- Dürftige Verschwörungsanalyse der SZ - R.Deutsch, 18.05.2001, 17:42- Was ist an dem Artikel denn auszusetzen? - Kojak, 18.05.2001, 18:14
- Re: seichter Journalistenstuss - R.Deutsch, 18.05.2001, 19:43- Re: seichter Journalistenstuss - Oldy, 18.05.2001, 21:58- Re: seichter Journalistenstuss @OLDY - 2good4you, 18.05.2001, 22:13
- Re: seichter Journalistenstuss @OLDY - 2good4you, 18.05.2001, 22:15
- Re: aber Oldy - R.Deutsch, 18.05.2001, 22:45- Re: aber Oldy - Oldy, 19.05.2001, 01:22- Re: aber Oldy / Habe deinen Link korrigiert... - JüKü, 19.05.2001, 01:35
 
 
- Re: aber Oldy - Oldy, 19.05.2001, 01:22
 
 
- Re: seichter Journalistenstuss - Oldy, 18.05.2001, 21:58
 
Dürftige Verschwörungsanalyse der SZ
von golden-bear 18.05.01 17:26:20 3550351
 Danke für den Hinweis Dott. Lupo, hätte es sonst übersehen. 
 Hier der Text: 
 SZ vom 18.0.2001: 
 Lückenhafte Beweisführung 
 Überzeugende Indizien für Goldpreis-Manipulationen fehlen / Verschwörungstheoretiker der Gata sind ohne Rückhalt in der
 Industrie 
 Für manche sind sie lautere Helden, die verzweifelt gegen eine internationale Bankenlobby antreten - für andere Fanatiker, die
 Aufmerksamkeit schinden wollen: Die Frage nach der Seriosität des Gold Anti-Trust Action Committee (Gata), die vehement ihre
 Verschwörungstheorie zum Goldpreis vertritt, lässt sich auch nach dem jüngsten Goldkongress im südafrikanischen Durban wohl
 nicht endgültig beantworten (SZ vom 10. Mai ). 
 Die Interessengemeinschaft Gata konnte letztendlich keine überzeugenden Indizien für ihre Theorie vorlegen, nach der Zentral-
 und Geschäftsbanken gemeinsame Sache machen im Interesse eines niedrigen Goldpreises, um eigene lukrative
 Goldleihgeschäfte abzusichern. Zu vage bleiben die Verdachtsmomente. Kein Wunder also, dass die Hauptbeschuldigten -
 darunter keine geringeren als Notenbank-Präsident Alan Greenspan, der ehemalige US-Finanzminister Lawrence Summers
 sowie einige Banken, etwa Goldman Sachs, J.P. Morgan oder auch die Deutsche Bank - nicht vertreten waren; schließlich
 wollten sie die konspirative Versammlung nicht noch durch Anwesenheit von eigenen Leuten aufwerten. 
 Dass die Interessengemeinschaft Gata, angeführt vom US-Amerikaner Bill Murphy, den Kongress in Südafrika anberaumte, ist
 kein Zufall. Die mächtigsten Minengesellschaften der Welt, von denen sich die Gata Rückhalt verspricht, sind hier zu Hause.
 Zumindest in dieser Hinsicht ging die Rechnung der Gata auf. Die Präsenz der großen Minenkonzerne wie AngloGold, Gold
 Fields oder Harmony war groß. Ihre Vertreter hielten sich jedoch dezent im Hintergrund und beschränkten sich auf das
 Faktensammeln. Die Zurückhaltung lässt sich sicher auch damit erklären, dass man es sich nicht mit der Kundschaft, aber auch
 nicht mit den Kreditgebern verscherzen will. Hinzu kommt, dass einige Minengesellschaften selbst Zielscheibe von Angriffen der
 Gata sind. Die Verschwörungstheoretiker werfen der Industrie vor, durch Termingeschäfte, bei denen die Fördermengen der
 kommenden Jahre lange im voraus verkauft werden, künstlich niedrig zu halten. 
 Einen gewissen Charme hätte es dennoch für die Goldproduzenten, wenn sich herausstellte, dass was dran wäre an der
 Verschwörungstheorie. Schließlich hätten sie einen der begehrtesten Rohstoffe in den vergangenen Jahren auch gerne zu
 höheren Preisen verkauft. Mittlerweile hat sich die Goldindustrie aber selber so gut gegen fallende Preise abgesichert, dass sie
 bei steigenden Notierungen ebenfalls erst einmal Verluste machen dürfte. Die Interessen sind also recht einseitig gelagert. 
 Manche Finanzmarktexperten halten es zwar durchaus für plausibel, dass der Goldpreis ohne Goldleihe und Derivatgeschäfte
 weit höher stünde als zurzeit. Die Theorie, dass Noten- und Geschäftsbanken gezielt den Preis manipulieren, halten sie aber für
 eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt eine wesentliche Lücke in der Argumentations-Kette der Gata: Vernachlässigt wird die
 simple Tatsache, dass das Edelmetall mit der Aufhebung der Goldanbindung der Hauptwährungen schon in den 70er Jahren
 seine wichtigste Funktion verloren hat. Und wenn die wichtigste Nachfragequelle ausbleibt, fällt auch der Preis - das gilt auch für
 ein so romantisiertes Gut wie Gold. 
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