- Oldystunde - ganz eigenartig. - Oldy, 21.05.2001, 07:57
- Re: Oldystunde - ganz eigenartig. - black elk, 21.05.2001, 09:57
- Re: Oldystunde - ganz eigenartig. - dottore, 21.05.2001, 10:11
Re: Oldystunde - ganz eigenartig.
>Kinder, Kinder,
>Wenn ihr euch schon so aufregt, wenn Gold einmal um ein paar Prozent hinauf geht, dann fürchte ich für euren Gesundheitszustand. Ich hatte 1979 ein Goldschmucklager von einigen Mille Ã-S und blieb kalt wie ein Fisch, als Gold bei 800 war. Da war ich schon seit 500 fest am Verkaufen.
>Regt euch wieder ab. Es ist ja nur Geld. Jedenfalls waren wir dann April 1980 schon in Canada. Ich war alle meine Schulden los
Oldy, der alte Fuchs, war verschuldet? Tja, der gute alte Debitismus... Dann müsste er dem Gold doch dankbar sein, dass es ihm aus der Klemme geholfen hat.
>und etwas ist noch übrig geblieben.
Übrig - in welcher Form? Als"Guthaben" (dann haben es andere für ihn ausgegeben). Hoffentlich gibt's dann auch das"Gut", das er"haben" will.
Oder hat er sein Geld gehortet?
>Noch ist jedenfalls noch nichts passiert und es gibt noch immer drei Möglichkeiten. Nicht nur zwei. 1) es beruhigt sich wieder und geht weiter wie bisher 2) der Dollar geht in den Eimer und die Aktienkurse steigen auch (nominell) 3) die Börse kracht schneller als der Dollar und um den zu retten wird massiv Deflation betrieben.
Wer"betreibt" diese Deflation? Der Dollar ist den Amis so wurscht wie nur irgendwas. Warum haben sie ihn den von DM 4,20 auf 1,35 fallen lassen? Damals haben sie weder interventioniert noch eine Deflation"betrieben". Wann denn, wo denn?
>Sucht es euch aus. Möglich ist noch alles.
>Das Teuflische dabei ist das, daß das Geld, welches alles bewegt, unkontrollierbar ist, Die Fed kann nicht einmal 1% der Geldmenge wirklich beeinflussen. Der Rest ist, wie die Elliotter ja erahnen massenpsychologisch so labil, daß es in jede Richtung springen kann.
Da der Rest bekanntlich aus Guthaben (und damit auch aus gleich hohen Schulden besteht), kann da nichts"springen". Schulden werden entweder hochgebucht oder sie verschwinden durch Rückzahlung, also durch Letzt-Leistung, sprich: sie werden verkonsumiert.
>Fängt die Sache erst einmal an zu laufen, egal in welche Richtung, ist sie kaum mehr zu bremsen. 95% der Geldmenge sind heute nicht optimal im Umlauf auf dem Markt und bei Deflation sind es vielleicht noch 2% weniger.
Welcher Geldmenge? Der 1 %, die die Fed"kontrolliert"? Wie sollten M2, M3 oder so zum Beispiel"optimal im Umlauf sein" (die Banken haben diese"Geldmenge bekanntlich nicht als Bargeld bei sich im Tresor, sondern passiv und aktiv verbucht). Das alte Problem: Buchgeld kann kein Mensch der Welt horten. Wie denn?
> Nur bei Hyperinflation läuft das ganze Geld wie verrückt.
Bei der Hyperinflation werden neue Schulden gemacht wie verrückt, weil man sie mit entwertetem Geld"zurückzahlen" kann. In der deutschen Hyperinfla von 1923 waren am Schluss die Staatsschulden auf dem Maximum!
Merke: Inflation setzt immer höhere Schulden voraus. Und wenn die via Notenbank sogar zu Bargeld werden können, wunderbar. Aber Geld ohne vorangegangene Schulden gibt's in keiner Hyperinflation. Auch die ZB kann nicht Geld"netto" in Umlauf bringen; sie muss erst Schuldtitel reinnehmen und danach rückt sie Bares raus.
>Die kann aber jederzeit passieren, weil eben so eine unkontrollierbare Menge da ist. Stellt es euch nur einmal vor, was passiert, wenn alle Leute mit Geldguthaben dafür etwas kaufen wollen.
Wunderbar! Ich nehme 100 Mille in bar vom Konto, kaufe einen Benz und DCX löst mit den 100 Mille die Schulden ab, die ihr bei der Produktion des Benz entstanden sind. Die Bank von DCX nimmt also die 100 Mille dankend entgegen und löst damit den DCX-Wechsel aus, der bei der ZB liegt. Damit sind die 100 Mille in der ZB verschwunden. Und die GM hat sich just um die 100 Mille vermindert. Wenn sich die GM mindert, wie kann es dann zur Inflation kommen?
