- Meldungen am Morgen VON JüKü - SportiSteffen, 21.05.2001, 09:37
Meldungen am Morgen VON JüKü
Der japanische Handelsbilanzüberschuss ist im April weiter geschrumpft, die Exporte sanken um 9,2%
gegenüber dem Vormonat, der vierte Rückgang in folge. Grund ist der Wachstumsrückgang in Asien und den
USA, den beiden Hauptabsatzmärkten für japanische Exportgüter. Nach 799,5 Mrd. Yen im März beträgt der
Überschuss im April nur noch 614,6 Mrd. Yen. Analysten hatten im Durchschnitt mit 678 Mrd. gerechnet.
Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 42%.Der Nikkei-Index
konnte gegenüber dem Vortag um 2,02% zulegen, nachdem bekannt wurde, dass die Umstellung bei
den weltweit meist beachteten Aktienindizes von Morgan Stanley Capital International (MSCI)
japanische Unternehmen weniger stark treffen wird als zunächst erwartet wurde. Die Gewichtung in den Indizes
soll sich nicht mehr nach der gesamten Marktkapitalisierung der Unternehmen richten, sondern nur noch
Streubesitz berücksichtigen. Dies geht vor allem zu Lasten kontinentaleuropäischer und japanischer
Unternehmen, deren Aktien öfter in größeren Anteilspaketen gehalten werden.
Das Handelsbilanzdefizit in den USA lag im März mit 31,2 Mrd. USD deutlich über den Vormonatswert von
26,9 Mrd. USD und über der Markterwartung von 29 Mrd. USD. Die Ausweitung des Defizits ist einem Zuwachs
bei den Importen von 2,9% und einem Rückgang bei den Exporten von 1% zuzuschreiben. Für die weiteren
Konjunkturaussichten sind die Zahlen aufgrund ihrer Volatilität jedoch relativ gering. Aufschlussreicher für die
konjunkturellen Perspektiven dürften die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern im April am
kommenden Freitag sein. Die schwachen Handelsbilanzzahlen sind jedoch von Bedeutung für die US-BIP-Wachstumszahlen
im ersten Quartal, da hier die Exportkomponente aufgrund der fehlenden Märzzahlen
geschätzt werden musste. Die erste BIP-Schätzung ergab ein überraschend hohes Wachstum von 2%
annualisierter Vorquartalsrate. Die schwächeren Handelsbilanzzahlen sollten eine Korrektur von rund 0,2%
nach sich ziehen. Zusammen mit den Abwärtskorrekturen bei den Einzelhandelsumsätzen und den
Lagerbeständen im Februar und März dürfte die erste Revision der BIP-Zahlen, die am Freitag veröffentlicht
wird, eine deutliche Korrektur auf ca. 1% ergeben.
Obwohl die Produktionsdaten aus den größten EWU-Mitgliedsländern schon bekannt waren, hat die
Industrieproduktion in der Eurozone mit einem Minus von 0,2% gegenüber dem Vormonat auf der Oberseite
überrascht. Vor allem aufgrund der sehr schwachen Zahlen aus Deutschland hatten Analysten im Durchschnitt
mit einem Rückgang von 0,8% gg. Vm. gerechnet. Die Abweichungen entstehen aufgrund unterschiedlicher
Saisonbereinigungsverfahren bei Eurostat und bei den einzelnen Mitgliedstaaten. Im weiteren Wochenverlauf
erwarten wir an wichtigen Euroland-Daten vor allem den Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland. Der
Index dürfte im April eine weitere leichte Eintrübung auf 93,2 Punkte von 93,9 Punkten zeigen und damit den
elften Monat in folge gesunken sein. Außerdem werden in einigen großen Mitgliedstaaten vorläufige
Preisdaten für den Mai veröffentlicht.
Padoa-Schioppa (EZB): Die EZB wird die Inflation weiter
wachsam beobachten. Eine Rückkehr auf die Inflationsniveaus
der Vergangenheit sei in Europa aber unwahr-scheinlich.
Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen
mit einer weiteren Eintrübung der konjunkturellen
Lage in Deutschland. Vor einer möglichen Revision ihrer
Prognose wollen die Institute aber die Zahlen zur Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung Ende Mai abwarten.
Der Wirtschaftsweise Rürup sieht am Ende des Jahres in
Deutschland „keine Zwei vor dem Komma“. (Das Frühjahrsgutachten
vom April geht noch von 2,1% Wachstum
in 2001 und 2,2% in 2002 aus.)
Finanzminister Eichel erwartet nicht, dass der Euro noch
in diesem Jahr bei den Bürgern an Akzeptanz gewinnt.
Vor allem in der Urlaubssaison 2002 werde die Bevölkerung
die Vorteile des Euro-Bargelds dann aber erkennen.
Die Sunday Times berichtet von „ominösen Anzeichen“
dafür, dass die chinesische Regierung eine Abwertung
des Yuan plant, um die chinesischen Exporte zu stützen.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: