)
G-10/George: Verständnis für... (zwei)
Der zentrale Schwerpunkt der G-10-Notenbanker-Diskussion in Basel, die
G-10-Chairman George als"extrem reflektierend" bezeichnete und an der auch
Fed-Chairman Alan Greenspan teilnahm, lag erwartungsgemäß auf der Analyse
der Wirtschaftsentwicklung in den USA mit ihren Ausstrahlungen auf die
Weltwirtschaft. Das Ergebnis dieser Analyse fasste George im Sinne eines
"relativ positiven Ausblicks" zusammen. Es gebe verschiedene Daten, so das
starke BIP-Wachstum im ersten Quartal 2001, und unterschiedliche Signale. Es
werde deutlich, dass die Lageranpassung in den Sektoren der Old Economy
schon weiter im Sinne einer Anpassung vorangekommen sei als in der so
genannten New Economy; von hier werde eine zyklische Wende erwartet.
Die US-Arbeitsmarktdaten wie sie am vergangenen Freitag mit einem Anstieg
der Arbeitslosenquote gemeldet wurden, sind von den G-10-Notenbankern in
Basel als ein Zeichen der Anpassung gesehen worden, auch diese Entwicklung
werde sich"früher oder später" stabilisieren. Auf der anderen Seite gelte
es aber auch die Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft im Auge zu behalten;
hier hebt die G-10 die negative US-Sparquoten der privaten Haushalte hervor.
Der Prozess könnte die erwartete Konjunkturerholung jedoch etwas verzögern.
Entscheidend sei nun in der US-Konjunktur die Frage, ob der
Produktivitätsanstieg zyklisch oder fundamental dauerhaft war, die
G-10-Notenbanker sehen hier vor allem die zyklische Komponente im
Vordergrund, sagte George. In der Analyse der Inflation kam die G-10-Runde
zum Ergebnis, dass der Inflationsdruck im Euro-Raum deutlicher ist als in
den USA. In den USA gebe es einen kurzfristigen Druck von den
Energiepreisen, im Euro-Raum auch, hier kämen aber Inflationsrisiken über
die Wechselkurse und den Nachrungsmittelpreisdruck (BSE, MKS) hinzu. Es
bestehe zudem das Risiko des Übergreifens auf andere Variablen, wie die
Lohnentwicklung. Von daher sei die abwartende Geldpolitik der EZB
verständlich angesichts einer Inflationsrate über der EZB-Norm von zwei
Prozent.
Die Japan-Analyse der G-10-Notenbanker kam zum Ergebnis, dass sich die
Aussichten der Wirtschaft jüngst - nach einem positiven Wachstum im
vergangenen Jahr und wohl auch im ersten Quartal 2001 - verschlechtert
haben. Es sei zu hoffen, dass sich die Lage mit Maßnahmen zur Stärkung der
Nachfrage- und der Angebotsseite bessere; vor allem Strukturreformen seien
notwendig, insbesondere im Bankensektor.
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