- Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Harald, 19.05.2001, 09:26
- WARUM Menschen arbeiten... Eindrückliche Gedanken, vielen Dank und mfG oT vom - Baldur der Ketzer, 19.05.2001, 10:55
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - dottore, 19.05.2001, 14:42
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Fontvieille, 19.05.2001, 19:19
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - dottore, 19.05.2001, 21:03
- Antwort an dottore: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Harald, 19.05.2001, 23:07
- Re: Antwort an dottore: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - dottore, 19.05.2001, 23:28
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Rudow, 19.05.2001, 23:37
- Re: Spitzenbeitrag, von Rudow! Über den Spekulanten Morgen (wenn's geht) mehr (owT) - dottore, 19.05.2001, 23:41
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Toni, 20.05.2001, 00:05
- Re: Josef wußte, wovon er sprach ;-))))) herzliche Grüße owT vom - Baldur der Ketzer, 20.05.2001, 00:12
- Re: Danke von Rudow - für diesen Beitrag - R.Deutsch, 20.05.2001, 11:41
- Re: Antwort an Tassie Devil: WARUM Menschen arbeiten & wirtschaften? - Fontvieille, 19.05.2001, 19:19
Re: Danke von Rudow - für diesen Beitrag
>>(...)
>>Diese URSCHULD hat vor dem Erscheinen des Menschen nicht existiert, jetzt da er anfängt zu leben, ist sie eben da. Es gibt also keine"unschuldigen Kinder". Das halte ich für einleuchtend und klar. (...)<
>Hallo dottore et al.,
>jedes nesthockende Lebewesen ist auf die Pflege seiner Erzeuger angewiesen, kommt also mit einem Anspruch (den man als zutreffend Urschuld bezeichnen kann) in die Welt.
>Während man beim zivilisierten Menschen sich noch ausrechnen mag, dass die Pflege auf Pump geleistet wird, so fällt dies Vorstellung bei nichtmenschlichen Naturwesen (Vögel, Mäuse, Affen) weg.
>Wenn also diese Lebewesen mit einer Urschuld zur Welt kommen, dann müsste die Natur die Youngsters mit einem Zahlungsmittel ausgestattet haben.
>Eben das ist tatsächlich der Fall. Das Kindchenschema, das Lächeln, bestimmte Pipslaute lösen bei den Pflegern Glücksgefühle aus, die als Bezahlung für die Pflege funktionieren. Werden solche Zahlungsmittel nicht angeboten, versagt die Pflege sofort. Verwachsene Jungtiere werden verlassen, Kinder die nicht lächeln können (z.B. wegen einer abgeborenen Lähmung der Gesichtsnerven) wurden verlassen und stellen heute an die zivilisierten pflegenden Eltern eine enorme psychische Anforderung.
>Für menschliche Beziehungen spielt der Ausgleich von Schuld und Ausgleich (Erlangung von Unschuld) eine zentrale Rolle.
>Menschlichen Beziehungen beginnen mit Geben und Nehmen und mit Geben und Nehmen beginnen auch unsere Erfahrungen mit Schuld und Unschuld. Denn wer gibt, der hat auch Anspruch und wer nimmt, der fühlt sich verpflichtet. Verpflichtung und Anspruch sind das grundlegende Schuld-Unschuldsmuster. Es dient dem Austausch von Geben und Nehmen und es hält ihn in Gang. Geber und Nehmer haben nämlich beide keine Ruhe, bis es zu einem Ausgleich kommt. Bis auch der Nehmer etwas gibt und der Geber etwas nimmt.
>Wenn wir von anderen etwas bekommen, und sei es noch so schön, verlieren wir etwas von unserer Unabhängigkeit und Unschuld und wir fühlen einen Druck und eine Unlust, die wir Verpflichtung nennen oder Schuld. Und die uns nach Entlastung drängt. Es gibt kein Nehmen ohne diesen Preis.
>Unschuld dagegen ist ein Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit; es stellt sich ein, wenn wir zu nichts verpflichtet sind. Und es gibt verschiedene Verhaltensweisen, um diesen Zustand zu erreichen oder festzuhalten.
>Die Beziehung wird in Gang gesetzt durch Geben und Nehmen und es wird reguliert durch das allen Mitgliedern des System gemeinsame Bedürfnis nach ausgleichender Gerechtigkeit. Sobald ein Ausgleich erreicht ist kann eine Beziehung entweder zu Ende gehen oder sie kann durch erneutes Geben und Nehmen wieder aufgenommen und fortgesetzt werden. Es gibt aber keinen beständigen Austausch, wenn es dazwischen nicht immer wieder zu einem Ausgleich kommt. Das ist wie beim Gehen. Wir bleiben stehen, wenn wir das Gleichgewicht festhalten und wir schreiten voran, wenn wir es dauernd verlieren und wiedergewinnen.
>Schuld als Verpflichtung und Unschuld als Anspruch und als Entlastung stehen im Dienste des Austasches und halten unsere Beziehungen in Gang.
>Im Hinblick auf die Diskussion hier im Forum habe ich beobachtet, dass viele der Disputanten sich bemühen, durch qualitätsvolle Beiträge (oft in zeitaufwendiger Arbeit recherchiert) einen Ausgleich für die vielen informativen Beiträge zu schaffen.
>Dahinter: Eigenes, unverdientes Glück wird manchmal wie etwas negatives erlebt, das Angst macht und bedroht. Vielleicht hat das damit etwas zu tun, daß wir verborgen meinen, wir würden mit dem Glück den Neid des Schicksals oder anderer Menschen wecken. Das Ergreifen des Glücks ist dann wie das Übertreten eines Tabus, wie das Aufsichnehmen einer Schuld, wie die Zustimmung zu einer Gefahr.
>Letzlich bleibt natürlich die Frage, welchen Ausgleich ein Börsenspekulant für die realisierten Kursgewinne zahlt. In welcher Form gibt er die erhaltenen Gaben zurück? Oder hat er schon vorher bezahlt?
>Grüße von Rudow
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