- !Simens im Vergleich zu Cisco - dann weiss man was man hat! - Mappel, 09.05.2001, 13:57
- Immer schön die Fundis zu hören.. - black elk, 09.05.2001, 14:00
!Simens im Vergleich zu Cisco - dann weiss man was man hat!
Cisco-Verhältnisse würden für Siemens einen Kurs von 600
Euro bedeuten
Cisco hat seine Probleme noch lange nicht bewältigt.
Das Erfolgsrezept von Cisco, der einst angesehensten Firma der Welt, hat
endgültig ausgedient. Der Konzern ist tief in die Verlustzone abgerutscht. Der
Ausblick des Internet-Ausrüsters ist trübe. Der Vergleich mit Siemens ist heftig.
Rechnet man Einmalfaktoren dazu, weist der weltweit größte Netzwerkaustatter
im dritten Geschäftsquartal einen Verlust von 2,7 Mrd.$ oder 37 Cent pro Aktie
aus. Das ist der erste Verlust seit Beginn der Börsennotierung des kalifornischen
Wachstumsnehmens, das es in elf Jahren vom Newcomer zum weltteuersten
Konzern gebracht hat. Im Vorjahr hat Cisco noch einen Gewinn von 641 Mio.$
oder 8 Cent pro Aktie erwirtschaftet. Ein großer Posten bei den einmaligen
Ausgaben sind 1,2 Mrd.$, die bereits für die nun fällige Umstrukturierung
ausgegeben werden mussten. 8.500 Stellen sind bereits gestrichen.
Ohne die Einmalkosten kommt für das abgelaufene Quartal ein Gewinn heraus,
wenn auch ein knapper, nämlich 3 Cent pro Aktie oder 230 Mio.$. Analysten
haben 2 Cent erwartet. Im Quartal zuvor war es noch 1 Mrd.$ bzw. 14 Cent pro
Aktie.
Erst im April hat Cisco eine Ergebniswarnung veröffentlicht und einen
bevorstehenden Umsatzeinbruch eingestanden. Das ist nun auch eingetreten.
4,73 Mrd.$ wurden umgesetzt, das ist, betrachtet man das Quartal zuvor, ein
Rückgang um rund 30%. Im entsprechenden Vorjahresquartal betrug der Umsatz
noch 4,93 Mrd.$. Auch das hat es in der Firmengeschichte noch nie gegeben.
Selbst John Chambers hat keine Lust mehr, das Ergebnis schön zu reden: „Das
dürfte die schnellste Abkühlung sein, die jemals ein Unternehmen unserer
Größe erfahren musste“, beteuert der Vorstandsvorsitzende auf einer
Pressekonferenz. Auch sein Ausblick macht keine gute Laune. Zwar könnte im
Telekommunikations-Sektor in drei bis sechs Monaten eine Trendwende
beginnen, aber für das laufende Quartal ist von Umsatzsteigerung keine Rede.
Mit viel Glück wird das aktuelle Niveau gehalten. Aber auch das sei nur zu
erreichen, wenn die wirtschaftliche Großwetterlage mitspiele. Chambers nennt
niedrige Inflation, weitere Zinssenkungen und „Impulse der Regierung“.
Angesichts dieser Ergebnisse darf man die Frage stellen, ob die Cisco-Aktie
nicht immer noch viel zu hoch an der Börse bewertet ist. Der Marktwert steht trotz
schwerer Einbußen noch über 140 Mrd.$. Vor einem Jahr, also vor der so
genannten Kurskorrektur, waren es 500 Mrd. Ein aktuelles
Kurs-Gewinn-Verhältnis von 50 verleitet kaum einen Anleger zum Einstieg.
Siemens, zum Beispiel, kommt auf eine Marktkapitalisierung von lediglich 74,8
Mrd. Euro, hat im ersten Quartal aber 19,2 Mrd. Euro umgesetzt, so viel wie Cisco
vielleicht im ganzen Jahr schafft. Der Netto-Gewinn liegt mit 562 Mio. Euro viel
höher als bei Cisco. Würde man die Bewertung der Cisco-Aktie auf die
Siemens-Aktie übertragen, würde deren Kurs nicht bei etwa 85 Euro stehen
sondern eher bei 585. Für die Siemens-Aktie bezahlen Anleger nicht mal den
einfachen anteiligen Jahresumsatz des Konzerns. Und der wirft auch Gewinn ab.
Cisco verliert am Dienstag nachbörslich fast 10% auf nur noch 18,65$. Selbst bei
8,65$ würden Anleger immer noch den dreifachen Cisco-Umsatz mit ihrem
Kapital bezahlen; Umsatz, der zuletzt praktisch keinen Gewinn mehr gebracht hat.
Autor: Thorsten Sauter, 12:37 09.05.01
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