- HB heute voll mit Goldbeiträgen! Sogar Titelseite! OT - McMike, 22.05.2001, 12:36
- Das gefällt mir überhaupt nicht, - le chat, 22.05.2001, 14:38
- Comeback der Goldminenfonds (Artikel) - Sascha, 22.05.2001, 14:47
Comeback der Goldminenfonds (Artikel)
Edelmetallpreis springt auf fast 300 Dollar - Merrill Lynch und DWS verbreiten Optimismus
Comeback der Goldminenfonds
Zwei Jahrzehnte dauert die Baisse und hat die Anleger zermürbt. Fast jeder Investor hat sich vom Edelmetall verabschiedet. Das ist die Chance für Mutige. Schon geringes neues Interesse kann den Preis stark steigen lassen. Experten interpretieren die jüngste Entwicklung bereits als Start der nächsten Hausse.
- Ingo Narat -
FRANKFURT/M. Viele Belastungsfaktoren für den Goldpreis verlieren an Einfluss. Deshalb könnte der Sprung um über 20 $ je Feinunze seit Freitag die langfristige Trendwende eingeläutet haben. Die Strategen in den Investmentgesellschaften Merrill Lynch und DWS jedenfalls glauben an eine bevorstehende Hausse. Sie empfehlen den Kauf von Minenaktien bzw. Minenfonds, weniger den Erwerb des physischen Metalls. Grund: Erfahrungsgemäß reagieren die Aktienkurse bei Goldpreiserhöhungen vier Mal so stark.
Pierre Martin hat schon die Überwindung einer wichtigen psychologischen Marke im Auge. „In den nächsten Wochen springt der Preis über 300 $“, glaubt der DWS-Mann. Er managt für die Deutsche-Bank-Investmentgesellschaft DWS den DWS Goldminaktien Typ O. Martin ergänzt: „Bei Preisen über 300 $ werden wir massive Käufe von den Großinvestoren sehen, die im Moment noch gar nicht im Markt sind.“ Trevor Steel wird noch deutlicher: „Wir stehen vor einer mehrjährigen Hausse.“ Steel managt für Merrill Lynch den Mercury Selected Trust-Gold & Mining Fund. Er empfiehlt eine Anlage von 5 % bis 10 % des Wertpapiervermögens in Goldaktien: „Einen Teil dieses Geldes kann man jetzt anlegen, den Rest in einigen Wochen, wenn sich der Goldpreis wieder beruhigt hat.“
Die seit fast zwei Jahrzehnten anhaltende Talfahrt des Goldpreises (Grafik) ist ein wichtiges Argument für die jetzt aufkeimenden Hoffnungen. Die belastenden Verkäufe der Notenbanken lassen nach, merkt Martin an. Parallel dazu würden die Minen geringere Teile ihrer zukünftigen Produktion schon jetzt verkaufen. Generell sinke die Produktion: „Wenn man die Notenbankverkäufe abzieht, lag die Nachfrage schon im letzten Jahr um etwa 400 Tonnen über der Produktion.“
Steel ergänzt, der langjährige Preisverfall sei verantwortlich für die Krisenlage in der Industrie. „Es gab in den letzten Jahren praktisch keine Exploration neuer Minen; in den nächsten fünf Jahren wird die Produktion deshalb weiter sinken“, erklärt der Merrill-Mann. Stimulierend in der jüngsten Zeit wirkten seiner Meinung nach auch die Zinslockerungen Greenspans. Diese machten die beliebte Goldleihe mit anschließendem Terminverkauf plus Anlage der Erlöse in Zinstiteln weniger attraktiv.
Steel macht den Anlegern ein Engagement in Minenaktien schmackhaft: „Trotz des Presissprungs liegen die Kurse noch 65 % unter dem Zwischenhoch des Jahres 1996.“ Und in den vergangenen Perioden einer Goldhausse hätten die Anleger mit Minenaktien immer mehrere hundert Prozent verdient.
Besonders anfällig ist der Goldmarkt wegen seines geringen Volumens. Die Minenaktien weltweit bringen es auf weniger als 30 Mrd. $ Börsenwert. Schon ein geringes Interesse der Großanleger könnte den kleinen Markt stark bewegen. Aber genau diese Großanleger sind schon seit langem nicht mehr investiert. Zu oft haben zwischenzeitliche Preissteigerungen am Ende doch wieder enttäuscht. Auch Privatanleger haben sich fast vollständig zurückgezogen. Inzwischen gibt es nur noch acht in Deutschland angebotene Aktienfonds mit Ausrichtung auf Goldminenwerte (Tabelle).
Die genannten Strategen setzen vor allem auf die bekannten Namen. Steel bevorzugt die australischen Lihir Gold, Delta Gold und Normandy Mining sowie Gold Fields aus Südafrika. Im DWS-Produkt zählen die US-Titel Newmont Mining und Barrick Gold sowie die kanadischen Franco Nevada und Placer Dome zu den wichtigsten Positionen.
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