Alles andere ist Augenwischerei.
>Oder anders, stellt euch einmal vor Bill Gates würde seine ganzen Microsoft Aktien auf einmal verkaufen. Was wären die dann wohl wert?
Das kommt aus einer ganz anderen Ecke. Aktien werden nicht produziert wie Autos. Was wären wohl die Gates-Akien in einem FG-System wert, wenn Gates alles auf einen Schlag verkauft?
>Sicher ist jedenfalls, daß nichts sicher ist. Da ist nicht einmal der Oldy 100% sicher, selbst wenn man von Unfällen absieht. Der alte Fuchs sitzt zwar da auf einen recht sicheren Platz in seiner Hütte, aber alles kann auch er nicht vorausberechnen.
"Sicher" ist niemals sicher, richtig. Hat der alte Fuchs auch seine österreichische Rentenkürzung, von der er berichtet hat, vorausgesehen?
>Er hat nur so ein Gefühl im Bauch, daß irgendwer auf ihn schaut, weil er noch gebraucht wird. Wenn er euch erzählen würde, warum er so sicher ist, würdet ihr es sowieso nicht glauben, also laßt er es bleiben.
Er wird in Shangri La noch gebraucht, oh ja! Denn wir wollen uns dann sein Shangri-FG anschauen.
>Habt ihr geglaubt, daß die Sowjetunion eingeht, wie eine Primel auch nur ein Jahr bevor es passierte?
Nach der Perestroika und erst Recht nach dem Putsch war das klar. Es begann bekanntlich alles im Baltikum.
>Habt ihr geglaubt, daß Deutschland wiedervereinigt wird zu euren Lebzeiten auch nur ein Jahr bevor es passierte?
Nicht gelaubt, gewusst. Nicht die Wiedervereinigung, aber der Kollaps des Systems, das seinen gesamten Kapitalstock aufgebraucht hatte (man betrachte nur die bis heute in weiten Teilen marode Infrastruktur, die Fabrikanlagen, die Häuser).
>Was glaubt ihr wird ewig bestehen? Die amerikanische Weltdominanz?
Nein, siehe Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Kleines Einmaleins der Geschichtstheorie. Aber es wird noch dauern.
>Die katholische Kirche?
Ja. Erstens wg. Lateinamerika, zweitens wg. dem Zulauf, den Religionen in schweren Zeiten immer haben werden. Drittens wg. des"Strukturvertriebs", den die Jungs perfektioniert haben. Viertens wg. der Angst der Menschen vor Sterben, Tod und was danach kommen könnte.
>Israel?
Leider nein. Es kommen zu viele Araber auf die Welt und die fanatischen Selbstbomber kommen mehr und mehr in Mode, siehe TV. Israel wird vermutlich von Menschenmassen überrollt.
>Die Wirtschaftsmacht Japan?
Als"Macht" nicht. Denn"Wirtschaftsmächte" gibt's sowieso nicht. Wirtschaften heißt, mit Passivseiten operieren, was nach starker Expansion zur Überschuldungskrise führt, wie gerade zu erleben. Krupp war Mal die größte deutsche Firma (BRD!), heute fusioniert, Roche der beste Pharmakonzern der Welt, heute Abstieg auf breiter Front, IBM"the best lead US company". Heute: Ferner liefen.
Einst"mächtige" Wirtschaftsabsteiger gibt's mehr als wir mit bloßem Auge Sterne sehen können.
>Der Pfauenthron?
Kein"Thron" im absolutistischen Sinne. Monarchische Staatsoberhäupter mögen noch weiter bestehen, wenn der, der drauf sitzt, nicht mehr zu sagen hat als ein Bundespräsident. Die englische Königin hätte nie eine solce Rede halten können wie Rau gerade in Sachen Genmanipulation.
>Die Goldwährung?
Comeback ist sehr wahrscheinlich. Verschwunden ist sie ja nicht wg. Gold, sondern wg. Krieg (WK1).
>Das englische Weltreich? Oops, wrong time!
Churchill in seiner berühmten"This was their finest hour"-Rede:"May the British Empire and it's commonwealth last for a thousand years!" Alle"Tausendjährigen Reiche" gehen unter, warum: Siehe nochmals Paul Kennedy.
>Warten wir jedenfalls ab - und nur keine Panik.
"If panic, please panic first!"
Gruß
d.,
der dringend darum bittet, nicht immer wieder mit den ollen Geldkamellen daher zu kommen (es gibt hier auch keine Hintertür).
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