- Die Bauwirtschaft - JüKü, 14.05.2001, 22:14
- Re: Die Bauwirtschaft --- Interpretation - Ecki1, 15.05.2001, 08:31
Die Bauwirtschaft
Berlin, 14. Mai - Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
befürchtet angesichts einer unvermindert steigenden Arbeitslosenzahl in der
Branche neue Negativ-Rekorde in diesem Jahr."Erstmals in der
Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland wird im Durchschnitt
dieses Jahres die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe unter die Grenze
von einer Million sinken", erklärte der Verband am Montag. Entsprechend
dürfte die Zahl der Arbeitslosen in der Branche im Jahresdurchschnitt auf
263.000 steigen. Im April 2001 seien trotz des Beginns der Bausaison
deutschlandweit 285.000 Arbeitslose im Bauhauptgewerbe gezählt worden,
24.000 oder 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit besonderer Sorge sehe der Verband, dass sich nach Jahren der Erholung
inzwischen auch die Lage in der westdeutschen Bauindustrie wieder bewölke,
hieß es weiter."Nach drei Jahren Rückgang der Arbeitslosenzahl kam im
Januar 2001 ganz unerwartet eine Wende zum Schlechteren." So seien im April
2001 mit 130.900 Bauarbeitern ohne Arbeit rund 10.000 oder 8,2 Prozent mehr
arbeitslose Bauarbeiter in Westdeutschland ermittelt worden als im Vorjahr.
Grund für diese negative Entwicklung sei eine Abschwächung der Baunachfrage
Anfang 2001. Statt der erhofften Stabilisierung seien die Auftragseingänge
im Januar und Februar um 3,9 Prozent in der West-Bauindustrie gesunken. Vor
allem der arbeitsintensive Wohnungsbau sei zurückgegangen.
Unverändert"katastrophal" ist die Lage nach Angaben des Verbandes am
ostdeutschen Bauarbeitsmarkt. Im April seien dort 154.200 arbeitslose
Bauarbeiter gezählt worden, 14.000 oder 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Inzwischen nähere sich die Zahl der Arbeitslosen im ostdeutschen Bau der der
gewerblich Beschäftigten in der Branche an, die im April bei 187.000 lag.
Der Bauverband rechnet in Ostdeutschland kurzfristig auch nicht mit einer
Besserung. Darauf deuteten die in den beiden ersten Jahresmonaten um 22,5
Prozent gesunkenen Auftragseingänge hin.
"Bund, Länder und Gemeinden dürfen hier nicht tatenlos zuschauen. Wir
brauchen gemeinsame Kraftanstrengungen, um der Bauwirtschaft den nötigen
Anpassungsprozess zu erleichtern", forderte der Verband.
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