- Investoren setzen auf Gold (Artikel aus dem Handelsblatt von Heute) - Sascha, 15.05.2001, 13:25
Investoren setzen auf Gold (Artikel aus dem Handelsblatt von Heute)
Frisch per eMail bei mir eingetroffen und sehr interessant. Ich stell's mal rein.
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Investoren setzen auf Gold
Die Rohstoffmärkte zeigen sich zurzeit weltweit knapp behauptet. Auf Grund von Konjunkturängsten stehen Kupfer und Aluminium auf der Verkaufsliste. Dagegen sind Nickel und Gold gesucht.
HANDELSBLATT, 15.5.2001
cla LONDON. Die Buntmetalle scheinen derzeit wieder ganz im Banne der Befürchtungen über die Konjunkturverläufe in den USA, in Asien und zunehmend auch in Europa zu stehen. Dabei entpuppten sich die verschlechterden deutschen Konjunkturdaten als Marktfaktoren, die Kupfer- und Aluminium-Notierungen nachgeben ließen.
Russische Alu-Hütte produziert weiter
Der Kupferpreis büßte im Wochenverlauf etwa 2% ein und schloss mit 1652 Dollar je t in der Kassaposition nahe dem tiefsten Stand der letzten 18 Monate. Marktteilnehmer glauben dennoch im Rückgang der Kupfervorräte an der London Metal Exchange (LME) und an der Börse von Schanghai eine „leichte Besserung" der fundamentalen Daten ausmachen zu können. Bei Aluminium ignorierte der Markt neue Zahlen, wonach die US-Produktion des Leichtmetalls im April mit durchschnittlich 7492 t pro Tag um fast ein Drittel unter dem Vorjahresniveau lag. Dreimonatsware notiert mit etwa 1524 Dollar, Kassaware mit 1542 Dollar je t. Der Anstieg der Alumiumvorräte um immerhin 31 525 t auf 483 625 t an der LME war kaum dazu angetan, Hoffnungen auf eine baldige Erholung zu wecken. Dies umso mehr, als es zur Schließung der Hütte im russischen Krasnoyarsk (Jahreskapazität 840 000 t) wegen angeblich unbezahlter Stromrechnungnen nun doch nicht kommen wird. Ausgesprochen fest notierte dagegen der Preis für Nickel. Mit fast über 7235 Dollar je t in Dreimonatsposition und einem Wochengewinn von 650 Dollar (fast 10%) erreichte das Legierungsmetall den höchsten Stand seit Januar. Deckungskäufe von Baissespekulanten und die Auflösung von Terminpositionen des in Liquidation gegangenen australischen Produzenten Centaur sollen nach Marktkreisen die treibende Kraft hinter dem gewaltigen Preissprung gewesen sein. Das würde bedeuten, dass der hohe Preis nur von kurzer Dauer ist. Eine gewisse Verknappung an Nickelschrott wird als weiterer Stützungsfaktor genannt.
Der Goldpreis bildete sich von dem Wochenhöchst von 271 Dollar zwar zurück, schloss jedoch in London mit einem Wochengewinn von fast 2,65 Dollar bei 269,05 Dollar je Unze. Der Markt will offenbar die Auktion von 20 t Gold durch die Bank von England an diesem Dienstag abwarten bevor er den Preis weiter in die Höhe treibt. Mit Interesse nahmen die Fans des gelben Metalls die Aussage eines Analysten von UBS Warburg zur Kenntnis, wonach Spekulanten neue Hausse- also"long" Positionen in der Größenordnung von 1 Mill. Unzen gebildet haben. Charttechnisch sind die Voraussetzungen für eine neue Preisrally ebenfalls günstig, meint Wolfgang Wrzesnio-Roßbach von Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
An den Agrarmärkten sorgte indes der neue Erntebericht des US-Agrarministeriums besonders bei Weizen, Mais und Sojabohnen für Aufregung. Die Prognose wonach die US-Winterweizenernte in diesem Jahr mit 1,34 Mrd Bushel um etwa 14% hinter dem Vorjahresniveau zurückbleiben und damit auf den niedrigsten Stand seit 1978 absacken wird, bewirkte einen sofortigen Anstieg der Preise an der Warenbörse in Chicago. Der Juli-Kontrakt notierte dort gegen Schluss der Woche mit 271,52 Cents je Bushel.
Bei Mais ging die Entwicklung in die andere Richtung: Die Prognose von Rekordvorräten von 1,98 Mrd Bushel am Ende des Erntejahres 2001/02 schlug wie eine Bombe ein. Der Julikontrakt in Chicago fiel um über 7 Cents auf 197 Cents je Bushel.
Bei Sojabohnen ließ die Erwartung einer um 8% gestiegenen Rekordernte von 3 Mrd Bushel in diesem Jahr den Preis von 442,5 Cents auf 435 Cents je Bushel abbröckeln. Bei Kaffee und Kakao bewirkten spekulative Anschaffungen einen kräftigen Anstieg des Preise. Der Kakaopreis legte im Wochenverlauf um etwa 5% zu. Gegen Schluss bröckelte der Preis unter dem Druck von Produzentenverkäufen ab.
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